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Chips, Flyer und Ohrenschützer

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Chips, Flyer und Ohrenschützer

Viel Betrieb am Erstsemestrigen-Tag der Universität Freiburg

Am Montag beginnt an der Uni Freiburg das Wintersemester. Am Freitagmorgen wurden deshalb die Erstsemestrigen willkommen geheissen. Über 60 Vereine und Organisationen haben die Gelegenheit genutzt, sich den potenziellen Mitgliedern vorzustellen.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Schon beim Eingang in die Ehrenhalle wird allen Erstsemestrigen ein Plastiksack in die Hand gedrückt: Notproviant mit Schnellgerichten. Fürs Erste muss das wohl reichen, haben sich die Organisatoren (und Sponsoren) wahrscheinlich gedacht. Dabei zeigt sich die Stadt Freiburg grosszügig und offeriert den Neuen das Mittagessen.

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Zum ersten Mal organisiert die Allgemeine Studierendenschaft der Uni Freiburg am Erstsemestrigen-Tag einen Rundgang durch das Unigebäude. Ein Rundgang, den über 60 Stände von Organisationen, Vereinen und Fachschaften säumen. Der Chor der Uni wirbt genauso um Mitglieder wie der Innerschweizer Juristenverein, der akademische Skiclub der Schweiz oder die Katholische Universitätsgemeinde. Essbares erweist sich als besonders beliebtes Lockmittel. Zugegeben, wer sich gesund ernähren will, hungert. Das Essensangebot ist aber so vielseitig wie die Studienrichtungen an der Uni: Gipfeli, Salzgebäck, Schokolade, Schokoköpfe, saure Zungen, Kuchen (auch selbstgebackene), Biskuits, Traubenzucker (für ewige Studenten?), Nüssli, Chips, Gummibärchen, um nur eine Auswahl zu nennen. Als Nicht-Studienanfänger habe ich natürlich die Freiheit, die Stände nach meinen Essenswünschen anzupeilen und nicht aus sonstigem Interesse.

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Der Rundgang erinnert sehr stark an die Freiburger Herbstmesse Anfang Oktober. Die Stände (auf drei Stockwerke verteilt) stehen den Ausstellern der Messe auch in Sachen Getränkedegustation in nichts nach. Kaffee- und Orangensaft-Liebhaber kommen genauso auf ihre Rechnung wie Mineralwassertrinker. Studentenvereinigungen bieten Champagner oder rot-weiss-grüne Getränke an (bitte keine Vorurteile). Und sie gönnen sich – Prise – einen Schnupf (müssen wohl Innerschweizer sein).

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Und nicht nur Kulinarisches wird angeboten, sondern auch sonst Brauchbares: Teppichmesser (zum Einrichten der Wohnung?), Taschentücher («falls die Uni zum Heulen ist») und Kugelschreiber. Das Radio Unimix hat Ohrenschützer («Oorepfröpf») verteilt, die, gemäss Anleitung, vor und nach den Sendungen getragen werden müssen. Daher mein Tipp an die Professoren: Seid nicht erstaunt, wenn die Studenten teilnahmslos in ihren Bänken sitzen. Ihr müsst im kommenden Semester einfach lauter sprechen.

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«Bist du auch Student?», fragt mich eine junge Dame hinter einem Stand. «Nein», antworte ich. Und bin erleichtert, denn sie hat mir meine 32 Jahre irgendwie angesehen und mich trotzdem nicht so alt geschätzt, dass sie mich gesiezt hätte. Ein kleiner Erfolg. Zufrieden lasse ich mich dann weitertreiben in der Menschenmasse von Jägern und Sammlern. Bei Unicam, dem Stand des Studierendenfernsehens, wird unter anderem ein Ausschnitt des Films «Lücken im Gesetz» gezeigt. Willkommen in Freiburg.

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Natürlich gibt es neben den Flyer und den Gratisgeschenken auch Willkommensreden – das war ja an der Herbstmesse auch nicht anders. Stadtammann Jean Bourgknecht richtete sein Grusswort vorbildlich in beiden Sprachen an die Zuhörer. Er weist auf die Bedeutung der Uni für die Stadt Freiburg hin. Studenten wie auch Professoren würden einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Stadt beitragen. «Sie haben die richtige Wahl getroffen», sagte er abschliessend. Und vielleicht, so Bourgknecht weiter, würden sich ja einige in einen Freiburger oder eine Freiburgerin verlieben und hier hängen bleiben. Freiburgerinnen und Freiburger aufgepasst. Ob dann auch die richtige Wahl getroffen werde, werde sich zeigen.

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Und wieder ein Flyer: Die Bibelgruppe organisiert am Dienstag ein Referat zum Thema «Damit das Studium nicht zum Stress wird». Was, wenn niemand teilnimmt? Auf der Rückseite des Flyers ist das Stadtzentrum («Übersicht gewinnen») abgebildet. Drei wesentliche Einrichtungen – für Studierende jedenfalls – sind hervorgehoben. Da ist einmal das Einwohneramt (Wer hat sich noch nicht angemeldet – als Wochenaufenthalter zumindest?), das Centre Fries (Wo sich Kulturelles abspielt) und zu guter Letzt nicht etwa die Gebäude der Uni, nicht die Altstadt und auch nicht die Museen oder die Kinos – nein – es ist … die Kebab-Meile (sie wissen nicht, wo die ist?) an der Istanbulgasse (früher Spitalgasse). Und da wären wir wieder beim Kulinarischen.

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Nun sind die Studienanfänger für den Montag und die kommenden vier, fünf, zehn Jahre gerüstet. Es wird sich in Zukunft zeigen, ob die Kebab-Industrie in Freiburg einen weiteren Aufschwung erleben wird, welche Studenten mit dem Uni-Stress umgehen können, welche Studentenverbindung am meisten Zuwachs erlebt, ob viele Taschentücher verbraucht werden und wer am Schluss vielleicht doch aus Liebe in Freiburg hängen bleibt.

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