Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das Geschwätz von gestern

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Politik ist ein schnelllebiges Geschäft. Die Gewissheiten von gestern erzeugen heute nur noch Kopfschütteln. Und was letzte Woche noch belächelt wurde, ist morgen schon eine dicke Schlagzeile. Das gilt nicht zuletzt für die Klimapolitik, von der unser aller Wohl und Wehe abhängt.

Als der legendäre Club of Rome 1972 die Grenzen des Wachstums verkündete, zuckten wir innerlich zusammen. Als die düstersten Prognosen schliesslich doch nicht eintrafen, hielten wir das Ganze für reine Panikmache.

Als uns 1980 ein grossflächiges Waldsterben aufrüttelte, wunderten wir uns über die Untätigkeit der Regierung. Als die politische Debatte schliesslich von anderen Themen bestimmt wurde, überliessen wir die Wälder wieder den Füchsen und Hasen.

Als Wissenschaftler ein rapides Schmelzen unserer Gletscher nachwiesen und die beängstigenden Konsequenzen des Klimawandels an die Wand malten, empörten wir uns über die Auswüchse unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Als dann die Globalisierung der Märkte so richtig Fahrt aufnahm und weltweiten Luxus versprach, ging uns die ewige Nörgelei der Umweltverbände ziemlich auf den Wecker.

Als immer mehr Pflanzen- und Tierarten von unserem ökologischen Fussabdruck zertreten wurden, fühlten wir Scham. Als dann mächtige Politiker die Kassandrarufe von Tier- und Umweltschützern als fake verhöhnten, begannen wir den Ernst der Lage zu relativieren.

Als im März 2011, 25 Jahre nach Tschernobyl, das Kernkraftwerk Fukushima explodierte, kam uns das Leben plötzlich wie ein Tanz auf einem Pulverfass vor. Als dann der Bundesrat zwei Monate später den schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie verkündete, sprachen wir von einer energiepolitischen Geisterfahrt.

Als wir von einem Mädchen aus Schweden erfuhren, das jeden Freitag fürs Klima streikte, waren wir berührt. Als dann dieselbe junge Frau in New York der versammelten Weltgemeinschaft die Leviten las, ging uns ihre jugendliche Unverfrorenheit dann doch zu weit.

Als die immer häufiger auftretenden Hitzesommer Ernten vernichteten und uns den Schweiss aus allen Poren trieben, forderten wir die Politiker endlich zum Handeln auf. Als dann der Herbst die langersehnte Abkühlung brachte, beruhigte uns die Erinnerung an unsere Väter und Vorväter, die solche Wetterextreme doch auch schon erlebt hatten.

Als die Grünen bei den Parlamentswahlen 2019 einen Erdrutschsieg verzeichneten, entdeckten wir in unserer DNA unsere Ursorge für die Schöpfung. Als dann das Parlament 2021 ein neues CO2-Gesetz vorschlug, versenkten wir es an der Urne.

Als ein unsichtbares Virus den weltweiten Berufs- und Freizeitverkehr lahmlegte, bedankte sich das Klima mit einer messbaren Verbesserung. Als dann die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten das Virus eindämmte, holten wir die verpassten Weihnachtsferien auf den Kapverdischen Inseln endlich nach.

Als im November 2021 eine Elite aus Wirtschaft und Politik mit 400 Privatjets nach Glasgow reiste, um das Klima zu retten, hatten wir unsere letzte Hoffnung bereits begraben. Als dann Klimaaktivistinnen und -aktivisten auf die Barrikaden stiegen, beschimpften wir sie als Selbstinszenierer und Extremisten.

Als Gott der Spezies Mensch überdrüssig geworden war und den Homo sapiens sapiens aus seiner Schöpfung zurücknahm, hatten wir es schon immer kommen sehen.

Als unbeirrbare und weitblickende Expertinnen und Experten, die wir alle sind.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema