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«Blaubart» – Ironie und Heiterkeit

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Autor: Hubert Reidy

Zahlreiche Opernfreunde erinnern sich an «La Périchole» von Jacques Offenbach, die vor 12 Jahren in einer inspirierten Regie von Gisèle Sallin das Freiburger Publikum begeisterte und entzückte. Und nun also – vom gleichen Komponisten – «Barbe-bleue».

Probenarbeit

Probe zum ersten Akt der dreiaktigen Oper: Noch stehen Leitern da, an der Beleuchtung wird getüftelt, zwei Rampen greifen in die Zuschauerränge. Ein naturalistisches Bühnenbild: Baumstämme und Äste verdecken und verraten eine Dorfidylle, Scheinwerfer vermitteln einen Blick in die Ferne, links die Hütte der Fleurette, davor der reich geschmückte Blumenwagen, rechts die Behausung des Saphir – ein Liebespaar, das bald als Prinzessin und Prinz gefeiert werden wird – nach glücklichen und unliebsamen Überraschungen.

Laurent Gendre hebt den Taktstock, die Pianistin Inna Petcheniouk greift in die Tasten, die Probenübungen beginnen. Und bald wird die forsche Boulotte den Raum füllen, der listige Popolani wird die Dorfmädchen und -frauen sammeln, Blaubart wird seine sechste Frau in Empfang nehmen, gleich die siebte sichten …

Blaubart, König Bobèche, Popolani

Und Jean Bellorini, der Regisseur, ist ständig in Bewegung, eilt auf die Bühne, korrigiert, lässt wiederholen, während Marie Ballet, die Regisseurin, fast unbeweglich auf einem harten Sitz der Aula verharrt, ihre Beobachtungen skizziert.

Zum Thema: Wieder ist Blaubart Witwer, liess seine ersten fünf Frauen durch seinen Alchimisten Popolani vergiften, wählt Boulotte als sechste und Fleurette als siebte Ehefrau aus. Und der kurlige König Bobèche lässt Nebenbuhler durch Graf Oscar umbringen. Eine Massenhochzeit beherrscht den Schluss: Die «vergifteten» Gattinnen Blaubarts werden mit den «beseitigten» Männern Bobèches verheiratet, Blaubart scheint mit der wagemutigen, die höfischen Etiketten verachtenden, genussliebenden Boulotte glücklich zu sein.

Offenbach und seine «Opéra-bouffe»

Jacques Offenbach hat mit seinen zahlreichen «Opéras-bouffes» eine eigene Gattung erschaffen. In witziger, raffinierter Weise entlarft er Schwächen der Helden und Staatsführer des Zweiten Kaiserreichs, spiegelt auf der Bühne eine oft skrupellose politische und gesellschaftliche Realität. Der Held fällt aus seiner Rolle, das Publikum lacht über seine eigenen Schwächen.

Ein totales Theater

Offenbach schaffte in den 50er, 60er Jahren des 19. Jahrhunderts in Paris ein Gesamtkunstwerk, das er selber als Komponist, Dirigent, Regisseur und Theaterdirektor mit Perfektionismus in der Beachtung von Mimik, Tanz, Körperspiel inszenierte – «totales Theater im modernen Sinn» (Hermann Hofer). Und Offenbach war ein glänzender Orchestrator, seine Musik besticht durch sein buntes Kolorit, durch Instrumentationsraffinessen, durch die Rhythmik, durch die Parodie vielfältiger Formen und Melodien.

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