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Das Centre Loewenberg in Murten hat eine Auffrischungskur erfahren

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Das Centre Loewenberg nimmt seinen Betrieb wieder auf. Die SBB haben im vergangenen Jahr für 40 Millionen Franken die denkmalgeschützten Gebäude saniert. Das Zentrum will jetzt verstärkt externe Gäste und Anlässe anziehen.

«Für die Sanierung des Centre Loewenberg hatte Corona auch eine positive Seite», sagt Thomas Aebischer, Leiter der SBB-Bildungszentren, den FN. Zum einen habe die schwache Auslastung im Jahr 2020 es ermöglicht, die Sanierung gut vorzubereiten, zum anderen sei das Seminar- und Tagungszentrum jetzt kurz nach der Wiedereröffnung pandemiebedingt noch wenig ausgelastet. «So können wir Kinderkrankheiten, die nach einem solch umfassenden Projekt unvermeidbar sind, noch ausmerzen.»

Ein Rundgang über das Gelände zeigt, dass die letzten Arbeiten vor ihrem Abschluss stehen. «Wir haben noch nicht alle Umgebungsarbeiten machen können, weil das Wetter dafür noch nicht das richtige war», sagt Thomas Aebischer. Auch seien noch einige Pflasterungen zu erledigen. «Aber das sind Kleinigkeiten.»

Es brauchte Sonderanfertigungen

Die grossen Sanierungsarbeiten seien pünktlich zum Jahreswechsel abgeschlossen worden. Sichtbar verändert haben sich die Gebäude des Centre Loewenberg äusserlich nicht, obwohl die kompletten Fassaden und die Fenster ersetzt wurden. Das hat einen guten Grund: Die Fritz-Haller-Bauten sind denkmalgeschützt. Für die Sanierung war das eine Herausforderung. «Das Material, das damals beim Bau verwendet wurde, gibt es heute so nicht mehr», erzählt der Leiter der Bildungszentren. Deshalb sei darauf geachtet worden, möglichst viele Bestandteile weiterhin zu nutzen oder zu revidieren. «Wenn wir etwas trotzdem ersetzen mussten, brauchten wir Sonderanfertigungen.» Thomas Aebischer erwähnt die Pflasterung. «Diese Pflastersteine stellt heute niemand mehr her. Allerdings war es eine Auflage des Denkmalschutzes, genau gleich grosse, breite und schwere Steine zu verbauen.» Nach einiger Suche sei eine Firma in Deutschland gefunden worden, welche die benötigten Steine in der gewünschten Art liefern konnte.

Die Zusammenarbeit mit dem Kulturgüteramt des Kantons Freiburg bewertet Thomas Aebischer als erfolgreich und sehr eng. Mehrere Workshops, unzählige Besprechungen und Vor-Ort-Termine hätten stattgefunden. «Wir konnten jedes Mal Lösungen finden, die allen Ansprüchen gerecht wurden.» Die Ansprüche seien dabei nicht nur vom Denkmalschutz gekommen, sondern beispielsweise auch von der Besitzerin des Centre Loewenberg, den SBB, die es mieten, dem kantonalen Amt für Energie oder dem Brandschutz.

Neu auch Doppelzimmer

Im Gegensatz zum Äusseren sind im Inneren der Gebäude die Veränderungen besser sichtbar. Auf eine Führung durch die Gebäude verzichteten die SBB wegen der Pandemie, aber das Unternehmen hat den FN Fotos zur Verfügung gestellt. Auf diese weist Thomas Aebischer hin. «Im Ausbildungsgebäude und im Restaurant machten wir ein Facelifting: neue Beleuchtung, eine frische Innenarchitektur, eine verbesserte Klimatisierung und eine neue Medientechnik.»

Die zwei runden Wohntürme seien während der Sanierung auf den Rohbau zurückgesetzt und die Zimmer neu ausgestattet worden. Als Verbesserungen zählt Thomas Aebischer die grösseren Betten auf, die auch Gäste mit einer Körpergrösse von 1,90 Metern genug Platz bieten, die individuelle Einstellung der Raumtemperatur für jedes Zimmer, was bisher nicht möglich war, und eine verbesserte Akustik. Die SBB haben die Sanierung auch genutzt, um Trennwände zwischen den Einzelzimmern herauszureissen und so Doppelzimmer zu schaffen. Dadurch gibt es neu 24 Doppelzimmer und 144 Einzelzimmer. Vorher waren es ausschliesslich 192 Einzelzimmer. Mit den Doppelzimmern wollen die SBB das Zentrum attraktiver machen für externe Gäste und Veranstaltungen. «Wir können uns nun im Event- und Tourismusbereich besser verkaufen», sagt Thomas Aebischer. Schon vorher fanden Firmenjubiläen, Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten auf dem Areal statt. Die fehlenden Doppelzimmer seien jedoch ein Argument für einige Veranstalter gewesen, ihren Anlass nicht dort durchzuführen. Vor der Pandemie habe die SBB-interne Nutzung des Zentrums 70 Prozent ausgemacht, 30 Prozent sei der Anteil der externen Nutzung gewesen. «Wie sich das in Zukunft entwickeln wird, weiss niemand.»

