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Das Maskulinum in der Sprache überfordert das menschliche Gehirn

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Die maskuline Form in der Sprache kann mehrere Bedeutungen haben: Sie kann männliche Objekte bezeichnen, aber auch gemischtgeschlechtliche oder neutrale Objekte.

Unser Gehirn ist dabei überfordert und muss eine Auswahl treffen. Es konzentriert sich in der Regel auf die Bedeutung, die es am raschesten und leichtesten abrufen kann, und das ist meist das Männliche.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Sayaka Sato und Pascal Gygax der Universität Freiburg zusammen mit einem norwegischen Team. Die Erkenntnisse wurde in der Fachzeitschrift «Language Sciences» publiziert, schreibt die Uni Freiburg in einer Mitteilung. Sie basierten auf jahrzehntelanger Forschung.

Bei der Bedeutung des Maskulinums lerne ein Mensch zuerst die «spezifische» Bedeutung des Männlichen respektive des Mannes kennen, und zwar implizit im Vorschulalter oder explizit im Schulalter. Das Erlernen der zweiten, «generischen» Bedeutung, nämlich der gemischtgeschlechtlichen oder der neutralen, komme erst später hinzu. Dies habe zur Folge, dass beim Verständnis eines Texts die «spezifische» Bedeutung des Maskulinums klar überwiege.

Dieser Mechanismus habe zur Folge, dass die Dominanz des Maskulinums auch das Bild verfälsche, das sich die Menschen von der Gesellschaft machen: Die Männer erhalten darin zu viel Platz. «Somit verstärkt die Sprache den Androzentrismus, das heisst die Tatsache, dass in der Gesellschaft, in der alles durch ein männliches Prisma gedacht und organisiert wird, die Männer im Mittelpunkt stehen.»

Die Studie in der internationalen Fachzeitschrift erwähnt Beispiele wie «surgeon» aus der englischen Sprache, wo weder ein Artikel noch die Endung des Substantivs einen Hinweis auf das Geschlecht geben. Im Deutschen kann eine Mehrdeutigkeit durch die Ausdrücke «Chirurg» und «Chirurgin» verhindert werden, wogegen «Chirurgen» für eine gemischtgeschlechtliche Gruppe für das kognitive System eine Herausforderung darstelle.

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