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Bulgarisch und Deutsch, Banitza und Fondue

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Am äussersten Rand des 600-Seelen-Dorfes Galmiz lebt die Familie Stefanov. Konstantin und Patrizia mit ihren Kindern Nora, Rafael und Valentin wohnen erst seit 2011 im Seebezirk. Die beiden führen eine multinationale Beziehung: Der 45-jährige Konstantin wurde in Bulgarien geboren, die 42-jährige Patrizia wuchs in Neuenburg auf. In der Familie Stefanov spricht man mindestens zwei Sprachen, isst Fondue und Banitza – ein bulgarisches Blätterteiggebäck–und fühlt sich überall zu Hause.

Im Westen alles verplant

 Probleme gibt es in interkulturellen Beziehungen laut dem Ehepaar nicht mehr als in anderen Ehen. Stattdessen ergeben sich viele Vorteile, meinen sie: Patrizia hat eine Sprache gelernt, die alles andere als eine Weltsprache ist. Und Konstantin erhält Einblick in eine andersartige Kultur.

Dies war ihm zu Beginn nicht immer angenehm: Konstantin musste sich zuerst an die westliche Kultur gewöhnen, denn das Leben hier in Westeuropa sei viel schneller und intensiver. «Ich war überrascht, dass die Leute hier fast ihr ganzes Jahr verplant haben», sagt Konstantin lachend. 1990 ging er nach Deutschland, um dort Theologie zu studieren. Erwartet hatte er das Paradies, zu Beginn kam er sich jedoch vielmehr als Last vor. Die deutsche Sprache erlernte der 45-Jährige schnell. Dies erwies sich als Vorteil, als er 2001 in Hannover als freiwilliger Mitarbeiter in einem Jugendpavillon aushalf. Dort lernte er seine zukünftige Ehefrau kennen, die beiden kamen sofort miteinander ins Gespräch. Schon 2001 haben sie in Kerzers geheiratet, denn sonst hätte Konstantin nicht in die Schweiz einreisen können.

Lange hielt es Patrizia und Konstantin aber nicht in der Schweiz. 2002 zogen die beiden in die Hauptstadt Bulgariens, in die Millionenstadt Sofia. «Die Gastfreundschaft wird in Osteuropa grösser geschrieben», meint die 42-jährige Patrizia. Spontane Kaffeekränzchen oder Abende mit Freunden habe es in Sofia reichlich gegeben. Nach sechs Jahren in einer Grossstadt, in der die Kinder nie alleine vor die Tür konnten, zog es das Ehepaar zurück in die Schweiz. Patrizia hatte Heimweh: «Ich sehnte mich danach, dass die Kinder eine echte Kuh zu Gesicht bekommen können.»

Denn das Manko an Kühen gleichen in Bulgarien laut dem Ehepaar die streunenden Strassenhunde aus, die in Rudeln durch die Gassen ziehen. Beim Joggen wechselte Patrizia ständig die Strassenseite–der Gedanke, zehn wilde Strassenhunde im Nacken zu haben, behagte ihr nicht.

Ortswechsel als Chance

Seit 2011 leben die beiden nun in Galmiz, haben bis auf Weiteres ihr Heim gefunden. Doch das Wort «Zuhause» hat für Konstantin und Patrizia nicht dieselbe Bedeutung wie für andere Menschen. Sie beide haben schon an den verschiedensten Orten gewohnt. Patrizia wuchs in der Westschweiz auf, hat Familie in Italien und lebte schon in Bulgarien. Konstantin wuchs in Sofia auf, lebte zehn Jahre in Marburg in Deutschland, zog letztendlich in die Schweiz.

Die Familie sieht den häufigen Ortswechsel jedoch als Chance, neue Kontakte zu knüpfen und unbekannte Kulturen kennenzulernen. Für Konstantin ist seine Ehefrau der Ruhepol in seinem Leben. «Mein Zuhause ist immer dort, wo du bist!»

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