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Begeisterung statt Skandal

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Pascal jäggi

Freiburg Am Eingang drückten die Türsteher den Dancehall-Fans einen kleinen Flyer in die Hand mit dem Aufruf zu Toleranz, als Konsequenz aus dem Wirbel, den homophobe Äusserungen von Rodney B. Price in seinen Liedern gemacht hatten.

Die meisten nahmen dies mit einem Achselzucken zur Kenntnis. Es ist auch nicht anzunehmen, dass die Leute vor allem aufgrund der Beleidigungen und Mordaufrufe in grosser Zahl ans Konzert strömten. Vielmehr wollten sie den aus dem Ghetto stammenden Aufsteiger unterstützen, sich die Bässe durch die Eingeweide fahren lassen und das unbestreitbare stimmliche und unterhaltende Talent des Künstlers live miterleben.

Im Stil der Gangsta-Rapper

Schon die Art, wie sich Bounty Killer und seine Mitstreiter Fambo und Einstein kleiden und aufführen, zeigt, worum es in ihrer Musik hauptsächlich geht. Die beiden Nachwuchskräfte tigerten alleine über die Bühne, unterstützt nur durch einen DJ. Goldkette und Sonnenbrille waren Pflicht, das ganze Gehabe war mit demjenigen von Gangsta-Rappern vergleichbar. Was umstrittene Aussagen angeht, schien zumindest Einstein dem Star nachzueifern, allerdings war es, trotz perfekter Abmischung, kaum möglich, das jamaikanische Patois zu verstehen. Ob andere dies konnten, sei dahingestellt, aggressives Verhalten löste es zumindest nicht aus.

Später Auftritt

Bounty Killer selbst betrat erst um halb ein Uhr die Bühne, nach einem knapp einstündigen Einheizen der «Jungen». Angeblich soll er um zehn Uhr noch nicht mal im Fri-Son gewesen sein, was doch eine grosse Verspätung mit sich brachte.

Waren die Zuschauer schon zuvor bei der Sache, stieg die Begeisterung jetzt ins Unermessliche. Von der Begleitband stach vor allem das Piano hervor, als Ausgleich zu den dröhnenden Bässen, die das Publikum schon fast zu rhythmischem Mitwippen zwangen. Rund achtzig Minuten lang erreichten die Temperaturen im Fri-Son jamaikanisches Niveau, es wurde getanzt und gefeiert. Der Hauptdarsteller des Abends lieferte eine Auswahl aus seinem mehrjährigen Schaffen, jedes Lied wurde gleichermassen gewürdigt und beklatscht. Die Frage, ob er es nun gewagt hat zu hetzen, stellte sich im Anschluss nicht mehr, alles verlief so reibungslos, wie es vom Fri-Son gewünscht wurde.

Weitere Konzerte unwahrscheinlich

Ob Bounty Killer jemals wieder in Freiburg auftreten wird, steht in den Sternen. Die Vergangenheit zeigt, dass es zu bezweifeln ist, frühere Standorte seiner Konzerte, etwa die Rote Fabrik in Zürich, lehnten das diesjährige Angebot ab. Zumindest wenn es nach dem Personal des Fri-Son geht, kann eine baldige Wiederholung ausgeschlossen werden.

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