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Das Göttliche im menschlichen Leben

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wort zum sonntag

Autor: Hildegard Schmittfull

Das Göttliche im menschlichen Leben

Je äusserlicher wir leben, desto mehr wünschen wir uns, dass sich die Dinge um uns herum verändern sollten. Wir sind geneigt, andere für unsere schwierigen Situationen verantwortlich zu machen. Es braucht ein gerütteltes Mass an Weisheit, die uns verstehen lässt, dass alle wirkliche Not und Last des menschlichen Lebens sich nicht abschütteln lässt, sondern nur von innen her verwandelt werden kann.

Beim Evangelisten Johannes beginnt das öffentliche Auftreten Jesu mit der Hochzeitsgeschichte zu Kana. In diesem Kontext könnten wir das Leben und Wirken Jesu als Weg der Verwandlung und Hochzeit sehen. Jetzt, am Beginn seines Weges, macht Jesus seiner Mutter deutlich, dass er nur das wirken kann, wozu die Stunde reif ist, wenn der rechte Augenblick (Kairos) gegeben ist (Joh. 2,4). Die rechte Stunde, so meint Jesus implizit, lässt sich nur erfühlen und erfahren im Umgang mit Gott. Ihm allein gebührt Gehorsam in der Tiefe unseres Wesens.

Im Johannesevangelium ist die entscheidende Stunde im Leben Jesu gekommen im Augenblick von Getsemani und Golgota – «Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war …» (Joh. 13,1) – da geht es um die Hochzeit des menschlichen Lebens in Gott, um die Verschmelzung der Finsternis mit dem Licht, des Todes mit der Auferstehung, des Leids mit der Verklärung, um die Verwandlung von Wasser in Wein.

Das Wunder der Verwandlung beginnt in unserem Leben, wenn wir austreten aus der alltäglichen Tretmühle; wenn wir die Opferrolle loslassen und Verantwortung übernehmen für unser Leben und für es geradestehen; wenn wir aufrechten Ganges und erhobenen Hauptes wissen, dass es kein Zufall ist, dass wir so sind, wie wir sind; dass wir von Gott selbst gerufen sind in unser Leben, in eine grosse Freiheit. Dann gibt es keine Ausreden mehr, aber auch keine auswegslosen Engpässe.

Daran, wie ein Mensch sich betrachtet, verwandelt sich die Welt. So geht es darum, die ganze Welt zu sehen, die in der Kraft der Verwandlung ist. Die Religion hat alle Symbole der Wandlung aufgerufen: Das Kommen und Gehen von Sonne und Mond bei Tag und Nacht, das Geheimnis des Feuers, das Kommen und Gehen des Windes über dem Meer gleich dem Atem Gottes, das Blühen, Welken und Vergehen von Blumen, Laub und Frucht.

Gott sehnt sich nach der heiligen Hochzeit mit uns. Hochzeit ist das Bild der Vereinigung von Gegensätzen, von Einswerdung. Dafür wird das «Wort» Fleisch, aus dem Wasser wird Wein … Seine Liebe und sein Wort verwandelt auch uns. Es gibt unserem Leben einen neuen Geschmack, eine innere Freude, unser wahres Wesen blüht auf und unsere Schönheit wird offenbar wie bei einer Braut. Das Göttliche scheint auf in unserem Leben, jedes Wort, jedes Zeichen wird zum Symbol, zur Sprache einer ewigen Beziehung unter den Menschen und Gott.

Hildegard Schmittfull ist Theologin und Kontemplationslehrerin und lebt in Teufen AR.

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