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«Das ganze Wirtschaftssystem überdenken»

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Autor: Nicole Jegerlehner

222 Milliarden Euro werden weltweit jährlich in grüne Technologien investiert – und die Summe nimmt zu. «Doch wie grün sind Greentech wirklich?», fragte Suren Erkman an der Eröffnungsveranstaltung der Fachmesse Greentech (s. Kasten). Er ist Professor am Institut für Geo- und Umweltwissenschaft der Uni Lausanne.

Keine Wunder erwarten

Einige Leute erhofften sich von nachhaltigen Technologien Wunder, sagte er: Sie gingen davon aus, dass mit der Innovation von Technologien, die weniger Energie bräuchten und weniger Abfall produzierten, alle Umweltprobleme gelöst würden. Wieder andere strebten das Verschwinden der industriellen Produktion an. «Wie immer gibt es zwischen den Extremen einen dritten Weg», sagt Erkman.

«Die Mehrheit der Menschen auf diesem Planeten will eine Industrialisierung und den damit verbundenen Fortschritt.» Darum sei der dritte Weg der richtige. Einerseits sollten umweltfreundliche Technologien zum Einsatz kommen. «Andererseits muss aber auch das ganze Wirtschaftssystem überdacht und umgestaltet werden», sagt Erkman.

Er erinnerte daran, dass die Erfindung einer nachhaltigen Technologie nichts nütze, wenn diese nicht eingesetzt werde. «Der Vertrieb ist extrem wichtig, damit die Umwelt profitieren kann.» Hierzu müssten Staaten, Verbände und Universitäten geeignete Rahmenbedingungen schaffen.

Erkman betonte, dass die grünen Technologien nicht von einem auf den anderen Tag die bestehenden Technologien ersetzen werden. «Die USA, Indien und China, die mit Kohle Strom produzieren, werden nicht sofort auf nachhaltigere Technologien umstellen.» Er erinnerte daran, dass der weltweite Verbrauch von Kohle noch immer stark zunimmt.

Ein weiteres Problem sei der «Rebound-Effekt»: Kaufe jemand ein Hybridfahrzeug, könne es sein, dass er nachher vor lauter Freude darüber, dass er nun «sauber fahre», viel mehr Kilometer abspule als früher. «Das kann ja nicht das Ziel sein», sagte Erkman. Seine Schlussfolgerung: «Greentech tragen viele Farben – und unser Ziel muss es sein, ein System zu schaffen, das mit der Biosphäre kompatibel ist.»

Staatsrat Georges Godel sagte, der Kanton Freiburg sei bereit, neue grüne Technologien zu entwickeln und einzusetzen. Er versprach für die Mitte 2010 Vorschläge, um «in Schlüsselbereichen des staatlichen Handelns» energietechnische Verbesserungen zu erreichen. «Um glaubwürdig zu sein, muss der Kanton mit dem guten Beispiel vorangehen.»

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