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Das Totemügerli auf Senslerdeutsch

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Der 15-jährige Plasselber Joel Aeby hat sich für ein Schulprojekt Grosses vorgenommen – und es auch geschafft. Mit der Hilfe von Expertinnen und Experten hat er das «Totemügerli» auf Französisch, Hochdeutsch, Englisch, Bolz und Senslerdeutsch übersetzt.

Joel Aeby sitzt an einem langen Tisch in der Küche seines Daheims in Plasselb. In den Händen hält der 15-Jährige ein kleines, schwarzes Buch mit grossen orangen Buchstaben. «Versteht ein Sensler Berndeutsch und mehr?», lautet der Titel des rund 50-Seiten langen Werks. Das Besondere daran: Joel Aeby hat das Buch selber geschrieben, illustriert und gestaltet. Im Rahmen des individuellen Vertiefungs- und Erweiterungsunterrichts (IVE) wollte sich der Sensler Schüler mit den sprachlichen Herausforderungen eines jungen Deutschfreiburgers beschäftigen. «Ich hatte grossen Respekt davor, im Herbst in Freiburg eine weiterführende Schule zu besuchen und dann täglich Französisch sprechen zu müssen», erinnert sich Joel Aeby an die Anfänge seines Projekts.

Entstanden ist nun eine Übersetzung und Neuerzählung der bekannten Kurzgeschichte «Ds Totemügerli» von Franz Hohler. Aber Joel Aeby hat Hohlers Klassiker nicht nur auf Französisch übersetzt, um sich näher mit der Sprache zu beschäftigen, die seinen Alltag bald stärker prägen wird. Er hat «Ds Totemügerli» auch auf Hochdeutsch, Englisch, Bolz und Senslerdeutsch übersetzt. «Ich wollte mich nicht nur mit der französischen Sprache beschäftigen, sondern die sprachliche Vielfalt des Kantons thematisieren», erklärt er. Und der junge Sensler ging noch weiter: Passend zu jeder Sprache hat er die Kurzgeschichte ein wenig abgeändert. Ausserdem hat er die Geschichten selber mit eigenen Zeichnungen und Fotos illustriert.

Joel Aeby hat nicht nur getextet, sondern auch gezeichnet und fotografiert.
Sarah Neuhaus

Einen solchen Klassiker auf diese Weise zu verändern, braucht Mut. Für Joel Aeby war aber von Anfang an klar, dass er dies nur mit dem Einverständnis des Autors machen würde. Also nahm der Plasselber Kontakt mit Franz Hohler auf. In einem kurzen Brief – der ebenfalls im Buch abgedruckt ist – schreibt Hohler:

Das Totemügerli und ich freuen uns, wenn du uns für deine Arbeit brauchst.

Franz Hohler
Autor Totemügerli

Den grossen Plänen von Joel Aeby stand also nichts im Weg. Aber wie übersetzt man eine Geschichte, die zum grossen Teil aus Wörtern besteht, die es eigentlich nicht gibt? «Das Schwierigste war die französische Übersetzung», erinnert sich der Schüler. Und das Einfachste? Überraschenderweise nicht die deutsche oder senslerdeutsche Übersetzung. «Bolz war für mich die einfachste», erzählt Joel Aeby und schmunzelt.

Sowieso sei der Inhalt nie wirklich ein Problem gewesen, erzählt der Plasselber. «Die Ideen sind von Anfang an geflossen.» Das Layout hingegen brachte einige Tücken mit sich. Viel Zeit hat Joel Aeby investiert, um das Buch genau so gestalten zu können, wie er es sich vorgestellt hatte.

Dank der Unterstützung der Direktion für Gesundheit und Soziales des Kantons Freiburg konnte Joel Aeby schlussendlich 250 Exemplare seines Buchs drucken lassen. Der Schüler erinnert sich:

Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich sehr stolz.

Rund 100 Exemplare seines Buches hat der Plasselber aktuell noch.
Sarah Neuhaus

Verkaufen darf er seine Arbeit aufgrund der Unterstützung durch öffentliche Gelder zwar nicht, aber durch die Zusammenarbeit mit dem Sensler Museum und verschiedenen Pflegeheimen in der Region konnte er seine Arbeit schon ein wenig unter die Leute bringen. Die rund 100 restlichen Bücher möchte der Schüler nun an Menschen verteilen, die sich ernsthaft für seine Arbeit interessieren. 

Und auch sein ursprüngliches Ziel, im Herbst mit einem besseren Gefühl und mehr Sicherheit in die weiterführende Schule nach Freiburg zu gehen, hat Joel Aeby erreicht. «Dank des Projekts habe ich nicht nur viel über den Sensebezirk, den Kanton und die verschiedenen Sprachen gelernt, ich habe auch die Angst davor verloren, in Zukunft regelmässig Französisch sprechen zu müssen – mein Hauptziel habe ich also erreicht.» Und er freut sich darüber, dass er ein schönes Buch erschaffen und vielen Leuten damit eine Freude machen konnte.

Kommentar (1)

  • 13.06.2023-Vonlanthen Armin

    Joel Aeby hat sich mit Leib und Seele mit dem Thema auseinandergesetzt. Ich bin froh, durfte ich den jungen Autor persönlich kennen lernen. Weiter so Joel!

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