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Das «Echo vom Jauntal» vor dem Aus

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda Ruffeiux

Sandra Rauber ist Inhaberin, Chefredaktorin, Verlegerin, Druckerin und Vertreiberin in Personalunion für das Echo vom Jauntal. Das heisst, so war es in den letzten neun Jahren. Am letzten Sonntag hat sie die letzten Exemplare des Echo vom Jauntal gefaltet und in einen Briefumschlag gelegt. Wie es weitergeht nach 61 Jahren ist noch nicht klar.

Nur noch vierzehntäglich

Bereits im Dezember 2007 hat Sandra Rauber die Erscheinung der «kleinsten Zeitung der Schweiz» – wie es im Impressum heisst – von wöchentlich zu vierzehntäglich geändert. Dies geschah auf Grund einer Umfrage bei den Lesern und aus finanziellen Überlegungen, wie Sandra Rauber erklärte. Der wöchentliche Rhythmus hatte vom Aufwand her einer 40-Prozent-Stelle entsprochen. «Mit diesem Modus hätte ich finanziell weiterfahren können», hält sie fest.

Allerdings machte ihr dann Mitte Januar 2008 die Post einen Strich durch die Rechnung. Durch den 14-tägigen Rhythmus verlor sie den subventionierten Zeitungstarif: Statt 15 Rappen kostete das Verschicken des Echos nun 85 Rappen, also den Preis für einen B-Post-Brief. «Das hat der Zeitung sozusagen den Todesstoss versetzt.»

Ein Verlustgeschäft

Im letzten Jahr war das Echo deshalb für Sandra Rauber nur noch ein Verlustgeschäft; sie hat rund 3500 Franken aus der eigenen Tasche in das Weiterbestehen investiert. Sie habe gar einen Nebenjob angenommen, um die kleine Zeitung quersubventionieren zu können, sagt Sandra Rauber.

Seitens der Jauner Behörden wird sie zwar moralisch unterstützt. Die Finanzen der Greyerzer Gemeinde lassen es aber nicht zu, das Echo regelmässig zu subventionieren. Der Gemeinderat habe sie aber bei ihren Bemühungen, gegen den Entscheid der Post vorzugehen, unterstützt – wenn auch ohne Erfolg.

Ältere Leute warten darauf

Das Einzugsgebiet der kleinen Zeitung ist nicht gross: Jaun hat gerade mal 750 Einwohner, praktisch alle waren Abonnenten. Sie schätzten das Echo, und Sandra Rauber hat sich immer grosse Mühe gemacht, in jeder Ausgabe einen redaktionellen Teil zu bringen. Sie weiss auch, dass gerade die älteren Leute im Dorf das Echo immer sehnsüchtig erwarten.

Viel Herzblut dahinter

Sie schaue mit einem weinenden und mit einem lachenden Auge auf die letzte Ausgabe, sagt Sandra Rauber. «Es steckt viel Herzblut dahinter», sagt sie. Das Echo habe in all den Jahren einen grossen Bestandteil ihres Lebens ausgemacht. «Es macht mich traurig, dass es zu Ende geht, denn ich habs gern gemacht.»

Finanziell sei das Echo nie ein lukrativer Job gewesen. «Aber ich habe eine Menge gelernt und viele Leute kennengelernt», betont Sandra Rauber. Auf der anderen Seite sei sie froh, die grosse Belastung abgeben zu können. Die Motivation, weiterzumachen, sei angesichts der vielen Probleme gesunken, sagt die Mutter von drei Kindern.

Doch noch eine Lösung?

«Es ist etwas im Tun», verrät Sandra Rauber. Die Gemeinde sei stark daran interessiert, dass es irgendwie weitergehe. Nachdem sie im vorletzten Echo das Ende angekündigt hatte, seien einige Reaktionen gekommen. «Einige wollten mir helfen. Aber die Verantwortung wollte niemand übernehmen.» Es habe Leserbriefe gegeben. Einige fühlten sich auch vor den Kopf gestossen, andere dankten ihr für die Arbeit. Fast am meisten Reaktionen hat sie von Auswärtigen bekommen, während die Einheimischen den Entscheid offensichtlich als gegeben hinnehmen.

Sandra Rauber wird mit dem Echo sicher nicht weitermachen. Möglicherweise ergibt sich aber eine Zusammenarbeit mit einer anderen Gemeinde, damit die Vereine auch weiterhin ihre Nachrichten bekannt machen können. Genaue Details sind aber noch nicht geklärt.

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