Die Bewohnerinnen und Bewohner der Grand-Fontaine–der Alten Brunnengasse–in der Freiburger Altstadt sind unzufrieden: Die Lebensqualität in ihrer Gasse sinke. Dies nicht wegen der Prostituierten in der Gasse, wie Denis Boivin sagt. Sondern wegen der Nebeneffekte: «Bis spät in die Nacht wird auf der Strasse gelärmt, ab und zu gibt es Schlägereien.» In den Morgenstunden lägen dann Abfälle in der Strasse herum. In den letzten Jahren hätten diese Probleme zugenommen.
Auch der Autoverkehr stört die Anwohnerinnen und Anwohner: «Die Alte Brunnengasse ist keine Verkehrsachse, doch seit der Einbahnregelung vor dem Bahnhof benutzen viele Autofahrer unsere Gasse als Durchgangsstrasse.» Das Verbot, in der Nacht die Gasse hinaufzufahren, werde sehr oft missachtet. «Beim Hinauffahren läuft der Motor hochtourig, das ist sehr lärmig», so Boivin.
Die Interessen verteidigen
Letzten Samstag nun haben rund dreissig Bewohner der Alten Brunnengasse sowie der benachbarten Pertuis-Gasse die Vereinigung Alte Brunnengasse gegründet. Boivin präsidiert laut Mitteilung den siebenköpfigen Vorstand. Bisher gehörte die Alte Brunnengasse teilweise zum Quartierverein Burg und teilweise zum Quartierverein der Neustadt. «Wir wenden uns nicht gegen die Quartiervereine», sagt der frisch gewählte Präsident. «Wir können aber so unsere Interessen gegenüber den Behörden besser verteidigen.» Und nicht zuletzt solle der Verein auch das bereits gute nachbarschaftliche Verhältnis in der Strasse offizialisieren und den Zusammenhalt stärken. njb