Die Firma Callpoint baut ihren Personalbestand in Freiburg aus. Grund ist ein Auftrag, den das Callcenter von der Radio- und TV-Gebühreninkassofirma Serafe erhalten hat. Serafe-Sprecher Erich Heynen bestätigte einen entsprechenden Bericht von Radio Freiburg. Demnach wird Serafe nur jene Kundenanrufe selber bearbeiten, bei denen es Zugriff auf persönliche Daten braucht. Anfragen von Kunden mit allgemeinen Fragen zu den Radio- und TV-Gebühren hingegen werden an Callpoint ausgelagert. Dafür sind in Freiburg 50 bis 60 neue Stellen nötig.
Das Pikante daran: Mit dem Auftrag von Serafe kehrt ein Teil jener Tätigkeit nach Freiburg zurück, der bisher von der Billag ausgeführt wurde. Die Swisscom-Tochter mit Sitz in Freiburg war im Auftrag des Bundes seit 1998 mit bis zu 230 Mitarbeitenden zuständig für das Inkasso der Radio- und TV-Gebühren. Im Februar 2017 erhielt dann aber bei der Neuausschreibung des Inkasso-Auftrags die Firma Serafe den Zuschlag. Für die Billag bedeutete dies das Ende. Callpoint übernahm das Billag-Kundencenter und einen Teil der Billag-Angestellten.
Kritik vom Billag-Direktoren
Der Auftrag für Callpoint sei eine gute Nachricht für den Standort Freiburg, sagte Billag-Direktor Ewout Kea auf Anfrage. Gleichzeitig sei es seltsam, dass Serafe das Inkasso-Mandat ursprünglich mit 37 Personen ausführen wollte und nun mit dem Auftrag an Callpoint in Freiburg bis zu 60 zusätzliche Stellen schafft. Dies aber beweise letztlich das Können der ehemaligen Billag-Angestellten, so Kea, der mit einem kleinen Team bis im kommenden September den Auftrag der Billag zu Ende führt und dann das Unternehmen auflöst.