Autor: Pascale Hofmeier
Wünnewil-Flamatt Mehr als sein halbes Leben war Andreas Freiburghaus in der Feuerwehr Wünnewil-Flamatt: 20 Jahre als Mannschaftsmitglied, neun Jahre als Kommandant. Dieses Amt hat der 50-Jährige nun abgegeben, sein Nachfolger ist Roland Kormann (FN vom 31. Dezember).
Mit dem Kommando hat Andreas Freiburghaus zwar auch die Uniform an den Nagel gehängt, nicht aber den Bevölkerungsschutz: Seit April 2011 ist er für die FDP im Gemeinderat von Wünnewil-Flamatt zuständig für die öffentliche Sicherheit. Vermissen werde er die Feuerwehr nicht: «Es war eine schöne Zeit, aber wenn ich einen Schlusspunkt setze, dann kann ich auch gut loslassen», sagt Andreas Freiburghaus.
Ernste und andere Einsätze
Besonders das Jahr 2007 werde ihm in Erinnerung bleiben. «Die Hochwassereinsätze waren für mich prägend.» Die Feuerwehr stand in diesem Jahr immer wieder wegen Überschwemmungen im Einsatz. Im August waren es bei den Überschwemmungen in Flamatt fast 14 Tage am Stück. «Als Einsatzleiter durfte und musste ich die Mannschaft motivieren und alle auf dem gleichen Informationsstand halten. Das ging an die Substanz.»
Die Elementarschäden seien in seiner Zeit bei der Feuerwehr prägender gewesen als die Einsätze bei Bränden. «Ein Brand ist in zwei bis drei Tagen erledigt.» Auch an das skurrilste Ereignis seiner Karriere erinnert sich Andreas Freiburghaus sofort: «Es war Sommer und wir wurden gerufen, weil sich eine Tiefkühltruhe ‹verselbständigt› hatte.» Offensichtlich war eine Madenplage ausgebrochen, nachdem eine Tiefkühltruhe mehrere Tage in der Sonne gestanden hatte. «Wir haben sie dann unter Atemschutz entsorgt. Das hat unsäglich gestunken.»
«Nur eine Katze»
Es sei häufig so, dass die Feuerwehr gerufen werde, wenn die Leute nicht mehr weiterwüssten. Und aufgrund der Meldungen wisse man nicht immer so genau, was einen erwarte, sagt Freiburghaus. «Einmal wurden wir gerufen, eine verängstigte Person sei auf einem Dach. Wir fanden aber nur eine Katze.»
Andreas Freiburghaus.Bild ae
