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Cremo schliesst den Standort Lucens vorzeitig

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2022 war für Cremo ein besonders kompliziertes Jahr. Um möglichst schnell mehr sparen zu können, schliesst das Unternehmen sein Werk im waadtländischen Lucens vorzeitig. 

Die Milchverarbeiterin Cremo schrieb im vergangenen Jahr ein ausserordentliches Defizit von 21,5 Millionen Franken. Dies, obwohl die Gruppe ihren Umsatz um 3,4 Prozent auf 512 Millionen Franken steigern konnte, wie Cremo am Montag mitteilte. Das Ergebnis sei hauptsächlich auf unternehmensexterne Ursachen zurückzuführen.

Hohe Milchpreise

Der starke Anstieg bei den Milchpreisen, der durch einen Rückgang der nationalen Milchproduktion und eine insgesamt steigende Nachfrage auf den nationalen und internationalen Märkten verursacht wurde, führte gemäss Cremo zu Mehrkosten von über 20 Millionen Franken. Hinzu seien inflationsgetriebene Mehrkosten, insbesondere für Energie, Verpackungen und Reinigungsmittel, in Höhe von sieben Millionen Franken gekommen. 

Ein Hackerangriff im Juli 2022 beeinträchtigte im Weiteren über mehrere Monate hinweg das reibungslose Funktionieren des Unternehmens – so die Produktionsprozesse und die Verwaltungsarbeit. Allerdings seien die direkten Schäden versichert gewesen, einschliesslich der Überstunden, um die verschiedenen Computersysteme wieder in Gang zu bringen, wie Cremo schreibt. «Der Verlust an Effizienz und Produktivität sowie die Überlastung des Personals sind hingegen sehr schwer zu beziffern, dürften sich aber auf einige Millionen Franken belaufen.»

Das Unternehmen nahm schliesslich Wertberichtigungen zur Verringerung künftiger Risiken in Höhe von 8,7 Millionen Franken vor.

Cremo nicht gefährdet

Wie Cremo betont, gefährdet der letztjährige Verlust das Unternehmen indes nicht. Verwaltungsratspräsident Georges Godel sagte dazu:

Wir verfügen noch immer über eine solide Eigenkapitalquote. Mit der Verstärkung der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats sowie dem Start unseres Transformationsprogramms können wir zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Georges Godel
Verwaltungsratspräsident Cremo

Sehr zufrieden zeigte sich Cremo schliesslich mit dem kommerziellen Erfolg der Anfang 2022 erworbenen Marke Lattesso.

Lucens geht im Mai zu

Um den Turnaround möglichst zu beschleunigen, wird Cremo den Standort Lucens bereits Ende Mai definitiv schliessen und nicht, wie ursprünglich vorgesehen, Ende November 2023. Durch die Verlagerung der Käse- und Milchpulverproduktion von Lucens nach Villars-sur-Glâne sollen die Anlagen in Villars-sur-Glâne besser ausgelastet und damit die Produktionskosten gesenkt werden. 

Die Schliessung des Standorts Lucens erfolgt in zwei Etappen. Die erste wurde mit dem Transfer der Käseproduktion bereits im Januar abgeschlossen, wie der Generalsekretär von Cremo, Thomas Zwald, auf Anfrage sagte. «Nun erfolgt bis Ende Mai die zweite Etappe mit der Pulverproduktion.»

Dass die zweite Etappe nun vorgezogen werde, habe damit zu tun, dass man mit den Vorbereitungsarbeiten für den Transfer schneller vorangekommen sei als erwartet. Aber auch wegen des Spardrucks.

Je schneller Cremo den Stecker ziehen kann, umso weniger Fixkosten fallen an.

Thomas Zwald
Generalsekretär von Cremo

Sozialplan steht

Das Personal sei im April über den Schritt informiert worden, so Zwald. Er räumte ein, dass die vorzeitige Schliessung zwar überraschend gekommen sei. Allerdings ändere sich dadurch für das Personal kaum etwas. «Der Sozialplan steht bereits seit letztem Dezember. Durch die Aufrechterhaltung des Standorts Lucens bis im November hätten wohl kaum weitere Stellen gerettet werden können.»

Von der Schliessung sind total 35 Mitarbeiter betroffen. 19 konnten gemäss Zwald an andere Standorte von Cremo transferiert werden, insbesondere nach Villars-sur-Glâne. Zwölf Personen haben den blauen Brief erhalten, zwei weitere haben von sich aus gekündigt. «Zwei Angestellte werden schliesslich noch für die Abwicklung des Transfers in Lucens verbleiben. Damit können wir eine Brücke zu ihrer Pensionierung schlagen.»

Industriegebäude verkaufen

Laut Zwald ist noch offen, was genau mit dem Industriegebäude in Lucens passieren soll. «Wir priorisieren aber einen Verkauf.» Cremo sei diesbezüglich auch mit der Gemeinde und dem Regionalverband der Broye (Coreb) im Gespräch. «In keinem Fall wollen wir es der Konkurrenz überlassen.»

Transformation

Details gibt es im Juni

Anfang dieses Jahres startete Cremo das Transformationsprogramm mit dem Titel CAP 2027. Es hat zum Ziel, das Unternehmen in den nächsten vier Jahren umzugestalten und zu modernisieren. Eine der Massnahmen besteht in der weiteren Optimierung der Produktionsanlagen. Das Jahresergebnis und das Transformationsprogramm CAP 2027 werden an der Cremo-Generalversammlung vom 7. Juni im Detail vorgestellt. rsa

 

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