Brückenschlag in eine neue Zukunft

Brückenschlag in eine neue Zukunft Innerschweizer Holding übernimmt Mehrheit der Freiburger Ziegeleien (TFL), Düdingen Familientradition und fundiertes Fachwissen werden auch in Zukunft die Entscheide für die Freiburger Ziegeleien, Düdingen, bestimmen. Die Innerschweizer Familie Felber hat die Aktienmehrheit vom Freiburger Unternehmer Merkle übernommen. Das Zusammenführen von sich ergänzenden Standorten und Produkten werde die Marktstellung weiter festigen, betonen die Verantwortlichen. Von WALTER BUCHS Der 81-jährige Deutschfreiburger Vollblut-Unternehmer und Hauptaktionär der «Ziegeleien Freiburg & Lausanne AG» (TFL), Düdingen, Adolphe Merkle, hat eine grosse Sorge weniger. Für die Zukunft seines Familienunternehmens TFL, das während nunmehr 104 Jahren von der Familie Merkle geführt wurde, hat er in der Schweiz und innerhalb der Branche «die optimale Lösung» gefunden, wie Merkle den FN gegenüber sagt. Soeben hat er nämlich die Aktienmehrheit der Familie Felber verkauft, die ihrerseits Besitzerin der «AG Ziegelwerke Horw-Gettnau-Muri Holding» (AGZ) ist. Fachwissen und Familiengeist «Damit habe ich den Vorteil, dass auch in Zukunft jemand da ist, der branchenmässig absolut top ist und das Unternehmen im Sinne der Familien-tradition weiterführt», stellt Adolphe Merkle im Gespräch mit den FN mit Genugtuung fest. Unter der Führung des 61-jährigen Hans Felber sind nämlich bereits Sohn Hans-Karl Felber als Direktor eines Werkes und Tochter Dorothea Felber als Personalverantwortliche der Holding im Unternehmen tätig. Diese drei Familienmitglieder bilden zusammen mit Herrn und Frau Merkle neu den Verwaltungsrat der TFL, wie an der Versammlung vom vergangenen Freitag bestimmt wurde. Somit seien auch die Weichen für eine gute Zukunft gestellt. In der AGZ Holding ist das Freiburger Unternehmen TFL künftig Teil der Sparte «Grobkeramik», zu der auch Werke in Gettnau und Roggwil gehören. Die Holding hat ebenfalls eine Sparte «Technische Keramik», unter anderem mit einem Werk in Brügg/Biel, welches im Medizinalbereich tätig ist, und einen Bereich «Immobilien». Die Verantwortlichen sind überzeugt, dass die sich ergänzenden Produktestandorte zusammen einen guten Produktemix bieten und dieser «Brückenschlag somit eine gute Marktabdeckung von Crissier bis nach Zürich» ermöglicht. Mit der Region vertraut «Dass die neuen Mehrheitsaktionäre zudem bereits eine persönliche Beziehung zu Düdingen und zu Freiburg haben, freut mich ebenfalls sehr», ergänzt Adolphe Merkle. Tatsächlich hat der junge Diplom-Ingenieur Hans Felber seine erste berufliche Tätigkeit von 1958-62 in der Ziegelei Düdingen absolviert, bevor er ins Familienunternehmen einstieg. Damals hat er den ganzen Aufbereitungs-, Trocknungs- und Maschinenbereich konzipiert, gebaut und organisiert. Seine beiden Kinder haben in Freiburg studiert und mit einem Lizenziat abgeschlossen. «Mit diesen Leuten sind wir sicher, dass wir die beste Lösung gefunden haben», gibt sich Adolphe Merkle zuversichtlich. Dabei macht er auch den Bezug zur Vibro-Meter, deren Gründung und Führung zu einem weltweit renommierten Unternehmen bekanntlich zu seinem Lebenswerk gehören. Nachdem dieses Unternehmen zu Beginn der 90er-Jahre mit Schwierigkeiten gekämpft hatte, schlug Merkle 1996 dem Verwaltungsrat vor, einen seiner früheren Physiker, Richard W. Greaves, zur Rückkehr zu bewegen. Dies gelang ihm und Greaves gab dem Unternehmen als Generaldirektor innert weniger Jahre wieder die solide technologische und finanzielle Grundlage zurück. In der Leitung der Muttergesellschaft Megitt leistet er weiterhin unschätzbare Dienste. Erfahrungen gemeinsam nutzen So betrachtet es Adolphe Merkle als gutes Omen, auch für die Führung seiner Ziegeleien einen früheren Mitarbeiter und heute erfolgreichen Industriellen als Hauptaktionär zurückgewonnen zu haben. Dabei ergänzt er, dass mit der AGZ und den TFL zwei gesunde Schweizer Familienunternehmen ihre Kräfte bündeln, um Synergieeffekte nutzen zu können. Das sei doch wohl namentlich für die Belegschaften in Düdingen und Crissier von grosser Bedeutung.