Altes Mobiliar wiederverwendet

Unsichtbar für die Augen der Besucherinnen und Besucher sind die Veränderungen im Energiebereich. Eine Energiezentrale, welche die Gebäude mit Wärme und Kälte versorgt, wurde aus dem Technikgebäude in das zentralere Ausbildungsgebäude verlegt. Dies reduziert die Länge der Versorgungsleitungen und damit Energieverluste. Die Fotovoltaikanlage auf einem Gebäudedach ist ebenfalls neu. Diese produziere 50‘300 Kilowattstunden Strom pro Jahr beziehungsweise den Energiebedarf von rund zehn Einfamilienhäusern. Der Überschuss wird ins Stromnetz eingespeist, so Thomas Aebischer. «Dank der sanierten Fassade spart das Centre Loewenberg rund 600‘000 Kilowattstunden pro Jahr. Das entspricht dem Energiebedarf von rund 60 älteren Einfamilienhäusern.» Wärme oder Kälte entnimmt die Energiezentrale aus dem geklärten Abwasser der nahe gelegenen ARA.

Weiter betont der Leiter der SBB-Bildungszentren, dass bei der Sanierung grosse Aufmerksamkeit der Nachhaltigkeit geschenkt worden sei. «Beim Mobiliar haben wir uns gefragt, ob wir alles neu beschaffen sollen oder das Bestehende auffrischen wollen. Wir haben uns bewusst für Letzteres entschieden.» So seien 1200 Stühle nicht auf dem Müll gelandet, sondern werden weiterhin im Centre Loewenberg genutzt. Wenn Mobiliar neu gekauft werden musste, hätten die SBB recyceltes Material gekauft. «Das kann später, wenn wir es nicht mehr benötigen, wieder rezykliert werden.»

Loewenberg-Leiter gibt Amt ab

Mit dem Abschluss der Sanierung geht für Thomas Aebischer nicht nur ein grosses Projekt zu Ende, sondern auch ein Lebensabschnitt. Der 58-Jährige aus Düdingen, der mittlerweile im Raum Murten lebt, geht Ende April in Rente. Sein ganzes Berufsleben hat er bei den SBB verbracht, eingestiegen war er 1980 mit einer Lehre zum Betriebsdisponenten. Mit seiner derzeitigen Funktion als Leiter der SBB-Bildungszentren verantwortete er nicht nur den Betrieb des Centre Loewenberg, sondern auch jenen fünf weiterer Zentren in Lausanne, Bern, Olten, Zürich und Bellinzona, welche allerdings von den SBB nur intern genutzt werden. «Es erfüllt mich mit Stolz, dass das äusserst komplexe Sanierungsprojekt im vorgesehenen Zeit- und Budgetrahmen zu einem Ende kommt und ich meiner Nachfolgerin Erika Ingold das Centre Loewenberg per 1. Februar picobello übergeben kann.»

Chronologie

Rund 40 Jahre alte Gebäude

1973 kauften die SBB das Schloss Löwenberg und den Park, um ein Ausbildungszentrum zu bauen. 1975 fand ein Ideenwettbewerb statt, den die Architekten Fritz Haller, Alfons Barth und Hans Zaugg gewannen. Doch ihr Vorhaben löste Diskussionen aus: Die Gebäude aus Stahl und Glas neben dem Schloss gefielen nicht allen. Dennoch wurde das Centre Loewenberg zwischen 1978 und 1982 gebaut. 2016 stellte das Amt für Kulturgüter die Gebäude unter Denkmalschutz. Ein Jahr später verkauften die SBB das Areal an die Novavest Real Estate AG und mieteten es gleich zurück. 2019 wurde das Schloss saniert, 2021 folgten die Fritz-Haller-Bauten. Die Sanierungen kosteten 40 Millionen Franken. Davon übernahm die Besitzerin 23 Millionen und die SBB 17 Millionen. jmw

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