Autor: Pascal Jäggi
FreiburgSchon lange war klar, dass ein Krematorium im Kanton Freiburg ein Bedürfnis ist. Rund 80 Prozent der Toten in der Schweiz werden heutzutage kremiert und in Urnen beigesetzt Die ersten Monate des Krematoriums St. Leonhard, des ersten Krematoriums überhaupt im Kanton, zeigen nun, dass die 2,5 Millionen teure Institution tatsächlich gut genutzt wird.
Mehr Arbeit als erwartet
«Seit dem 6. Januar 2010 haben wir schon 890 Kremationen durchgeführt», sagt Jean-Robert Krebs, Verantwortlicher des Krematoriums. Im Frühling, als das Krematorium den Medien vorgestellt wurde, waren es noch knapp 300. Ursprünglich haben die Verantwortlichen des Be- stattungsunternehmens Murith mit rund 800 Kremationen pro Jahr gerechnet. Dass es mehr geworden sind, sei jedoch kein Problem für die Anlage, versichert Jean-Robert Krebs. «Unser Ofen ist momentan erst zu 87 Prozent ausgelastet», sagt er.
Falls nötig stehe noch ein zweiter Ofen bereit, der unverzüglich in Betrieb genommen werden könnte, so Krebs.
Zwölf Unternehmen dabei
Laut dem Verantwortlichen wird das Krematorium von Bestattungsunternehmen aus dem ganzen Kanton genutzt. Auch einzelne Unternehmen aus den Kantonen Bern, Neuenburg und Waadt nutzen das Angebot. Insgesamt sind ein gutes Dutzend Bestatter dabei, zu Beginn waren es zwei, sagt Jean-Robert Kern.
Viele Leute sind interessiert
Am Samstag wollen die Betreiber der Bevölkerung die Funktionsweise des Krematoriums erklären. Von 9 Uhr morgens bis 17 Uhr abends steht es allen Interessierten offen. Zwischen 10 und 15.30 Uhr werden alle 30 Minuten Führungen auf Deutsch und Französisch durchgeführt. «Wir haben gemerkt, dass das Interesse der Bevölkerung gross ist», erklärt Jean-Robert Krebs. «Da wir normalerweise keine Besucher durch die Räumlichkeiten führen, veranstalten wir nun diesen Tag der offenen Tür.»
Neben den Führungen wird ein Vortrag zum Thema Bestattungsriten bei der Kremation durchgeführt. Dieser wird von der Westschweizer Gesellschaft für thanatologische Forschung organisiert, welche sich mit psychologischen und soziologischen Aspekten des Sterbens befasst.
