Die Sensler CVP-Grossräte hatten sich in der Februarsession gegen eine Resolution ausgesprochen, die eine klare Stellungnahme des Grossen Rates zugunsten des Spitals Tafers forderte (die FN berichteten). Dafür wurden sie unter anderem von SP-Sense-Präsident Olivier Flechtner kritisiert. Mit ihrem «unberechenbaren Meinungsumschwung» stelle sie ihre Glaubwürdigkeit infrage, hielt er in einem Leserbrief fest.
In einer Medienmitteilung hat sich die CVP Sense gestern erklärt und betont, es gehe heute längst nicht mehr darum, in Tafers die Akutmedi- zin weiterzuführen. Vielmehr müsse man in die Zukunft blicken und dafür sorgen, dass der Spitalstandort Tafers gesichert werde und Aufträge erhalte, welche der Sensler Bevölkerung langfristig einen Nutzen bringen. Sie erinnert an Ansätze wie eine Notfallaufnahme rund um die Uhr (Permanence), eine postoperative Rehabilitation oder stationäre Psychiatrieplätze als Alternative zur Einweisung in Marsens. Die Bevölkerung stehe heute vor einer Situation, bei der es nicht nur um den Fortbestand des Spitalstandortes Tafers gehe, sondern generell um das Überleben des Freiburger Spitals. Die CVP habe als einzige Partei bis heute versucht, diese Diskussionen sachlich und objektiv anzugehen, schreibt sie.
Dass die Sensler Bevölkerung hinsichtlich der komplexen Materie verunsichert sei, könne sie mehr als nachvollziehen. «Nicht nachvollziehbar aber ist, dass sich die Sensler Grossräte der anderen Parteien offenbar über den Ernst der Lage im Bereich Spitalfinanzierung nicht bewusst sind», wirft die CVP Sense diesen vor. Für die Sensler Bevölkerung müsse eine qualitativhochstehende Gesundheitsver sorgung sichergestellt werden–auch unter dem sprachlichen Aspekt. «Das darf aber nicht mit der Vorgabe geschehen, dass sich an der bisherigen Struktur nichts verändern darf», so die CVP.
Warten im Spital Tafers
Weiter fordert die CVP, dass Patienten, die in Tafers eingewiesen werden und eine dringende Akutversorgung benötigen, innert nützlicher Frist ins Kantonsspital in Freiburg überführt und operiert werden. Seit der Reduktion der Operationszeiten in Tafers sei dies glaubhaften Berichten zu Folge nicht immer gewährleistet, «… was völlig inakzeptabel ist».
Die CVP Sense will in Zukunft eine weitere Konfrontation im Grossen Rat wie in der Februarsession vermeiden, einen Infoabend durchführen und noch vor der Märzsession mit der Taskforce ProAkutTafers zusammenkommen. ak
