Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Passanten stören sich an intensiven Holzarbeiten im Chablaiswald

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im Staatswald Chablais am Murtensee sind diverse Holzarbeiten im Gange. Einige Waldbesucherinnen und -besucher sind besorgt, dass die Schönheit des Waldviertels dabei zerstört wird. 

Am nordöstlichen Ufer des Murtensees erstreckt sich der Chablaiswald über gute zwei Kilometer. Die Holzarbeiten, die dort zurzeit stattfinden, stossen bei einigen Spaziergängern auf Unverständnis. Einer dieser Spaziergänger ist Paul Bays, der dort oft mit seinem Hund unterwegs ist.

Bays ist unzufrieden über die Waldarbeiten, die im Chablaiswald vom Forstbetrieb Forst Galm Murtensee erledigt werden. «Es sieht aus wie eine Kriegslandschaft.» Er verstehe zwar, dass die Forstwarte ihrer Arbeit nachgehen müssen, aber die derzeit durchgeführten Arbeiten «entsprechen nicht den erhofften Standards», meint Bays. Paul Bays kennt den Wald. Über 30 Jahre habe er in der Outdoor-Branche gearbeitet. Auch an Wiederaufforstungsprogrammen in Afrika sei er beteiligt gewesen.

Die zurückgebliebene Landschaft empfindet so mancher Waldgast eher als ein Kriegsgebiet. 
Zvg / Paul Bays

Bei den Holzarbeiten beunruhigt Paul Bays besonders, dass die Forstwarte Hunderte von Bäumen gefällt haben – darunter alte und auch gesunde Bäume. Dabei seien junge Bäume, die im Rahmen von Wiederaufforstungsprogrammen gepflanzt wurden, beschädigt und zerstört worden. Kein schöner Anblick ist für Bays auch die rosa und blaue Sprühfarbe, mit der die Bäume im Zuge der Waldarbeiten gekennzeichnet werden. «Meine Besorgnisse über die Waldarbeiten, die derzeit im Chablaiswald stattfinden, basieren auf der Sorge um das zukünftige Wohlergehen des Waldes. Und dass der Wald seine natürliche Schönheit nicht verliert.»

Nicht schön anzusehen, aber zweckhaft: Die beiden horizontalen Striche kennzeichnen, dass der Baum stehen bleibt. Der vertikale Strich (rechts) zeigt, dass dieser Baum wegmuss. Der Aushieb (kranke Bäume) wird mit Punkten gekennzeichnet.
Zvg / Paul Bays

Bays würde sich wünschen, dass die Forstwarte der Erhaltung der natürlichen Schönheit des Waldes mehr Aufmerksamkeit schenken könnten. Auch sollen die Arbeiten sorgfältiger durchgeführt werden, damit die Bäume, die Teil einer Wiederaufforstung sind, nicht zerstört werden. 

Der Kanton Freiburg ist grösstenteils Besitzer des Waldgebiets. Der zweite Forstkreis Sense-See prüft und überwacht die Waldarbeiten im Chablaiswald. Christoph Aeberli ist Forstingenieur Adjunkt und Ansprechperson beim zweiten Forstkreis. Auf Anfrage der «Freiburger Nachrichten» klärt er über die Forstarbeiten auf. Gemäss Aeberli erfülle jeder liegengelassene Ast und Stamm einen Zweck: «Das ist gut für die Natur und ergibt aus ökologischer Sicht einen Sinn.» Durch das Verfaulen der Äste entstehe Hummus, der wiederum den Waldboden nähre. Auch böte das Holz Verstecke und Unterschlupf für Kleintiere. Aeberli ist sich bewusst, dass dies natürlich nicht jeder Waldbesucher so sieht. Dennoch:

Es sieht vielleicht nicht schön oder ordentlich aus. Jedoch ist das Ziel, möglichst naturnah zu bleiben.

Christoph Aeberli
Forstingenieur Adjunkt 

Wald unter Stress

Aber warum fallen viele alte Bäume, die «einzigartig und wunderschön» sind, der Kettensäge zum Opfer?, fragt sich Paul Bays. Das habe verschiedene Gründe, erklärt Aeberli. Aufgrund der Trockenheit, besonders in den vergangenen Jahren, habe es vermehrt Baumkrankheiten gegeben. «Der Wald steht unter Stress. Viele alte Bäume mussten wegen Trockenheitsschäden entfernt werden. Pilzkrankheiten und dürre Kronenteile sind für den Laien oft nicht zu erkennen.» Auch haben alte Pappeln weichen müssen, weil sie aus Naturschutzsicht an diesem Standort keinen Wert hätten.

Zudem seien durch die kranken Bäume Sicherheitsrisiken entstanden. «Die Sicherheit der Waldbesucherinnen und -besucher hat höchste Priorität. Im Waldgebiet Chablais gibt es viel Freizeitnutzung. In den letzten Jahren wurde vorwiegend Holz geerntet, um die Leute sowie die Bahninfrastruktur zu schützen», versichert Aeberli.

Erweiterung der Abwasserreinigungsanlage Muntelier

Allerdings sind es nicht nur einfache Holzarbeiten, die von den Waldgästen zurzeit wahrgenommen werden. Rund um die Abwasserreinigungsanlage Muntelier müssen grössere Teile des Waldes im Zuge der Erweiterung der Anlage weichen. «Das sind effektiv Rodungen», bestätigt Aeberli. «Diese Rodungsgesuche sind sehr aufwendig und werden neben dem Kanton auch vom Bund sehr streng geprüft. Das entsprechende Gesuch wurde ordentlich genehmigt.»

Ein Bild aus besseren Zeiten: Wegen dieser Schönheit zieht es viele Besucherinnen und Besucher in den Chablaiswald. 
Zvg / Paul Bays

Zahlen und Fakten

Staatswald Chablais

Der Chablaiswald ist vor gut 100 Jahren nach der ersten Juragewässerkorrektion entstanden. Der Seespiegel wurde damals um 2,5 Meter gesenkt. Damit wurden 350 Quadratkilometer Land gewonnen. Auf 175 Hektaren am nordöstlichen Seeufer zwischen Muntelier und Sugiez forstete der Kanton Freiburg mit verschiedenen Laubhölzern den heutigen Chablaiswald auf. Er ist ein Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung. Der Wald wird intensiv von der Bevölkerung als Erholungsraum genutzt und hat einen hohen Naturwert.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema