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Cristine flitzt mit dem Velo über die Schienen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Schienenvelo-Trail bei Laupen weist eine Steigung von bis zu 25 Promille auf. Da gilt es, hart in die Pedale zu treten. Besondere Konzentration verlangt das anschliessende Bogenschiessen ab.

Laupen besitzt zwei Bahnhöfe. Einer erschliesst über die S-Bahn die Route nach Flamatt und Bern. Der andere Bahnhof führt nach Witteberg. Einen grossen Unterschied gibt es beim Rollmaterial, das die Schienen benutzt. Die S-Bahn verfügt über moderne, klimatisierte Wagen – und Lokomotiven oder Triebwagen. Wer hingegen nach Witteberg will, muss selber kräftig in die Pedalen treten. Denn bei den Fahrzeugen handelt es sich um Schienenvelos.

Die Strecke in Richtung Gümmenen nach Witteberg führt über ein Trassee, das 4,5 Kilometer lang ist. Auf dieser Strecke fuhr letztmals 1993 ein Güterzug. Der Personenverkehr der ehemaligen Sensetalbahn wurde bereits 1991 eingestellt. Vor 24 Jahren kaufte Erich Scheidegger mit Freunden die stillgelegte Strecke. Heute ist er Alleineigentümer und betreibt den Schienenvelo-Trail sowie den angeschlossenen Catering-Service.

Talk in der Gebärdesprache 

Beim Bahnhof am Bahnweg 1 in Laupen haben sich an diesem Tag rund 15 Personen eingefunden. Sie stammen aus dem waadtländischen Eclépens und nehmen an einem Firmenausflug teil. Die Neuankömmlinge erhalten als Erstes eine Einführung in das korrekte Verhalten auf den Schienenfahrzeugen. Die Linie führt fünf Mal über eine Strasse. Bei den Bahnübergängen haben die Schienenvelos keinen Vortritt. Sie müssen vor der Strasse anhalten und sich mit Handzeichen mit den Autofahrern verständigen. Halten die Autos an, geht es mit kräftigen Pedalentritten weiter.

Die Schienenfahrzeuge bieten vier Personen Platz: Zwei betätigen die Pedalen und Bremsen, die beiden anderen fahren als Passagiere mit. Cristine steigt auf den Sattel, um in die Pedalen zu treten. Christian und Marianne nehmen als Passagiere Platz. Das Kommando kommt: Vorwärts! Knarrend setzt sich das Gefährt in Bewegung. Cristine und ihr Beifahrer müssen schnell pedalen. Die Übersetzung ist klein, der Wagen erreicht bestenfalls 14 Stundenkilometer. Mehr nicht. Erich Scheidegger erklärt denn auch: «Die Fahrzeuge dürfen nicht zu schnell fahren.»

Fahrt durch den Wald

Cristine macht die Erfahrung:

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich im Leeren strample.

Cristine
Schienenvelofahrerin

Bei «hoher» Geschwindigkeit kann das leicht geschehen. Sobald das Gefährt sich langsamer bewegt, greifen die Pedale wieder und der Wagen nimmt erneut flott Fahrt auf. Das Gefälle auf der ersten Teilstrecke ist minim. Es beträgt ein bis zwei Promille. Der Fahrtwind gleitet durch das Haar. Marianne wird in ihre Kindheit zurückversetzt. «Das erinnert mich an die Tschu-Tschu-Bahnen von früher. Ich fühle mich wie auf einem Karussell, das sich bewegt», fabuliert sie in ihrem Sitz.

Bereits ist die Brücke über die Saane bewältigt. Die Überquerung der Hauptstrasse Laupen–Gümmenen verläuft ebenfalls ohne Problem. Sobald die Autofahrer das Schienenfahrzeug erblicken, stoppen sie und lassen es passieren. In schneller Fahrt geht es weiter Richtung Witteberg. Anders als auf dem Fahrrad muss das Gefährt nicht gesteuert werden. Es folgt brav den Geleisen.

Fahrt durch eine prächtige Natur.
Foto Raphaël Rück

Cristine nimmt es auf dem Sattel gelassen und fotografiert die wunderschöne Natur des Sensetalgrabens. Der Abstand zum vorderen Fahrzeug wird grösser. Die beiden vorausfahrenden Herren treten äusserst kräftig in die Pedale. Das hintere Fahrzeug rückt auf. Es schiebt den vorausfahrenden Wagen schneller vorwärts. Bald taucht das Sensetalviadukt der Strecke Gümmenen–Bern zur Rechten auf.

Bisher ging es leicht abwärts, nun wird es für Bahnverhältnisse steil. Das Strampeln auf den Pedalen wird konzentrierter. Das eigene, sportliche Ego beginnt sich zu melden. Cristine meint:

Wir müssen etwas stärker trampen, sonst werden uns die vom hinteren Velo auslachen und uns als faule Säcke bezeichnen.

Cristine
Schienenvelofahrerin

Also nichts wie vorwärts und schneller in die Pedale treten! Der Puls steigt, der Atem geht schneller. Auf die Frage nach der Steigung wird Erich Scheidegger oben an der Endstation in Witteberg sagen: «Sie beträgt 25 Promille. Zum Vergleich: Der Gotthard hat 27 Promille.» 

Nasse Schienen erhöhen sportlichen Ehrgeiz

In Witteberg gibt es Verpflegung. Es besteht ein Catering-Service. Feuerstellen stehen zur Verfügung. Der Himmel ist etwas dunkler geworden. Tropfen fallen. Etwas nach Cristines Gruppe trifft eine Gruppe aus dem Sensebezirk mit ihren Schienenfahrzeugen ein. Stöhnend und schwitzend steigt ein Bösinger vom Sattel des Schienenvelos und meint: «Die Schienen sind nass, die Räder drehen durch. Wir mussten zwei Mal mehr trampen als bei schönem Wetter.»

Wendepunkt am Bahnhof Witteberg.
Foto Raphaël Rück

Die Fahrt zum Wendepunkt in Witteberg ging sportlich vor allem in die Beine. Nun wird der Oberkörper auch aktiv. Neben Bratwurst, Pizza und flüssigen Leckereien halten Scheidegger und sein Team ein ganzes Arsenal an Spielen bereit. Angeboten werden Familienspiele, Armbrustschiessen, Platzgen, Blasrohrschiessen und ein Lasergewehr.

Herausforderung Zielscheibe

Nach dem Beinmuskeleinsatz folgen Konzentration und Armmuskeltraining. Für die Gruppe ist Bogenschiessen angesagt. Auch wenn die Zielscheiben kaum zehn Meter entfernt stehen, besteht für Anfänger die Kunst nur schon darin, die Scheibe überhaupt zu treffen. Viele Pfeile landen unsachgemäss geschossen irgendwo im Kraut. Das Gelächter ist gross. Das Team arbeitet zusammen und sammelt die vielen schlecht geschossenen Pfeile wieder ein. Nach der zweiten Schiessrunde zieren bereits etliche Pfeile die Zielscheiben.

Teamarbeit ist auch beim Bahnhof Witteberg gefordert, wo die Schienenfahrzeuge mithilfe eines Mechanismus gehoben und gewendet werden. Aufmerksam studiert die Gruppe die Gebrauchsanweisung und nach einigem Ach und Krach stehen die Fahrzeuge wieder richtig auf den Schienen. Nun geht es zurück nach Laupen.

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