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Besetzer umgehen Uni-Ultimatum – und geben doch noch nach

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Am Mittwoch verschärfte das Rektorat der Universität gegenüber den Demonstrierenden den Ton. Eine Eskalation konnte indes verhindert werden.

Seit Montag besetzt ein Kollektiv namens «Coordination Estudiantine Palestine (CEP) Université de Fribourg» den Eingangsbereich des Hauptgebäudes der Universität Freiburg im Pérolles-Quartier. Friedlich. Mit Sitzstreiks und Speeches. Und mit Pausen.

Spätestens bei der Schliessung der Gebäude um 22 Uhr abends haben die Besetzer die Eingangshalle jeweils verlassen – um am nächsten Tag wiederzukehren.

Am Mittwoch nun war der Besetzung dritter Tag. Und die Universität hat den Ton verschärft.

Universität stellt Ultimatum

Gegen Mittag stellte das Rektorat der Universität den Besetzern ein Ultimatum. Bis 15 Uhr hätten sie Zeit, das Gelände zu verlassen. Sonst leite es «entsprechende Massnahmen» ein, schrieb die Universität in einem Communiqué.

Um welche Massnahmen es sich handelt, wollten die Verantwortlichen nicht weiter erläutern. Auf Anfrage der Freiburger Nachrichten sagte Mediensprecher Marius Widmer: «Uns stehen mehrere Möglichkeiten offen. Eine davon ist eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs, die wir vorbereitet haben und schnell einreichen könnten.» Die Universität stehe mit den zuständigen Behörden in Kontakt und werde ab 15 Uhr je nach Situation entsprechend handeln.

Studium statt Sitzstreik

Am Mittwoch, Punkt 15 Uhr, waren noch rund 50 Personen vor Ort. Die Gruppe wurde allmählich grösser, die CEP hatte über die sozialen Medien mobilisiert. Laptops auf dem Schoss statt laute Parolen. Die Besetzer umgingen das Ultimatum mit Studium statt Sitzstreik.

Die Studentin und Demonstrierende Nida findet das Ultimatum der Universität seltsam.
Bild: Anne Gugler

«Ich finde das Ultimatum seltsam», sagt Nida gegenüber den Freiburger Nachrichten. Sie gehört zum Medienteam der Besetzer. «Wir machen keinen Krach, wir haben keine Objekte bewegt und nichts kaputt gemacht», sagt sie. «Wir verstossen gegen keine Regel. Alles, was die Universität von uns verlangt hat, haben wir umgesetzt.»

Die Universität derweil versteht die Protestaktion nicht. Dass es gerade in Freiburg zu einer Besetzung komme, ist gemäss Mediensprecher Widmer «nicht wirklich logisch». Schliesslich gebe es «überhaupt keine nur ansatzweise problematische Zusammenarbeit der Universität Freiburg mit israelischen Institutionen».

Darauf hatte die Uni bereits in ihrem Communiqué hingewiesen. Es existiere zwar ein Austauschvertrag mit einer israelischen Universität für Studierende und Forschende, die in diesem Semester aber von niemandem in Anspruch genommen werde. Dazu laufen aktuell zwei vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützte Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit israelischen Institutionen: eines über Pflanzenzellen und das andere über den Zusammenhang zwischen Gehör- und Sehsinn. Ziemlich unverdächtig.

Die Universität sei aber offen für einen Dialog. Bereits am Dienstagabend hatte ein Austausch zwischen Rektorin Katharina Fromm, der Studentenorganisation Agef und den Demonstrierenden stattgefunden. Mit unzufriedenstellendem Ergebnis für alle Seiten.

Erst gegen 17 Uhr kommt Bewegung in die Besetzung

Das Rektorat kritisierte die Verweigerungshaltung der CEP. Den mangelnden Willen zur Diskussion, die Geringschätzung der zur Verfügung stehenden institutionellen Instrumente zur Meinungsäusserung.

Die CEP derweil kritisiert die mangelnde Offenheit des Rektorats gegenüber den Demonstrierenden. «Wir haben das Gefühl, dass sie nicht offen sind, mit uns zu sprechen», sagt Nida vom Medienteam, «obwohl sie das behaupten». Sie habe das Gefühl, die Universität interessiere sich mehr dafür, wie die Besetzer demonstrieren – und nicht wofür. «Wenn die Universität unsere Forderungen nicht erhört, dann wird es aber ein Problem», sagt Nida.

Um 16.30 Uhr studierten die Demonstrierenden noch immer im Eingangsbereich des Uni-Gebäudes PER21. Eineinhalb Stunden nach Ende des Ultimatums. Und die Uni? Liess sie weiter gewähren. Die Strafanzeige sei noch nicht eingereicht worden, liess die Medienstelle verlauten, die Universität stehe nach wie vor mit den zuständigen Behörden in Kontakt.

Erst kurz vor 17 Uhr kam Bewegung ins Plateau de Pérolles. Das Freiburger Kampfblatt «Le Colvert du Peuple» schrieb auf seiner Internetseite, die Polizei sei zwischenzeitlich auf dem Campus aufgetaucht – und annullierte die restlichen Programmpunkte. Keine Diskussion über die Vertreibung der Palästinenser während des Palästinakrieges, keine Volksküche. Dafür ein Versprechen: «Morgen sind wir zurück, entschlossener denn je!»

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