Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das Projekt Stockacher wird überarbeitet

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eigentlich hätten in diesen Tagen die Einigungsverhandlungen zwischen den Einsprechern und der für den Detailbebauungsplan «Stockacher» verantwortlichen Baulandumlegung (BLU) Stockacher (siehe Kasten) stattfinden sollen. Die Gemeinde Kerzers teilte den Einsprechern jedoch im Juli mit, dass die Verhandlungen nicht stattfinden. Dies, weil die BLU in der Zwischenzeit mitgeteilt habe, dass sie eine Anpassung des Projekts prüfen werde. BLU-Präsident Beat Flühmann bestätigt das auf Anfrage: «Wir haben uns entschieden, den Detailbebauungsplan zu überarbeiten.»

 Grund dafür sind laut Flühmann vor allem die Einsprachen von Umweltverbänden. Neben privaten Gruppen aus Kerzers haben die Umweltorganisationen Pro Natura Freiburg, die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und der Heimatkundeverein Einsprachen gemacht (die FN berichteten). «Diese Verbände haben viele Möglichkeiten, ihre Einsprachen weiterzuziehen. Es wäre wohl schwierig geworden, mit ihnen in nützlicher Frist eine Lösung zu finden», so Flühmann. Um die Konfrontation zu vermeiden, habe sich die BLU entschieden, das Projekt anzupassen und danach erneut öffentlich aufzulegen. Damit werden die aktuellen Einsprachen hinfällig. Die Einsprecher haben aber die Möglichkeit, bei der Neuauflage erneut Einsprachen zu machen.

Den Hohlweg erhalten

Die Einsprecher hatten sich vor allem für den Erhalt des historischen Wiler-Hohlwegs mit den geschützten Hecken eingesetzt. Diesem Wunsch will die BLU nun nachkommen. «Mit dem neuen Projekt sollen Eingriffe in Hecke und Hohlweg vermieden werden», so Flühmann. Die Planer würden derzeit Varianten prüfen, wie die Einfahrt ins geplante unterirdische Parkhaus so angelegt werden kann, dass der Hohlweg unangetastet bleibt. An der Erschliessung des Quartiers über die Wilergasse werde aber festgehalten: «Das war aus unserer Sicht immer die beste Variante.» Eine Erschliessung vom Dorfrand her sei leider nicht möglich, da sie durch die Landwirtschaftszone führen würde. «Das könnte frühestens in Zusammenhang mit dem allfälligen Kiesabbau zum Thema werden.» Deshalb sei klar, dass das neue Quartier im Dorf für Mehrverkehr sorgen werde. «Das haben wir aber auch nie bestritten und im Projekt aufgezeigt.» In der Ortsplanungsrevision sei dieser Mehrverkehr ebenfalls einberechnet.

 Freude bei Einsprechern

Die Umweltverbände begrüssen den Entscheid der BLU. «Es ist sehr erfreulich, dass dieser Weg eingeschlagen wird», sagt Christian Meier, Präsident des Deutschfrei- burger Heimatkundevereins. Wenn der Hohlweg erhalten und damit die Einsprachepunkte erfüllt würden, stehe dem neuen Projekt von ihrer Seite nichts mehr im Weg. Ähnlich sieht es Raimund Rodewald, Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz: «Ich bin erfreut, wenn nun eine bessere Lösung gefunden wird.» Er werde aber sicher zuerst das neue Projekt prüfen. Auch Yolande Peisl-Gaillet von Pro Natura Freiburg begrüsst den Erhalt der Hecke. «Wir möchten aber zudem, dass bei der Mobilität Alternativen gesucht werden, damit weniger Verkehr generiert wird.» Kerzers würde sich aufgrund der guten ÖV-Anschlüsse für ein innovatives Verkehrskonzept anbieten.

 Rückzonung unrealistisch

Flühmann hofft bei der Neuauflage auf eine sachliche Diskussion und ein gewisses Verständnis gegenüber den Landbesitzern im Stockacher, die gerne bauen möchten. «Als das Land vor vielen Jahren eingezont wurde, hatte niemand etwas dagegen», so Flühmann. Er werde deshalb das Gefühl nicht ganz los, dass es einigen privaten Einsprechern um Eigeninteressen gehe. Dass die Anpassung des Projekts nötig wurde, bedauert er. «Ich glaube, unsere Lösung wäre gut gewesen.»

 Eine Rückzonung des Landes, wie es von Kritikern vorgeschlagen wird, ist aus seiner Sicht unrealistisch. Das Land sei zu Baulandpreisen gehandelt worden. «Eine Rückzonung würde wohl grosse finanzielle Forderungen verursachen, die für die Gemeinde kaum finanzierbar wären.»

BLU Stockacher: Vereinigung der Landeigentümer

I n der Baulandumlegungsgenossenschaft (BLU) Stockacher sind alle Grundeigentümer vertreten, die auf dem rund 62 000 Quadratmeter grossen Landstück Parzellen besitzen. Gemäss aktuellem Grundbuchauszug gibt es derzeit 19 verschiedene Eigentümer. Zwei der grössten sind die Gemeinde Kerzers mit rund 6500 Quadratmetern und die Bodenverbesserungskörperschaft Kerzers mit rund 7800 Quadratmetern. Daneben gibt es drei weitere Landbesitzer, denen ebenfalls Flächen von über 5500 Quadratmetern gehören. Die Gemeinde Kerzers ist mit Gemeinderat Martin Maeder im BLU-Vorstand vertreten.

Laut BLU-Präsident Beat Flühmann, der selber kein Land besitzt, wollen einige Landbesitzer dereinst selber bauen. Vor allem die grösseren Parzellen werden aber voraussichtlich von Investoren überbaut werden. «Wir hatten bereits einige Anfragen», so Flühmann. Das Interesse reiche von einer Überbauung der gesamten Fläche bis zu kleineren Projekten mit zwei bis drei Wohnblöcken. Vorerst müssen sich die Interessenten aber gedulden. «Die Investorensuche wird erst aktuell, wenn der Landhandel abgeschlossen und die Parzellen neu aufgeteilt sind», so Flühmann.

Damit im Stockacher dereinst gebaut werden kann, müssen die heutigen Parzellen neu aufgeteilt werden. Diese Aufgabe kommt der BLU zu. Sie wird mit Hilfe einer unabhängigen Schätzungskommission die Neuaufteilung vornehmen, sobald der Detailbebauungsplan genehmigt ist. luk

Meistgelesen

Mehr zum Thema