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Das HFR privatisiert die Kinderkrippe

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Im Januar hatte das Freiburger Spital HFR den Schritt angekündigt, nun setzt es ihn um: Ab dem 1. Januar 2016 wird das Kita-Netzwerk «pop e poppa» die Kinderkrippe «Les Gribouilles» beim Kantonsspital in Villars-sur-Glâne übernehmen. Die 20 betroffenen Mitarbeiterinnen sind gestern Abend von der HFR-Direktorin Claudia Käch informiert worden, danach hat das Spital eine Medienmitteilung versandt. «Die Mitarbeiter bedauern, dass ihr Arbeitgeber wechselt und befürchten, dass die Equipe auseinanderfällt», sagt Käch den FN. Der neue Betreiber wird die Angestellten weiterbeschäftigen, das war eine Bedingung des HFR. Dies ist allerdings nur für ein Jahr gesichert. «Wir werden die Angestellten begleiten und wenn sie es möchten, prüfen, ob sie eine andere Stelle beim Staat bekommen können.» Das HFR habe vom neuen Betreiber ebenfalls gefordert, dass sich der Lohn nach den Vorgaben des kantonalen Jugendamtes richte; er bleibe ähnlich wie jetzt. Die Gewerkschaft VPOD hatte jedoch im Vorfeld von «Lohndumping» gesprochen.

 Gleich bleiben sollen die Öffnungszeiten und die Tarife. Das HFR werde jenen Teil der Zusatzkosten übernehmen, den die Krippe aufgrund der an die Bedürfnisse des Spitalpersonals angepassten Öffnungszeiten habe, so Käch. Unklar ist, ob jene Gemeinden, welche die Krippenplätze bisher subventionierten, dies weiterhin tun werden. Hinzu kommt, dass die Krippe nur noch zwei Jahre am jetzigen Standort bleibt; dann muss «pop e poppa» neue Räume finden. «Maximal zehn Minuten vom Spital entfernt», sagt Käch. Das HFR brauche das Gebäude anderweitig.

Nicht mehr rentabel

Bereits im Januar hatte das Freiburger Spital argumentiert, die Krippe sei zu teuer, da sich zu viel Personal um zu wenige Kinder kümmere. Das hat aber eine Vorgeschichte: Im September erhöhte das Spital die Tarife für die Krippe massiv, unter anderem, weil der Kanton seinen jährlichen Beitrag von 800 000 Franken seit 2013 halbiert hatte. In der Folge brachten weniger Eltern ihre Kinder in «Les Gribouilles». Im Moment besuchen 20 Kinder pro Tag die Krippe, für einen rentablen Betrieb bräuchte es 27 Kinder. Das jährliche Defizit beträgt gemäss Käch über 800 000 Franken, dieses werde das HFR nun nicht mehr tragen müssen. In einem Brief an den VPOD hält das HFR fest, dass es keine Alternative zur Privatisierung gebe. Weder Bitten an Gemeinden und Kanton noch Werbung brächten Erfolg. Der Entscheid zur Privatisierung sei aus ökonomischer Sicht gerechtfertigt und auch, weil die anderen HFR-Standorte ebenfalls von einer Krippe profitieren sollen.

«Pop e poppa» betreibt bereits eine Krippe in Düdingen. Dort sollen Plätze angeboten werden für die Mitarbeiter des Spitals in Tafers. Das Freiburger Spital will auch Plätze nahe der anderen HFR-Standorte Riaz, Billens und Meyriez bieten, dafür suche das HFR zurzeit nach einer Lösung.

Die Mitarbeiter versuchten, sich mit einem Streiktag am 31. März gegen die Privatisierung zu wehren. Das HFR eröffnete darauf ein Administrativverfahren gegen die Krippenleiterin, das noch läuft. Ob ihr gekündigt wird, ist unklar.

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