Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Das ist eine kleine Revolution im Kanton»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Nicole Jegerlehner

Die neue Spitalfinanzierung bringt das Freiburger Spital (HFR) in Bedrängnis. «Wir geraten in eine finanziell angespannte Situation», sagt Philippe Menoud, Verwaltungsratspräsident des Freiburger Spitals. Der Verwaltungsrat verfolge seit zwei Jahren die Entwicklungen im Gesundheitssektor mit Sorge – nun müsse er aktiv werden. Denn alleine in diesem Jahr wird das Freiburger Spital ein Defizit von 15 Millionen Franken aufweisen – bei einem Betriebsaufwand von 428 Millionen Franken. «Künftig wird das nicht besser», sagt Menoud.

Eine Machbarkeitsstudie

Darum gilt für den Verwaltungsrat nun eines: «Wir müssen effizienter werden.» Dies sei möglich, wenn nur noch ein Akutspital betrieben werde – am Standort Freiburg. «Das ist eine kleine Revolution im Kanton Freiburg», sagt Menoud. Der Verwaltungsrat hat nun eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Diese soll Ende Jahr vorliegen und zeigen, unter welchen Bedingungen dieses Szenario bis 2022 umsetzbar wäre – und welche Folgen es hätte.

Ein einziges statt wie heute drei Akutspitäler (siehe Kasten «Zahlen und Fakten») würde einiges an Einsparungen bringen, sagt Menoud: Die Operationssäle und die Radiologie beispielsweise würden rund um die Uhr ausgelastet sein. «Zudem hätten wir alle Angebote am gleichen Standort, was die Arbeit vereinfacht.»

Ein grösseres Akutspital sei auch attraktiver für die Ärztinnen und Ärzte: «Zurzeit haben wir ein Rekrutierungsproblem – mit nur einem Akutspital, das alle Angebote vereint, fänden wir einfacher Personal», sagt Menoud. Zudem sei die Organisation von Teilzeitarbeit an einem grösseren Standort einfacher.

Heute sei das Freiburger Spital eingeklemmt zwischen den beiden Universitätsspitälern Insel in Bern und Chuv in Lausanne. «Diese Spitäler setzen auf die Spezialisierung und werden künftig Partner für die «normalen» Fälle suchen.» Betreibe Freiburg nur noch eines, dafür ein grösseres Akutspital, werde der Standort für die Zusammenarbeit mit Insel und Chuv interessant.

«Alles ist offen»

Heute betreiben auch die Spitäler Tafers und Riaz Akutpflege. Sie und die weiteren drei Standorte des Freiburger Spitals sollen künftig nur noch Rehabilitation, geriatrische Medizin und vielleicht Permanencen – wie seit kurzem das Spital Meyriez – anbieten.

Weniger Akutbetten

Menoud geht davon aus, dass mit einem einzigen Akutspital auch Betten gespart werden. Heute gibt es im Kanton rund 500 Akutbetten. «Nach dem Zusammenzug gibt es wohl noch 400 – das sind nicht viel mehr, als die 345 Betten, die der Standort Freiburg heute betreibt.»

Denkt der Verwaltungsrat auch über die Schliessung einzelner Standorte nach? «Alles ist offen», sagt Verwaltungsratspräsident Menoud. Die Machbarkeitsstudie werde zeigen, welche Massnahmen langfristig sinnvoll seien. Mit einem einzigen Akutspital werde aber auch die Zusammenarbeit mit den anderen Spitalstandorten wichtig, sagt Menoud. «Bei kürzeren Pflegezeiten wird die Rehabilitation nötig – wie wir sie beispielsweise in Meyriez betreiben.»

Kanton äussert sich nicht

Die Freiburger Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) will noch keine Stellung zu den Plänen des Verwaltungsrats nehmen. «Wir warten den Bericht ab und nehmen dann in Kenntnis aller Faktoren Stellung.» Mit der neuen Spitalfinanzierung habe der Verwaltungsrat die Aufgabe, dem Staatsrat seine Ideen zu unterbreiten.

«Die Machbarkeitsstudie wird Lösungen für unsere Finanzprobleme aufzeigen», sagt Menoud. Wolle der Staatsrat diese Vorschläge aus politischen Gründen nicht umsetzen, sei das kein Problem. «Aber irgendjemand muss bezahlen, und das werden nicht die Versicherer sein.»

Standort noch offen

Mit der Machbarkeitsstudie wird auch abgeklärt, ob das heutige Kantonsspital zum neuen Akutstandort ausgebaut werden soll – oder ob ein Neubau besser wäre.

Vor zwei Jahren begann der Ausbau des Kantonsspitals, nun steht der Umbau der Freiburger Spitallandschaft an.Bild Charles Ellena/a

Spital Riaz:Eine Petition für die Maternité

Bereits letzte Woche haben die Oberamtmänner des Greyerzbezirks, der Glane und des Vivisbachs in einem Brief an den Verwaltungsrat des Freiburger Spitals gefordert, die Geburtsabteilung am Standort Riaz müsse erhalten bleiben. Dasselbe forderten auch die Generalratsmitglieder aller Parteien aus den drei betroffenen Bezirken.

Nach den Verlautbarungen des Verwaltungsrats des Freiburger Spitals hat die SP gestern entschieden, eine Petition zu lancieren, wie sie mitteilte. Die SP sei besorgt und sammle darum Unterschriften gegen eine mögliche Schliessung der Maternité. «Es gibt eine reelle Nachfrage für eine Geburtsabteilung im Süden des Kantons», heisst es in der Medienmitteilung. njb

Zahlen und Fakten

Sechs Standorte, drei mit Akutpflege

Das Freiburger Spital umfasst heute sechs Standorte. Freiburg ist für Akutpflege ausgelegt; es gilt als Referenzspital mit Intensiv-, Überwachungs- und Notfallstation. Riaz und Tafers sind Akutspitäler mit Überwachungs- und Notfallstation. Der Standort Meyriez-Murten führt nebst Palliativpflege, allgemeiner Rehabilitation und geriatrischer Medizin zwar eine Permanence, gilt aber nicht als eigentlicher Akutstandort. Das Spital in Billens hat sich auf kardiovaskuläre und respiratorische Rehabilitation spezialisiert. Châtel-St-Denis widmet sich der geriatrischen Medizin und Palliativpflege. njb

Meistgelesen

Mehr zum Thema