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Das Bad Bonn ganz Blau-Blau

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Am Freitag nahm das Label Blau-Blau-Records das Bad Bonn in Beschlag und präsentierte einen Abend im Sog experimenteller Musik, Synthieschwaden und schaurigem Text.

«BBR the weird outerspace section night», hiess der für das Bad Bonn und Helsinkiklub kreierte Abend. Auf dem Programm standen allerlei Töne und Text des Schweizer Labels Blau-Blau-Records. Das Label und Künstlerkollektiv, das keinen festen Standort hat, sondern zwischen Bern und Zürich an vielerlei Orten neben der Autobahn grast, hat sich der Schweizer Untergrundszene verschrieben. An diesem Abend gab es Konzerte und Performances von Hora Lunga, Maxine Yolanda, MRK und das erste Soloalbum von VÍZ zu hören und zu spüren.

Mit Hora Lunga und Maxine Yolanda im Klangnebel

Am regnerischen Abend fanden Hördurstige den Weg in den Konzertsaal des Bads Bonn und waren bereit, sich den herausfordernden Klängen zu stellen. Die Nebelmaschine arbeitete bereits vor dem Konzert auf Hochtouren, der Saal gut eingedunst und im dünnen roten Scheinwerferlicht fand David Jegerlehner aka Hora Lunga auf der Bühne Platz, umgeben von Synthies, Keyboard und Computer. Flimmernder Klangnebel durchflutete die Reihen und bauschte sich langsam und stetig zum dicht brummelnden Synthiegrollen auf, darüber hauchte Hora Lunga sanft in das Mikrofon. Mit der experimentellen elektronischen Musik verirrten sich melancholische Melodien im Saal und fanden sich in den verlorenen Gedanken der Zuhörenden wieder. Auch extreme Momente fanden im Set ihren Höhepunkt, bei dem Schreie durch den Synthie gejagt und modular in alle Himmelsrichtungen gehetzt wurden. Eine schaurige Szenerie, Gänsehaut inbegriffen. Fordernd, aber fesselnd war das Set des Zürcher Sounddesigners und Blau-Blau-Records-Co-Leiters.

Es blieb weiterhin neblig, Maxine Yolanda nahm als zweite Künstlerin des Abends die Bühne in Beschlag und liess sich mit diversen Keyboards auf einem Teppich auf der Rampe nieder. Über unangenehmen, sich leicht beissenden Akkorden sang die Genferin mit betörender Stimme einfahrende Melodien, im Hintergrund stetig wachsendes Synthiegezitter, das schlussendlich als mächtiges Bassgedonner auf den Saal niederprasselte. Eine Odyssee durch Synthie- und Gesanggezeiten, drängend und einfühlsam.

Mit Blau-Blau in den Outerspace

Als Nächstes folgte die Lesung von Mirko Schwab alias MRK, den man auf der Bühne sonst als Schlagzeuger von Omni Selassi oder als Texter vom KSB (Kultur-Statt-Bern) gehört respektive gelesen hat. Mit dem Notenständer seitlich vor der Bühne und im Licht eines einzigen fahlen Scheinwerfers las MRK seine Erzählung mit monotoner Stimme ab. Genauso grauschwarz wie die Szenerie ging es auch inhaltlich schleppend und zäh vor sich her. Bitterschwere Kost über die Geschehnisse einer verhitzten Stadt, makaber, es fühlte sich fast wie ein müder Fiebertraum an.

Der letzte Act des Abends stand an – auch für VÍZ waren Synthie und Stimme die Waffen ihrer Wahl. Das Bad Bonn wurde zusammen mit meditierendem Gesang in dunkle Basstöne getaucht. Niemand stand mehr im Publikum, man hockte und staunte, liess sich auf die Klänge ein, verlor sich im Klangnebel und fand sich in den hochgearbeiteten Lichtschimmern ihrer experimentellen Kompositionen wieder. Konzerte im kleinen Rahmen – und doch schier nicht endlich. Blau-Blau wagte, und das Bonn bot die Bühne. Es wurde musikalisch sinniert und konfrontiert. Der Saal als Shuttle in experimentierfreudige Sphären, im Cockpit die Gesangskünstlerinnen und -künstler und Synthieverdreher von Blau-Blau.

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