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Das steckt hinter den steigenden Brotpreisen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Viele Bäckereien haben Anfang Jahr die Preise für das gesamte Sortiment erhöht. Grund dafür sind die steigenden Kosten für Rohstoffe, Strom, Gas, Öl, Verpackungsmaterial und fürs Personal.

Strom für die Gefrierschränke, Gas für den Backofen, Öl für die Ladenheizung: Bäckereien treffen die hohen Energiepreise besonders hart. «Allein die Stromkosten haben sich seit letztem Jahr verdreifacht», erklärt Ulrike Aebersold von der Bäckerei Aebersold in Murten. Sie sei erschrocken, als sie im Januar die erste Rechnung zum neuen Tarif erhalten haben. Seit der Corona-Pandemie beobachte sie ebenfalls die Preisentwicklung beim Verpackungsmaterial: «Ich habe gefühlt jedes halbe Jahr ein Schreiben erhalten, dass aufgrund der Knappheit wieder zwei Prozent dazugekommen sind.»

Bäckereien reagieren

In der Bäckerei Aebersold kam es während der letzten zehn Jahren nur sporadisch zu Preiserhöhungen, zuletzt im Dezember 2021. Die nächste steht aber unmittelbar an, und sie wird umfassend: «Ab dem 1. Mai gibt es Anpassungen in allen Bereichen.» Von Brot über Kuchen bis zu den Sandwiches, alles werde teurer: «Unser Ziel ist nicht, Riesengewinne zu erzielen. Aber es muss Ende Jahr aufgehen», betont die Geschäftsführerin. Um die Mehrkosten zu tragen, müsse die Bäckerei zwischen fünf bis zehn Prozent aufschlagen.

Ulrike Aebersold von der Bäckerei Aebersold in Murten.
Sarah Neuhaus

Im Sensebezirk sieht es ähnlich aus. Bei den dortigen Bäckereien ist es Tradition, dass sie regelmässig auf Anfang Januar eine Preisanpassung überprüfen. «Wir haben uns lange gegen eine Preissteigerung gewehrt», erklärt Bruno Waeber von der Bäckerei Waeber in Alterswil. In den drei bis vier Jahre habe er nur bei einzelnen Produkten Anpassungen vorgenommen, wie beispielsweise bei den Sandwiches. Als die Preise vor allem für Mehl und weitere Grundnahrungsmittel (siehe Box) auch noch gestiegen seien, hätte er aber reagieren müssen: «Wir konnten das nicht mehr alles alleine tragen.» Im Vergleich zu früheren Jahren sei dieses Mal das ganze Sortiment betroffen.

Die meisten Produkte sind rund 10 bis 15 Rappen, vereinzelt auch 20 Rappen, teurer.

Bruno Waeber
Bäckerei-Konditorei Waeber, Alterswil

Lohnkosten machen am meisten aus

Die Bäckerei Fontana, die in Plaffeien und in Düdingen eine Filiale betreibt, sowie die Bäckerei Widmer in St. Antoni, haben ebenfalls auf Anfang Jahr ihre Preise angehoben. Beide betonen jedoch, dass nicht nur die Energie- und Rohstoffpreise die Ursache sind, sondern vor allem die Personalkosten: «Heute machen die Löhne rund 30 Prozent der Gesamtkosten aus. Vor 30 Jahren waren es noch 10 Prozent», erklärt Hugo Widmer.

Wie sehr eine Bäckerei von den Kostensteigerungen betroffen ist, hänge sehr mit ihrer Situation zusammen, relativiert Widmer, der seit rund 40 Jahren Präsident des Bezirksverbands der Sensler Bäcker ist: «Wir haben zum Beispiel eine Bäckerei mit einem Café.» Damit könne er den Umsatz jeweils ausgleichen und müsse Kosten nicht direkt auf die Kundschaft abwälzen. Auch die Erhöhung der Energiekosten variiere je nach Vertrag mit dem Stromanbieter und Grösse des Betriebs.

Im Durchschnitt sind die Stromkosten bei den Sensler Bäckereien um 15 Prozent gestiegen.

Hugo Widmer
Präsident des Bezirksverbands der Sensler Bäcker

Keine negativen Kundenreaktionen

Von negativen Kundenreaktionen kann niemand berichten. Im Gegenteil: «Die Unternehmen jeder Branche müssen die Preise anpassen», betont Reto Fontana. Deshalb hätten die Kundinnen und Kunden für die höheren Einkaufskosten grundsätzlich Verständnis: «Sie hören die Nachrichten und sind gut informiert.» Ausserdem seien Leute in einer Bäckerei eher bereit, etwas mehr Geld auszugeben: «Sie wissen, dass es etwas teurer ist.»

Mit den Preisen der Grossverteiler könnten die kleinen Bäckereien sowieso nicht konkurrieren.

Wir produzieren nicht in der gleichen Menge wie die Grossverteiler.

Reto Fontana
Bäckerei Fontana, Plaffeien und Düdingen
Kleine Bäckereien können mit den Preisen von Lebensmittelgiganten wie Coop oder Migros nicht mithalten.
Sarah Neuhaus

Im Vergleich mit Grossverteilern ist das Brot in einer Bäckerei fast doppelt so teuer. Aus guten Gründen, meint Ulrike Aebersold: «Wir stellen spezielle und einzigartige Produkte her und liefern gute Qualität.» Während der Corona-Pandemie, als die Menschen zu Hause waren und mehr Zeit hatten, hätten die Bäckereien stark profitiert: «Wir haben gemerkt, dass die Leute hier waren.» Viele hätten in der Zeit Murten als Ferien- oder Ausflugsort entdeckt und vermehrt in den kleinen Läden der Innenstadt eingekauft. «Das hat aber wieder nachgelassen», bedauert Aebersold. Sie findet, dass es Zeit für ein Umdenken sei.

Wir müssen die Arbeit, die hinter einem Produkt steckt, wieder mehr schätzen.

Ulrike Aebersold
Bäckerei Konditorei Aebersold, Murten

Preissteigerung

Vor allem Grundnahrungsmittel betroffen

Die Teuerung lag im März gemäss Bundesamt für Statistik bei 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. So viel mehr haben Schweizerinnen und Schweizer also im letzten Monat für Waren und Dienstleistungen bezahlt, wenn man mit März 2022 vergleicht. Die Grundnahrungsmittel sind besonders teuer geworden, wie der Vergleichsdienst Comparis meldete (die FN berichteten). Die Preise für Brot, Milch, Eier, Mehl sowie für weitere Getreideprodukte stiegen um sieben bis neun Prozent. Diese Steigerungen hingen mit den hohen Kosten für Futter- und Düngemittel und Ernteausfällen zusammen – und mit höheren Energiekosten. Gemäss Bundesamt für Energie steigen die Gaspreise seit September 2021 konstant. Inzwischen kostet Gas 84 Prozent mehr als noch im Dezember 2020. Für Strom zahlen Schweizerinnen und Schweizer seit dem Jahreswechsel durchschnittlich 27 Prozent mehr. mes

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