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Berghaus darf nicht in fremde Hände gehen

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Die Gemeinde Riggisberg will das Berghaus Gurnigel für 620 000 Franken vom Bund kaufen. Das Geschäft wird an der Gemeindeversammlung in Riggisberg am 18. Juni behandelt. Stimmen die Bürgerinnen und Bürger zu, verkauft die Gemeinde das Berghaus direkt und zum selben Preis an die Firma Berna Industrie- und Dienstleistungspark weiter. Diese soll das Berghaus daraufhin der Firma Gantrischplus zur Nutzung vermieten.

«Auf die zweite Ausschreibung des Bundes haben auch Investoren aus China und Kurhotels Offerten eingereicht.»

Ruedi Flückiger

Präsident Gantrischplus AG

So sieht der Plan der drei Partner aus. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, im Berghaus ein touristisches Zentrum mit einer Schaukäserei, einem Restaurant und einem Hotelbetrieb aufzubauen. Dies gaben Gantrischplus und die Gemeinde Riggisberg gestern an einer gemeinsamen Medienkonferenz in Bern bekannt.

Riggisberg tritt als erste Käuferin auf den Plan, weil sie als Standortgemeinde gemäss Bundesgesetz das Vorkaufsrecht hat. Damit wollen die Partner verhindern, dass das Berghaus in fremde Hände kommt. «Auf die zweite Ausschreibung des Bundes reichten auch Investoren aus China und Kurhotels Offerten ein», sagte Ruedi Flückiger, Präsident der Gantrischplus AG, gestern an einer Pressekonferenz in Bern. «Wir wissen aber nicht, wie viel sie geboten haben.» Auch Bernapark habe beim Bund ein Kaufangebot eingereicht, «aber wir wissen nicht, ob es das höchste ist». Mit dem Vorkaufsrecht der Gemeinde Riggisberg seien sie auf der sicheren Seite.

«Wir wollen mit Leuten zusammenarbeiten, die ein direktes Interesse an der Region haben», betonte Flückiger. «Es gibt sonst nirgends in der Region ein so grosses Haus, das sich für verschiedene Nutzungen eignet.» Bernapark habe Hand geboten und zugesagt, das Haus zu kaufen. «Gantrischplus kann das Berghaus nicht erwerben, weil wir dafür schlicht noch nicht genügend Geld haben», stellte Flückiger klar. Es bestehe jedoch die Möglichkeit, das Haus zu einem späteren Zeitpunkt zu kaufen. Klappt alles wie geplant, werde Gantrischplus das Haus an einen Gastronomen verpachten.

Keine Kosten für Riggisberg

«Bei der erste Ausschreibung des Bundes hat der Markt nicht gespielt», erklärte der Gemeindepräsident von Riggisberg, Michael Bürki. Damals sei ein Kauf noch mit der Bedingung verknüpft gewesen, dass das Haus weiterhin öffentlich zugänglich bleibt. Bei der zweiten Ausschreibung fiel diese Auflage weg. «Der Bund will das Haus loswerden», stellte Flückiger fest. «Riggisberg hat immer klar gesagt, dass die Gemeinde das Berghaus weder besitzen noch betreiben will», sagte Bürki.

«Und das ist immer noch so.» Riggisberg werde nur für ein paar Stunden Eigentümerin des Berghauses sein, «und der Gemeinde entstehen keine direkten Kosten». Bei den indirekten Kosten handle es sich nur um ein paar Sitzungen, stellte Bürki klar. Rechtlich sei der Kauf und der Wiederverkauf an Bernapark in Ordnung, sagte der Gemeindepräsident, «Riggisberg muss im Grundbuchamt als Eigentümerin eingetragen sein, wenn auch nur für kurze Zeit».

Alpwirtschaft soll rentabel sein

Der Zeitplan sehe vor, dass Gantrischplus das Berghaus ab dem 1. Oktober übernimmt, sagte Flückiger. Das Berghaus solle zum touristischen Zen­trum der Region werden. «Neben dem bereits bestehenden Gastronomiebetrieb, der weitergeführt und ausgebaut werden soll, wird vor allem die geplante Schaukäserei als Tourismus-Magnet wirken.» Im Gebiet Gurnigel-Gantrisch existieren noch viele milchproduzierende Alpbetriebe. In den letzten Jahren sei die Zahl der Alpkäsereien jedoch zurückgegangen, sagte Flückiger. «Zehn Alpbetriebe haben sich nun zur IG Alpmilch Gantrisch zusammengeschlossen, um gemeinsam eine Käserei zu betreiben.»

Schwarzsee Tourismus ist Partner von Gantrischplus und begrüsst die Pläne, wie Adolf Kaeser, Direktor Schwarzsee Tourismus, auf Anfrage sagte. «Die Käserei wird den Gantrisch beleben und ist auch für die Landwirte der Region eine Chance, ihre Produkte zu fairen Preisen verkaufen zu können.»

Zahlen und Fakten

Das ganze Jahr über ein Ausflugsziel

Seit Anfang 2017 versucht die Armasuisse Immobilien vom Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS, das Berghaus Gurnigel in andere Hände zu übergeben. Verhandlungen mit Interessenten scheiterten bereits im Mai und im September 2017. Im Februar 2018 wurden die Verhandlungen erneut ergebnislos abgebrochen. Früher war das Berghaus Gurnigel eine Truppenunterkunft der Schweizer Armee. Heute befinden sich im Berg­haus ein Restaurant und eine Herberge. Bis zu 500 Personen können hier verpflegt werden. Seit März 2017 führt ein Innerschweizer Catering-Unternehmen den Betrieb. Der Gurnigel ist ein ganzjähriges Ausflugsziel und liegt rund 1600 Meter über Meer.

emu

 

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