Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Beppo» nimmt ein Bad in der Menge

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Kerzengerade sass Joseph Grossrieder gestern Donnerstag auf einem bequemen Lehnstuhl und hörte der Ansprache von Staatsrat Beat Vonlanthen zu. Von seinem Standort hatte er einen guten Überblick über all die Menschen, die sich im Provinzhaus der Ingenbohler-Schwestern im Schönberg versammelt hatten. Vertreter aus Politik, Kirche und Militär, aber auch etliche Privatpersonen waren gekommen, um mit ihm den Eintritt ins 100. Lebensjahr zu feiern.

Von Feier zu Feier

Dabei war der offizielle, vom Staat Freiburg organisierte Empfang nicht die erste Geburtstagsfeier, die Joseph Grossrieder in dieser Woche miterleben durfte. Bereits am Dienstag wurde er im Kreise des Ingebohler-Heims, das seit einiger Zeit sein Zuhause ist, gefeiert. Am Abend des gleichen Tages haben ihm in Düdingen die berittene Ehrengarde Cadre Noir et Blanc, der Reitclub Buecha, der Jagdverein Hubertus Sense und der Sensler Harsch einen warmen Empfang bereitet. In diesen Vereinen war Chorherr Joseph Grossrieder während vieler Jahre geschätzter Präses und Mitglied. Und gestern Nachmittag fand ein weiterer Empfang statt.

Begnadeter Prediger

Die grosse Zahl an Gratulanten zeigt, wie beliebt der Jubilar ist. Einige haben ihn während seiner militärischen Karriere kennengelernt, andere sind ihm während seiner Zeit als Priester begegnet, da er in vielen Pfarreien ausgeholfen hat. Die meisten erinnern sich wohl an seine unverkennbaren Predigten, die er im Laufe seiner 73 Jahre als Priester gehalten hat. Dabei war es ihm egal, ob er in der Kathedrale Freiburg, an einer Bergmesse in der St.-Antoni-Brecca oder an einem winterlichen Gottesdienst bei der Buchenkapelle zu den Leuten sprach. Stets hat er die richtigen Worte gefunden, oft gewürzt mit einer Prise Humor.

Ein geselliger Mensch

Diese Bodenständigkeit macht die Persönlichkeit von Joseph Grossrieder aus. Dazu kommt, dass er ein sehr geselliger Mensch ist, einer, der die Menschen liebt, dies auch zeigt und gerne ein Bad in der Menge nimmt, wie Beat Vonlanthen in seiner Ansprache sagte. Seine zunehmende Schwerhörigkeit macht Chorherr Grossrieder dabei zuweilen einen Strich durch die Rechnung.

Staatsrat Vonlanthen verriet, dass er «Beppo»–wie Joseph Grossrieder von Freunden und Bekannten genannt wird–noch von einer ganz anderen Seite kennengelernt hatte, nämlich als dieser Lehrer am Kollegium St. Michael war. Dort unterrichtet er junge Gymnasiasten in Latein und gab ihnen dabei viele wichtige Werte mit auf den Weg. Von Joseph Grossrieder habe er viel über Rhetorik und den Sprachklang gelernt, etwa den prägnanten Spruch «Steh’ auf, machs Maul auf, hör bald auf!», erzählte der Volkswirtschaftsdirektor, der sich als grossen Bewunderer des Jubilars bezeichnete und ihm zu Ehren ein paar Verse aus Vergils Hirtengedichten zitierte–natürlich in Latein. Joseph Grossrieder sei ein fordern- der Lehrer gewesen, aber auch einer, der seine Schüler förderte, sagte er.

Ein Geniesser

Typisch für Joseph Grossrieder als grossen Geniesser sei auch, dass er den 100 Flaschen Staatswein dem traditionellen Lehnstuhl für Hundertjährige den Vorzug gegeben habe, sagte Beat Vonlanthen.

Das erste Glas dieses edlen Tropfens kredenzte das Geburtstagskind gleich an seinem Aperitif. Dabei durfte Joseph Grossrieder auch mit Syndic Pierre-Alain Clément anstossen, der ihm im Namen der Stadtregierung Glückwünsche und eine vom Künstler Yoki gestaltete Glasscheibe mit einer Darstellung des St. Nikolaus überreichte.

«Ich bin ein grosser Bewunderer.»

Beat Vonlanthen über Joseph Grossrieder

Zur Person

Lehrer, Pfarrer und Feldprediger

Joseph Grossrieder ist am 21. März 1914 in Freiburg zur Welt gekommen. Er wuchs mit neun Geschwistern in Tafers auf. Nach dem Besuch des Kollegiums St. Michael studierte er an der Universität Freiburg. Am 7. Juli 1940 wurde er zum Priester geweiht. Er war von 1942 bis 1946 als Kaplan in Grossguschelmuth im Einsatz. Zugleich fing er an, junge Studenten in Griechisch zu unterrichten. 1948 wurde er zum Professor am Kollegium St. Michael ernannt. Er unterrichtete Latein, Griechisch, Deutsch und Religion und war zudem Aufseher im dortigen Internat. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zudem Feldprediger, unter anderem bei den Fliegertruppen. 1963 wurde er zum katholischen Cheffeldprediger der Schweizer Armee berufen. 1968 hat ihn der Staatsrat zum residierenden Domherrn der Kathedrale St. Niklaus ernannt.im

Meistgelesen

Mehr zum Thema