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Das Forsthaus im Höllbach ist gerettet

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Autor: Imelda Ruffieux

«Kanton will geschichtsträchtige Hütte im Plasselbschlund abreissen» – so lautete am 6. Juni 2011 die Titelschlagzeile der FN. Das Forsthaus Hölli im Plasselbschlund – oder Höllbach-Hütte, wie es im Volksmund heisst – war viele Jahrzehnte lang wichtiger Stützpunkt für die Forstarbeiten im Plasselbschlund. Doch in den letzten Jahren wurde es kaum mehr benützt. Zudem ist das stattliche Gebäude, das etwa 6,5 Kilometer vom Dorf Plasselb entfernt mitten im Wald liegt, teilweise beschädigt (siehe Kasten). Deshalb hatte das Amt für Wald, Wild und Fischerei beschlossen, es abzubrechen.

Erinnerung an Pioniere

Gegen dieses Vorhaben hat sich in den letzten Monaten Widerstand geregt. Vor allem in der Gemeinde Plasselb und in Forstkreisen ist man sich der historischen Bedeutung bewusst. Es bildete sich das Initiativkomitee «Rettung des Forsthauses Hölli» unter der Leitung von Felix Bürdel, alt Ammann von Plasselb. «Uns war klar, dass das Forsthaus erhalten werden muss», erklärt er. «Das Gebäude ist eine Erinnerung an die Pionierarbeit, die in diesem Waldgebiet geleistet wurde.» Dieses Gedächtnis müsse für kommende Generationen erhalten bleiben, ist auch Hervé Brügger, Ammann von Plasselb, überzeugt. Mit ihnen engagieren sich Anton Brülhart, alt Kantonsoberförster, Daniel Bürdel, Gemeinderat Plaffeien, Hans-Ruedi Lauper, Präsident des Verkehrsvereins Plasselb, Robert Sturny, alt Vize-Oberamtmann, und Christian Jungo, Schwarzsee.

«Unser Ziel ist es, eine neue Nutzung für das Forsthaus zu finden», führt Felix Bürdel aus. Kontakte mit den kantonalen Ämtern verliefen positiv. Der Kanton habe schon früh Hand für eine Lösung geboten, betont er. Noch vor der Gründung des Initiativkomitees wurde der Abbruch des Gebäudes gestoppt. «Staatsrat Pascal Corminboeuf war sehr offen für unsere Ideen.»

Der Bedeutung bewusst

«Wir waren uns der forstgeschichtlichen Bedeutung der alten Forsthütte immer bewusst», betont Walter Schwab, Dienstchef des Amtes für Wald, Wild und Fischerei. «Wir wollten die Hütte nicht einfach ohne Grund abreissen, sondern weil der Forst keinen Verwendungszweck mehr für das Gebäude gesehen hat.» Angesichts von immer knapperen Budgets sei es nicht möglich, weitere Steuergelder für den Unterhalt einzusetzen. Die Verantwortlichen des Forstkreises hätten lange versucht, Mieter zu finden, ohne Erfolg, sagt Walter Schwab. «Wenn nun eine gute Lösung gefunden wird, sind wir auch froh.» Einzige Bedingung sei, dass bei der künftigen Nutzung die Waldfunktion gewährt bleibe.

Nun bereitet das Initiativkomitee die Bildung eines Trägervereins vor. Die Gründung soll bis Mitte Dezember erfolgen. Als Präsident ist Daniel Bürdel vorgesehen. Das Vize-Präsidium wird Hervé Brügger übernehmen.Noch ist nicht genau geregelt, wie die Verantwortung für das Forsthaus vom Staat an den neuen Verein übertragen wird. «Möglich wäre ein langfristiger Baurechtsvertrag», erklärt Daniel Bürdel. Walter Schwab hält es für sehr wichtig, dass die rechtlichen Verhältnisse klar geregelt sind, um eine zukunftsträchtige Lösung zu ermöglichen. Den Entscheid wird Staatsrat Pascal Corminboeuf fällen. Walter Schwab bestätigt auch, dass ein Vertreter des Forstkreises im Vorstand des neuen Vereins mitarbeiten wird. Dies wird vom Initiativkomitee sehr begrüsst.

Bereits gibt es erste Ideen für die künftige Nutzung: Austragungsort für Waldschulwochen, Forstmuseum, Informationsstelle für Geologie oder Pilzkunde, Ausgangsort für Wanderungen, Kletter- und Schneeschuhtouren sowie andere Sportaktivitäten. Gut vorstellbar ist auch, dass sie an Vereine, Firmen und Schulen vermietet wird, dass Konzerte und Lesungen stattfinden.

Neues Leben im Forsthaus

«Wir sind offen für alle Ideen aus der Bevölkerung», sagt Daniel Bürdel, der wie das ganze Initiativkomitee hofft, dass sich möglichst viele Leute dem neuen Verein anschliessen. «Wir wollen die Hütte für die breite Öffentlichkeit erschliessen und damit die Verbundenheit mit dem Gebiet fördern», ergänzt Felix Bürdel. «Es soll wieder neues Leben in das alte Forsthaus kommen.»

Erste wichtige Tätigkeit des neuen Vereins wird die Suche nach Geld sein, denn Forsthütte und Zufahrt müssen saniert werden. Das Initiativkomitee schätzt die Investitionen auf mehrere 100000 Franken, bis das Forsthaus wieder heutigen Ansprüchen genügt.

Das alte Forsthaus im Höllbach soll bald neu belebt werden.Bild Charles Ellena/a

Geschichte

Einst wichtiger Ausgangsort für Aufforstungen

Das Forsthaus Hölli wurde 1941 gebaut. Das früher stark bewaldete Gebiet im Plasselbschlund war vor allem im 19. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung gerodet worden. In der Folge kam es zu Erosionsschäden: bei Gewittern wurden die Wasserläufe im steilen Gebiet zu reissenden Flüssen, die talauswärts für Verwüstungen sorgten. In einem grossen Wiederaufforstungs- und Stabilisierungsprojekt bauten Forstarbeiter in mühsamer Handarbeit Entwässerungsgräben, Zufahrtswege und pflanzten neuen Wald. Die Woche über lebten sie im Forsthaus Hölli. Bis Mitte der 1960er-Jahre war es ein viel benutzter Stützpunkt für die forstlichen Arbeiten. Mit zunehmender Motorisierung fuhren die Arbeiter abends nach Hause. Für den Forstbetrieb wurde die Hütte immer weniger benützt, aber noch für private Feste. 2006 senkte sich das Fundament ab, weil der Hang in Bewegung geraten war. im

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