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Bruder Hugo ist zurück von seiner Mission

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Autor: Karin aebischer

Als Hugo Andrey am 6. April 1984 in Papua-Neuguinea ankam, ging es gleich ins Hochland, um die Sprache der Einheimischen zu lernen. Englisch konnte er zwar bereits von seiner Zeit in Australien, doch in Papua-Neuguinea musste er Pidgin-Englisch sprechen. Die Frauen hätten dort einzig ein Blatt um die Hüfte getragen und das Klima sei ganz anders gewesen als in Sydney, erzählt der heute 72-Jährige. «Regen, so viel Regen, den wir in Australien immer vermisst hatten.»

Die Erinnerungen an diese Zeit sind noch ganz frisch, obwohl Hugo Andrey seit einem Jahr wieder zurück in der Schweiz im Missionshaus in Steinhausen ZG ist. Während 48 Jahren lebte und arbeitete er für die römisch-katholische Ordensgemeinschaft Steyler Missionare im Ausland. Erst 24 Jahre in Australien, dann 24 Jahre in Papua-Neuguinea.

Stuhl für Papst getragen

In Australien arbeitete er auf verschiedenen Farmen des Ordens, erst in der Nähe von Brisbane, dann bei Sydney. Als die Landpreise stiegen, wurde das Ackerland zu Bauland umzoniert und der Orden verkaufte es für einige Millionen Franken; der Sensler kam nach Papua-Neuguinea. Trotz des vielen Regens und der kalten Nächte hatte er sich am neuen Ort schnell eingelebt. Er unterrichtete Blasmusik und arbeitete auf einer Farm. Hunderten von Schülern brachte er bei, wie man Süsskartoffeln pflanzt und erntet.

Zu seinen Verwandten in der Schweiz hatte er brieflichen Kontakt. Einmal konnten sie ihn sogar am Fernseher sehen: Es war beim Besuch von Papst Johannes XXIII. Hugo Andrey musste im Papst-Konvoi einen Stuhl für den Heiligen Vater tragen. Ab 1987 leitete Hugo Andrey Postulanten-Kurse für einheimische Priesteranwärter. Sieben der jungen Männer wurden Priester – es waren die ersten der Steyler Missionare in Papua-Neuguinea. «Wir gingen oft einige Tage in den Busch, spielten dort Gitarre und lasen die Bibel; das waren schöne Zeiten», erinnert er sich. Auch Hugo Andrey wäre eigentlich gerne Priester geworden, doch Latein lag ihm nicht so, und deshalb entschied er sich, Missionsbruder zu werden. «Ich habe gefühlt, dass es meine Berufung ist, in diesem Bereich tätig zu sein», sagt er. Irgendetwas in ihm habe ihm die Richtung gezeigt.

Er habe die Schweiz nie gross vermisst, sagt Hugo Andrey. Doch das Alphorn, das ihm ein ausgewanderter Schweizer zum Abschied in Australien geschenkt hatte, war in Papua-Neuguinea immer mit dabei. Spielte er darauf, war er schnell von einer Horde Neugieriger umgeben. «Die Einheimischen hatten eine Riesenfreude, wenn sie einen Ton herausbrachten», sagt er und lacht.

Überraschende Rückkehr

Zu den Einheimischen hatte er eine sehr gute Verbindung. «Sie hatten mich gern.» Sie wussten, dass sie auf ihn zählen konnten. «Hugo hilft schon», lautete die Devise. So fuhr er etwa 50 Mal im Jahr nachts ins Spital, weil Studenten der Universität in Madang, wo er unterrichtete, von Schlangen gebissen worden waren oder über Malaria-Symptome klagten. Dazu kamen etwa 700 Fahrten zum Flugplatz, um Lehrer oder Studenten abzuholen. Gerne erinnert er sich auch an die leuchtenden Augen der Armen, wenn er ihnen die Brotreste vom Frühstück brachte.Doch sein Engagement für die Armen wurde Hugo Andrey zum Verhängnis. Er nahm kurzzeitig eine Frau und ihren Sohn bei sich auf, weil diese aus ihrer Wohnung geworfen worden waren. Das duldete sein Vorgesetzter nicht. Er gab Hugo Andrey sechs Tage Zeit, das Land zu verlassen. «Das kam überraschend und machte mich traurig.» Viele Einheimische seien zum Flughafen gekommen, um ihn zu verabschieden. «Ich vermisse die Leute von dort schon ein wenig», sagt er nachdenklich.

Trotz der abrupten Rückkehr habe er keine grosse Mühe gehabt, sich in der Schweiz einzuleben. «An den Anblick von Schnee musste ich mich aber erst gewöhnen.» In Papua-Neuguinea war es 26 bis 30 Grad. «Herrlich, man konnte jederzeit ins Meer springen.» Jetzt nehme er es gemütlich, sagt Hugo Andrey. Er helfe im Haus mit und schreibe nieder, was er alles erlebt habe. Zwischendurch besucht er seine Familie in Freiburg und macht einen Jass. «Es verschafft mir Befriedigung, wenn ich daran denke, was ich alles bewirken konnte. Viele sagten mir zum Abschied: Dich vergessen wir nie.»

Stolz zeigt Hugo Andrey die Bilder von Papua-Neuguinea.Bilder Aldo Ellena

Zur Person

In Selgiswil und Balliswil gelebt

Hugo Andrey wurde 1939 als elftes von dreizehn Kindern in Selgiswil bei Heitenried geboren. 1947 zog die Familie nach Balliswil bei Düdingen. 1954 trat er den Steyler Missionaren bei und kam nach Rheineck SG. Nach dreijährigem Studium entschied er sich für ein Leben als Bruder. In Wien machte er das Noviziat. 1963 erhielt er die Bestimmung, nach Australien zu gehen; es folgte eine vierwöchige Schifffahrt nach Down Under. ak

Beim Alphornspielen war Hugo Andrey der Star.Bild zvg

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