In unserem Land werden zirka 24 000 Unternehmen
«privilegiert» besteuert. Dabei handelt es sich insbesondere
um grenzüberschreitende Firmen, deren ausländische Erträge in der Schweiz tiefer oder gar nicht versteuert werden. Sie beschäftigen direkt etwa 150 000 Angestellte; weitere 100 000 Arbeitsplätze sind bei den Zulieferern und
Dienstleistern betroffen. Von diesen Unternehmen sind 11 000 Holding-Gesellschaften, welche insgesamt ein Kapital von über 1100 Milliarden Franken halten, die teilweise in der Schweiz investiert oder angelegt sind. Aber eben, die Industrienationen akzeptieren diese Besteuerung nicht mehr. Das heisst, die privilegierte Besteuerung in der Schweiz wird in den nächsten zwei bis drei Jahren ohnehin abgeschafft, Reform hin oder her. Die Steuereinnahmen von den 24 000 privilegiert besteuerten
Unternehmen und ihren Mitarbeitern betragen bei Bund, Kantonen und Gemeinden jährlich rund 10 Milliarden Franken, mit den indirekten Steuern sind es über 13 Milliarden Franken.
Bei einem Nein zur Unternehmenssteuerreform III besteht die Gefahr, dass ein Grossteil der betroffenen Firmen die Schweiz verlässt – und damit wären rund 150 000 Arbeitsplätze gefährdet. Zudem würden die Steuereinnahmen einbrechen, und somit wären die Bürgerinnen und Bürger aufgrund massiver Steuererhöhungen die Leidtragenden.
Bei einem Ja am 12. Februar käme es kurzfristig auch zu Steuerausfällen von schätzungsweise 1,5 bis maximal 2,5 Milliarden Franken. Zweifellos würden Bund und Kantone aber schon zwei bis drei Jahre nach Inkraftsetzung mehr Steuereinnahmen erzielen als heute – dies haben nationale und kantonale Steuerreformen in der Vergangenheit eindrücklich gezeigt. Vor allem aber sind bei einem Ja 150 000 bis250 000 Arbeitsplätze gesichert.
Fazit: Bei einem Ja sind die Steuerausfälle auf jeden Fall
tiefer als bei einem Nein. Langfristig werden wir alle von dieser Reform profitieren.
Emanuel Waeber, Grossrat SVP, St. Antoni