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Begegnung mit den Heiligen

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Begegnung mit den Heiligen

Autor: Anton Jungo

Das Schweizerische Landesmuseum besitzt rund 400 Holzskulpturen von Heiligen und zwanzig Altaraufsätze mit Heiligen-Statuen aus dem Mittelalter. In der Ausstellung «Maria Magdalena Mauritius» hat das Museum in den vergangenen Monaten einen Teil dieser Heiligenfiguren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als Rahmen für die Ausstellung wurde das Kirchenjahr gewählt und versucht, die Besucher mit der Funktion der biblischen und heiligen Gestalten vertraut zu machen.

Heilige im Jahreskreis

Beim Treppenaufstieg wird der Besucher mit einer Video-Projektion vom Fest des hl. Mauritius in St-Maurice, das verbunden ist mit einer Reliquienprozession, in das Thema der Ausstellung eingestimmt. Es schliesst sich der Gang durch das Kirchenjahr an, vom Weihnachts- über den Osterfestkreis. Kaum ein grösseres Fest, dessen Geschehen der (mittelalterliche) Glaube nicht versucht hat in Bildern oder Brauchtum auszudrücken. Sei es die Begegnung von Maria und Elisabeth, das Geschehen von Bethlehem (Besuch der Hirten und der drei Weisen), der Einzug Jesu in Jerusalem (Palmsonntag), Auferstehung, Pfingsten.

Mehr als die Hälfte aller Heiligenskulpturen im Bestand des Landesmuseums stammen von ehemaligen Altaraufbauten. Der Weg vom Kirchenjahr führt deshalb vor einen Flügelaltar, der mit Heiligenfiguren bestückt ist.

Entwicklung des Marienbildes

Der Altar leitet über zu einem Raum mit zwölf Marienfiguren. An ihnen wird die Entwicklung des Marienbildes von der strengen romanischen Madonna als Thron des Gottessohnes zur lieblichen Maria des bürgerlichen Spätmittelalters.

Mit der Installation eines Beinhauses wird gezeigt, mit welcher Ehrfurcht in früheren Zeiten Statuen, die aus der Mode gekommen waren, behandelt wurden. Zusammen mit den Gebeinen der Verstorbenen wurden sie bestattet. So kamen im Beinhaus von Raron nicht weniger als fünf Statuen zum Vorschein; darunter die älteste Madonna der Sammlung des Landesmuseums.

Schutzpatrone und Nothelfer

Der Weg führt weiter zu einem Raum mit einer ganzen Ansammlung von Heiligen: Kirchen- und Schutzpatrone, Nothelfer usw. Der Besucher ist eingeladen, den einzelnen Heiligen auf Grund seines Attributs zu identifizieren (Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Rad, Margaretha mit dem Drachen usw.). Auf der Hinterwand wird ihm dazu im Bedarfsfall die notwendige Hilfe geboten.

Wort statt Bild

Eine Skulptur der Maria Magdalena, die von den Reformatoren als anstössig empfunden wurde, leitet über zu einem Raum zum Thema «Wort statt Bild». Statt Statuen von Heiligen stehen an den Wänden Zitate der Reformatoren zum Umgang mit Bildern. So etwa der Ausspruch von Zwingli: «Hie stat ein Magdalena so huerisch gemaalet, dass ouch alle pfaffen ye und ye gesprochen habend: Wie könd einer hie andächtig sin, mäss ze haben?»

Hätten die Bilderstürme der Reformation überall gewütet, wäre die Ausstellung «Maria Magdalena Mauritius» nicht denkbar. Vor allem auch der letzte Raum nicht, in welchem gezeigt wird, mit welcher Sorgfalt konserviert und gepflegt wird, was den Bilderstürmern nicht zum Opfer gefallen und vom Landesmuseum seit seiner Eröffnung am Ende des 19. Jh. zusammengetragen worden ist.

Zürich, Schweizerisches Landesmuseum: Maria Magdalena Mauritius. Umgang mit Heiligen. Öffnungszeiten 10 bis 17 Uhr.

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