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Bei Konflikten nicht wegschauen

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Bei Konflikten nicht wegschauen

An der OS Wünnewil sind Streitschlichterinnen und Streitschlichter im Einsatz

Schülerinnen und Schüler müssen lernen, mit Konfliktsituationen – mit Streit und Schlägereien – umzugehen. Im zu Ende gehenden Schuljahr lief an der Orientierungsschule Wünnewil das Projekt «Kommunikation und Streitschlichtung», das diesem Ziel diente.

Von ANTON JUNGO

Gerangel, Schlägereien und Beschimpfungen auf dem Pausenhof oder beim Duschen sind die häufigsten Konfliktsituationen, die im Verlauf des Schuljahres an der OS Wünnewil aufgetreten sind. Der Einsatz der 18 Schülerinnen und Schüler aus allen Stufen, die sich als Streitschlichterinnen und Streitschlichter am Pilotprojekt «Kommunikation und Streitschlichtung» beteiligten, war also gefragt und sie konnten erste Erfahrungen sammeln.

Situation hat sich positiv verändert

Wie eine Umfrage am Ende des Schuljahres ergab, konnten sie 23 Mal einen Streit schlichten. Einer der Streitschlichter war fünfzehnmal im Einsatz. Sie scheuten sich dabei nicht, zwischen die Konfliktparteien zu treten. Sie erreichten, dass die Parteien ihren Streit im Gespräch ausfochten und sich gegenseitig entschuldigten.

Schon allein die Tatsache, dass es eine Gruppe von Streitschlichterinnen und Streitschlichtern gibt, hat dazu geführt, dass sich die Situation an der OS Wünnewil beruhigt hat. Die Vorbildfunktion spielt dabei eine wichtige Rolle. Dabei helfen unterschiedliche Methoden. Körperlich kräftige Schüler können eine Schlägerei verhindern, indem sie dazwischengehen. Redegewandte können einen Streit mit Überzeugungskraft lösen. Andere Schülerinnen und Schüler können schwierige Situationen mit Einfühlungsvermögen entwirren.

Es hat sich etwas verändert

Nach Einschätzung von fast der Hälfte der Gruppe der Streitschlichter treten zwar immer noch Streitigkeiten auf, doch haben sie im Verlauf des Jahres abgenommen. Auch nach Einschätzung der Lehrpersonen hat sich mit der Einführung des Projekts etwas zum Positiven verändert.

Die OS Wünnewil verfügt über ein Leitbild und die einzelnen Klassen haben schriftlich fixierte Regeln, an welche sich die Schülerinnen und Schüler zu halten haben. Wegen des hohen Konfliktpotenzials hat die Schule auch an einer Fortbildung zur Gewaltprävention unter dem Motto «Cool bleiben statt zuschlagen» teilgenommen. Und auf Initiative von Schweizer und ausländischen Schülern ist die Projektgruppe «Gewalt zwischen Ausländern und Schweizern entstanden. An diesem Projekt sind auch Eltern und Lehrpersonen beteiligt.

Um die Konfliktlösung zu konkretisieren, entschloss sich die Schule 2004 sich im Projekt «Kommunikation und Streitschlichtung» zu engagieren. Dieses Projekt wird von «Radix», gesundheitsfördernde Schulen Schweiz, unterstützt. Das Projekt wurde noch Ende Schuljahr 2003/04 von einer Gruppe Lehrpersonen (Judith Fasel, Ricce Perler und Monica Sonder) vorbereitet. Sie wurden unterstützt von der Psychologin Stephanie Lichtenberg und Sabine Zühlke, Lehrerin und Projektmanagerin in der Gesundheitsförderung.
Zu Beginn des laufenden Schuljahres waren die Vorbereitungen so weit gediehen, dass die Ausbildung von Streitschlichtern ins Auge gefasst werden konnte. 20 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 13 und 17 Jahren waren bereit, sich zu engagieren. In der Gruppe waren Schweizer und Ausländer, Knaben und Mädchen gleichermassen vertreten.

In einem eintägigen Training lernten die Streitschlichter, wie sie ihren Mitschülern und Mitschülerinnen helfen können, Konfliktsituationen in einem gemeinsamen Gespräch nach bestimmten Regeln zu lösen. Das Ziel besteht darin, dass die Schüler lernen, Konflikte ohne die Hilfe von Lehrpersonen untereinander zu lösen.

Den Streitschlichtern wurden für die Erfüllung ihrer Aufgabe einige Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. So sind auf einem Kärtchen die fünf wichtigsten Punkte für das Gespräch mit zwei Konfliktparteien zusammengefasst. Sie konnten auch einen Raum benützen, in welchem sich die Konfliktparteien an einen Tisch setzen konnten. Überhaupt nicht benutzt wurde ein Briefkasten, der von der Gruppe eingerichtet worden war. Regelmässig trafen die Streitschlichter auch mit den Projektbegleitern zusammen.

Projekt wird weitergeführt

Das Projekt «Kommunikation und Streitschlichtung» soll auch im neuen Schuljahr weitergeführt werden. Anlässlich der gestrigen Schlussbilanz wurden die Streitschlichter, die in zwei Wochen die Schule verlassen, mit Dank verabschiedet. Eine Gruppe von Mädchen und Knaben erklärte sich bereit, auch im neuen Schuljahr mitzuwirken. Zu ihnen werden Kameraden stossen, die neu in die OS eintreten.

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