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Bereits der erste Zahn will geputzt sein

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Bereits der erste Zahn will geputzt sein

Die Freiburger Kinderzahnärztin Nadja-Marina Kellerhoff-Kupferschmied erfindet die «Baby-Lernzahnbürste»

Beissring, Rassel und Bürste in einem: Die Freiburger Kinderzahnärztin Nadja-Marina Kellerhoff-Kupferschmied hat eine «Baby-Lernzahnbürste» für den Säugling entwickelt und dafür zusammen mit Professor Adrian Lussi einen 1. Preis für Forschung und Entwicklung erhalten.

Von IRMGARD LEHMANN

CuraBaby heisst das Wunderding, das den Kleinkindern die Kinderzahnbürste schmackhaft machen soll. CuraBaby ist ein Beissring, an dem auf der einen Seite eine Rassel und auf der andern Seite eine Massagebürste (als Zahnbürstenattrappe) angebracht ist. Ab dem vierten bis sechsten Monat – bevor die ersten Milchzähne kommen – kann sie als «Massagezahnbürste für den Säugling» eingesetzt werden. «So haben die Eltern weniger Mühe, ihr Kleinkind an die Kinderzahnbürste zu gewöhnen, wenn der erste Zahn da ist», sagt Nadja Kellerhoff.

Mit Lust die ersten Zähne putzen

In Alter von zirka vier Monaten erkundet ein Baby alles mit dem Mund und kaut an seinen Fingerchen und an Gegenständen herum. Das Baby massiere so sein Zahnfleisch und fördere somit auf ganz natürliche Art die Durchblutung der Schleimhaut, welches den Schmerz während des «Zahnens» mindere, erklärt die Kinderzahnärztin. Auf diesem natürlichen Verhalten hat Nadja Kellerhoff aufgebaut und CuraBaby entwickelt: «Dadurch wird das Baby auf spielerische Art an das regelmässige Zähneputzen durch die Bezugsperson gewöhnt.»

Kein Widerstand gegen Zahnbürste

Später werde das Kleinkind den Kinderzahnbürstenkopf als etwas Bekanntes und Wohltuendes wiedererkennen», betont Kellerhoff. Professor Adrian Lussi, Leiter der Abteilung für Kinderzahnmedizin an der Universität Bern, hat seinerseits die weiche CuraKid-Kinderzahnbürste eigens dazu entwickelt.

Das Zähneputzen durch die Bezugsperson wird dadurch erleichtert. Denn das Zähneputzen bei Kleinkindern kann mit Stress und Widerwillen verbunden sein. «Oft wehren sich gar dreijährige Kinder mit Erfolg gegen das Zähneputzen.»

Informationskampagne für
gesunde Milchzähne

Eine schweizweite Prophylaxeinformationskampagne für gesunde Milchzähne ist für Ende des Jahres geplant. Die CuraBaby und die CuraKid sind allerdings bereits im August in Apotheken erhältlich. In 28 europäischen Staaten wurden die Produkte zum Patent angemeldet.

Die Luzerner Firma Curaden stellt CuraBaby unter strengen Richtlinien her: CuraBaby besteht aus einem biokompatiblen Material und darf somit weder Stoffe aufnehmen noch abgeben.

Erfinderrechte abgetreten

Zusammen mit Professor Adrian Lussi erhielt Nadja Kellerhoff den 1. Preis für Forschung und Entwicklung 2004 der burgerlichen DC Bank in Bern. Der Preis ist mit 25 000 Franken dotiert und wurde zum vierten Mal vergeben. Die beiden Kinderzahnärzte setzen den Betrag zu Gunsten der Kinderzahnheilkunde ein. Die Erfinderrechte hat Kellerhoff an die Universität Bern abgetreten, damit der Erlös in die Forschung für Kinderzahnmedizin fliesst. «Wir müssen unbedingt mehr Kinderzahnärzte ausbilden und mehr in die Prophylaxe investieren.»

Noch wenig Kinderzahnärzte

Schweizweit gibt es nur 34 Spezialisten in Kinderzahnmedizin. Allein in der Romandie sind es nur deren fünf. «Glücklicherweise gibt es zahlreiche motivierte und qualifizierte Zahnärzte», so Kellerhoff, «die uns seit vielen Jahren im Bereich der Kinderzahnmedizin erfolgreich unterstützen.»

CuraBaby ist ab August in den Apotheken zum Preis von Fr. 24.90 erhältlich.
«Die Babyflasche ist meist das Übel»

Die Häufigkeit und das Ausmass der Kleinkinderkaries hat stark zugenommen. Einer der Gründe hierfür sei das Dauernuckeln an Fläschchen mit zuckerhaltigen Getränken und das viel zu späte Zähneputzen, sagt die Kinderzahnärztin.

Mit NADJA KELLERHOFF sprach
IRMGARD LEHMANN

Einmal in der Woche führen Sie an der Universität Bern Zahnsanierungen in Vollnarkose durch. Diese Kinder sind meist zwischen zwei und fünf Jahre alt und haben sieben bis zwanzig «Löcher» an einstmals gesunden Zähnen. Warum häufen sich solch tragische Fälle?

Vielfach haben junge Eltern selbst keine Karies. Für sie ist Karies kein Thema mehr und daher achten sie bei ihrem Kind zu spät darauf.

Viele Eltern wissen nicht, dass Fläschchen mit Eistee, Kakao, Vitaminsäften und weiteren Softdrinks Zucker oder Säuren enthalten. Oft werden Säuglinge damit stundenlang «ruhig gestellt». Die Karies (Zahnfäule) ist somit vorprogrammiert.
Im Gegensatz zum Zahnunfall gilt Karies als «selbstverschuldet» und ist somit keine Krankenkassenpflichtleistung.

Was hat Sie eigentlich motiviert, gerade bei Kleinkindern anzusetzen?

Während meiner Ausbildung in Kinderzahnmedizin habe ich viele massiv kariöse und vereiterte Kleinkindergebisse gesehen und behandelt.

Ein kariös zerstörtes Gebiss kann ein Kind in seiner Entwicklung markant behindern und teure Zahnfehlstellungskorrekturen verursachen. Ein vereiterter Milchzahn kann nicht nur den darunter liegenden bleibenden Zahnkeim schädigen, sondern auch schmerzhafte und gesundheitsgefährdende Abszesse verursachen.

«Jedes Kind hat ein Recht auf die Unversehrtheit seines Körpers, was nicht zuletzt gesunde Zähne beinhaltet.»

CuraBaby ist allerdings nur ein Teil eines Konzeptes, um Karies bei Kleinkindern zu reduzieren.

Die 37-jährige zweifache Mutter und Kinderzahnärztin Dr. Nadja-Marina Kellerhoff-Kupferschmied hat an der Universität Heidelberg ihre Ausbildung in Kinderzahnmedizin absolviert. Das eidgenössische Diplom hat sie an der Universität Bern erlangt, an welcher sie heute als Oberärztin in der Kinderzahnheilkunde arbeitet. Sie führt seit drei Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Rolf Kellerhoff in Freiburg eine Zahnarztpraxis.

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