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Das Schloss Münchenwiler steht zum Verkauf

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Der Kanton Bern will das Schloss Münchenwiler im Baurecht veräussern. Der Gemeinderat von Münchenwiler sieht das positiv. Andere sind kritischer gestimmt.

Austragungsort von klassischen Konzerten und dem Mittelalterspektakel, von Hochzeiten, Seminaren und gediegenen Banketten – das Schloss Münchenwiler ist nicht nur eine beliebte Kulisse für Kulturveranstaltungen und private Anlässe, sondern beherbergt auch Restaurant- und Hotelgäste. Ein grossflächiger Park, ein Schwimmteich, ein Stück Wald und eine Landwirtschaftsfläche gehören ebenfalls zur Anlage, die seit rund 80 Jahren dem Kanton Bern gehört. Nun will er sie jedoch loswerden. Die Immobilienstrategie des Kantons sieht nämlich nur Investitionen in Liegenschaften vor, die für die Erfüllung seiner Kernaufgaben notwendig sind. Dies ist gemäss Berner Kantonsbaumeister Lorenz Held beim Schloss Münchenwiler nicht der Fall: «Der Kanton hat selbst keine eigene Verwendung», schreibt er auf Anfrage.

Wer 2,3 Millionen Franken auf der hohen Kante hat, könnte also bald Besitzerin oder Besitzer des historischen Gebäudes in der Berner Exklave Münchenwiler werden. Allerdings mit gewissen Einschränkungen, denn der Kanton veräussert das Schloss im Baurecht. Der Kantonsbaumeister erklärt: «Die sogenannte Bodenparzelle bleibt im Eigentum des Kantons, der Baurechtsnehmer erwirbt die Gebäude und das Nutzungsrecht während der Baurechtsdauer.» Beim Schlossareal Münchenwiler ist diese Baurechtsdauer auf 90 Jahre angesetzt. Jährlich wird zudem ein Baurechtszins von 50’000 Franken an den Kanton fällig.

Denkmalschutz beachten

Bei neuen Bauprojekten darf die zukünftige Eigentümerschaft jedoch keinesfalls frei schalten und walten. Neben der Einhaltung der baurechtlichen Vorschriften kommen gemäss Lorenz Held auch denkmalpflegerische Auflagen dazu, die einzuhalten sind. «Der Kanton möchte, dass es ein lebendiger Ort bleibt», ergänzt der Vorsteher des Amts für Grundstücke und Gebäude (AGG). Die Bauten würden neben dem verpachteten Hotel- und Restaurantbetrieb auch Sakral- und Schulungsräume umfassen, deren öffentliche Zugänglichkeit weiterhin gewährleistet werden sollen. So dürfen zum Beispiel Mitglieder der Kirchgemeinde ihren Gottesdienst auch in Zukunft in der Prioratskirche feiern, egal wer das Schloss übernimmt.

Drei laufende Pachtverträge für die landwirtschaftlich genutzte Grünzone muss die zukünftige Eigentümerschaft übernehmen. Dazu kommt der Vertrag mit der Andalo GmbH, der noch bis Ende 2025 läuft. Die Firma mit Sitz in Brunnen SZ beschäftigt im Schloss Münchenwiler rund 20 Mitarbeitende, inklusive saisonale Aushilfen, die sich um den Restaurantbetrieb und die Gäste der 40 Hotelzimmer kümmern. Was mit den Mitarbeitenden nach Ablauf des Pachtvertrags geschieht, ist noch unklar.

Gemeinde ist involviert

Beim Verkaufsprozess beteiligt sind neben dem AGG auch die Einwohnergemeinde, die Kirchgemeinde und der Heimatschutz. Als Vertreter des 560-Seelen-Dorfs Münchenwiler ist Gemeinderat Hans Richard seit rund einem halben Jahr Teil der Projektgruppe, die sich mit der Zukunft des Schlosses beschäftigt. Die Gespräche würden auf gleicher Augenhöhe geführt, betont er:

Es ist nicht so, dass der Kanton etwas sagt und wir nicken müssen.

Hans Richard
Gemeinderat Münchenwiler

Der Gemeinderat von Münchenwiler sei grundsätzlich positiv eingestellt. Mit der Veräusserung im Baurecht habe der Kanton mehr Einflussmöglichkeiten als bei einem Verkauf und könne eingreifen, falls der Baurechtnehmer seine Pflichten nicht wahrnimmt. «Entscheidend ist, dass das Schloss jemand übernimmt, der bereit ist, etwas in ein Denkmal zu investieren.» Denn ein Denkmal sei das Schloss auf jeden Fall: «Teile des Gebäudes sind über 1000 Jahre alt», betont der Gemeinderat. 

Etwas kritischer klingt es bei Yvonne Suter von der Stiftung Schloss Münchenwiler. Sie spricht von einer «Zäsur» für die Gemeinde. «Wir schauen der Schlossveräusserung mit Sorge und viel Interesse entgegen», erklärt die Stiftungsratspräsidentin. Die Organisation habe früher das Schloss geführt (siehe Kasten), inzwischen unterstütze sie jedoch nur noch kulturelle Projekte im Schloss und leiste einen Beitrag an den Kräutergarten. Die Angebote auf dem Schloss Münchenwiler seien ein schöner Mix, den es zu erhalten gelte. Ihre Hoffnung für den nächsten Eigentümer oder die nächste Eigentümerin: «Jemand, der das historische Haus schätzt, würdigt und zeitgemäss weiterführt.»

Entscheidung in einem Jahr

Bis am 20. Oktober können sich Interessenten noch beim Kanton melden. Gemäss Lorenz Held seien schon zahlreiche Dossiers angefordert worden: «Wir sind erfreut über das Interesse.» Ab dem zweiten Halbjahr 2024 soll dann der Erwerber oder die Erwerberin bestimmt werden.

Geschichte

Das Schloss Münchenwiler im Wandel der Zeit

Das Schloss Münchenwiler steht auf dem Areal eines um das Jahr 1150 entstandenen Klosters. Um 1530 herum wurde dieses im Rahmen der Reformation aufgehoben und ging in Staatsbesitz. Kurz darauf erwarb es der Schultheiss von Wattenwyl, der Teile der Kirche und des Klosters abbrach und zu einem Herrschaftssitz umbaute. Im 17. Jahrhundert ging dieser an die Familie von Graffenried über – insgesamt war das Schloss ganze 400 Jahre lang in Besitz eines Herrschaftsherrn. 1932 verkaufte die Familie das Schloss an ein neuenburgisches Konsortium, 1943 ging es an den Staat Bern. Ab 1954 nutzte die bernische Volkshochschule das Schloss Münchenwiler als Kurszentrum. In den 80er-Jahren wurde es saniert und ab 1990 dann als Kurs- und Schulungszentrum für die öffentliche Hand und die Privatwirtschaft geführt. 2001 startete der Hotel- und Restaurantbetrieb, ab 2004 unter der Führung der Stiftung Schloss Münchenwiler und danach ab 2012 geführt von einer privaten Firma. mes

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