Untertitel: VCU-Frühlingstagung in Murten
Autor: Von WALTER BUCHS
Dass Unternehmer, die in China tätig sein wollen, in ganz anderen Dimensionen denken müssen als in Europa und in der Schweiz, zeigte Kurt Haerri zu Beginn mit verschiedenen eindrücklichen Zahlen auf. Bereits heute gibt es in China über 100 Städte mit mehr als einer Million Einwohner. In den vergangenen zwanzig Jahren hat China sein Bruttoinlandprodukt versiebenfacht. So etwas habe man auf der Welt in so kurzer Zeit noch nie gesehen. Gemäss dem Referenten werden China und Indien im Jahr 2030 eine Kaufkraft darstellen, die das Fünffache der USA ausmachen. Dabei ist es interessant zur Kenntnis zu nehmen, dass heute im asiatischen Raum 3,8 Milliarden Menschen leben gegenüber gut 800 Millionen in ganz Europa.
In seinen bewusst provozierenden und damit aufrüttelnden Ausführungen formulierte das Schindler-Geschäftsleitungsmitglied zahlreiche Tipps für Unternehmer, die den Schritt nach China wagen möchten. Er unterstrich, dass man dies mit den besten Leuten und der besten Technologie, über die man verfüge, tun solle. Dabei solle der Chef das Engagement selber in der Hand behalten und schon von Anfang an sei auf ein sauberes return of investment zu achten.
Chancen und Gefahren
Ganz entscheidend sei zudem die Feststellung, dass das Geschäftsleben nach ganz anderen Wertmustern funktioniere als in Europa oder den USA. Es müsse enorm viel Zeit investiert werden, um intensive Freundschaften aufzubauen. Diese seien absolut notwendig, um nicht – auch von engsten Mitarbeitern – ständig über den Tisch gezogen zu werden.