Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Chaotisches Streben nach Ordnung

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Chaotisches Streben nach Ordnung

Die Freiburger Tänzerin Tonia Schilling hat zwei neue Werke kreiert

Die Freiburger Choreografin und Tanzlehrerin Tonia Schilling präsentiert ab Mittwoch im Nouveau Monde in Villars-sur-Glâne zwei neue Werke.

Von OLIVER SCHNEITTER

«Sources» und «Murmures» heissen die zwei neuen Tanzprojekte von Tonia Schilling. Das eine ist der Kraft der Elemente gewidmet, das andere beschäftigt sich mit dem menschlichen Urwesen.

Der Tänzer Souleymane Badolo aus Burkina Faso und die Schweizer Tänzerin Tonia Schilling geben den Unterschieden Bewegung, Gestalt, Leben. Als ein spannungsgeladenes Verhältnis zwischen dem Strukturierten und dem Chaotischen beschreibt «Murmures» das Leben – sowohl im Menschen als auch im Kosmos. Das Innere trägt das Element der Erde: Die beiden Tänzer bewegen sich stets auf einem Erdboden, tanzen eingangs den Kampf der Gewalten, der konfliktreich, archaisch ist, sich aber immer mehr in einer Struktur manifestiert: das Streben nach Ordnung als Weg aus dem Chaos.

Zwischen Vernunft und Emotion

«Im Inneren sind wir alle Menschen», stellt Tonia Schilling fest. Die Tänzer zeigen sich am Anfang geschlechts-, kultur- und zivilisationslos: In gleichen Kleidern und mit aufgetragener Farbe verkörpern sie die Gleichheit des Menschen. Doch genau wie alle gleich sind, sind alle verschieden. Der Kontakt, der Dialog führt zu einer Spannung: dem rationalen Bedürfnis nach Struktur und dem gleichzeitigen Unvermögen, die Emotionen zu kontrollieren.

Dieser Konfrontationskurs wird weitergeführt in einer Abwechslung von synchronen und chaotisch wirkenden Tänzen, in welchem die Unterschiede des Geschlechts, der Hautfarbe und der Kultur nach und nach offenbar werden und wieder verschwinden. Bemerkenswert intensiviert wird dieses Wechselspiel
von Konflikt und Harmoniesuche durch Rahel Schweyers Violoncello und Moussa Karos Perkussion. Schnelle Wechsel von Rhythmen und Tempi lösen sich in sanfte, lange
Harmonien auf und vertonen so
die gezeigte Unruhe des Lebens. Eine Antwort auf den Konflikt lie-fert das Stück bewusst nicht, die
eindrucksvolle Schlussszene überlässt dem Zuschauer die Interpretation.

Gegen Schubladisierungen

Das Arbeiten mit dualistischen Elementen lässt Tonia Schilling allerdings nicht auf das gängige Schwarz-Weiss-Konzept zurückführen, das im Publikum und in der offiziellen Förderung von Tanzformen afrikanischen Ursprungs verbreitet sei. Sie wehrt sich gegen diese Schubladisierungen: «Die Leute sind nach wie vor sehr überrascht, dass weisse Frauen Afro Dance betreiben», weiss Tonia Schilling aus Erfahrung.

Damit verweist sie auch auf das zweite Projekt, das an den gleichen Abenden zu sehen ist: «Sources» ist eine Präsentation von drei Choreografien der Compagnie Afro Rythme Danse unter der Leitung von Tonia Schilling. Schweizer Tänzerinnen zeigen auf leidenschaftliche Weise in drei Kreationen, wie moderner afrikanischer Tanz Kultur und Hautfarbe überwindet.

Nouveau Monde, Route de Moncor 12, Villars-sur-Glâne. Mi., 7. Dezember, bis Fr., 9. Dezember, jeweils 20.30 Uhr. Reservation: 026 350 11 00. Weitere Infos: www.dancecreations.ch.

Meistgelesen

Mehr zum Thema