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«Das überregionale Denken überschätzt»

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Autor: Karin Aebischer

Obwohl der Gemeinderat von Düdingen und die drei Ortsparteien SP, CVP und CSP die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen hatten, ein Ja zur Agglomeration in die Urne zu werfen, hat sich das Volk dagegen ausgesprochen. Das Anti-Agglo-Komitee der FDP und SVP Düdingen geht damit als Sieger aus dieser Abstimmung hervor (siehe Kasten).

Dementsprechend ist auch die Stimmung im Gemeinderat. «Ich bin sehr überrascht und enttäuscht. Trotz intensiver Informationspolitik ist es uns nicht gelungen, das Volk zu überzeugen», sagt Gemeinderat André Schneuwly, der in der Statutenkommission der Agglomeration mitgearbeitet hat. «Die Bevölkerung hat ein Zeichen gesetzt, und der Gemeinderat ist nun gefordert», erklärt er weiter.

Auch für die Gemeindepräsidentin, Hildegard Hodel-Bruhin, ist das Resultat enttäuschend. «Aber es wäre für mich einfach falsch gewesen, wenn wir hier nicht dabei gewesen wären», sagt sie.

Was hat denn das Volk schlussendlich dazu bewogen, sich gegen die Agglomeration auszusprechen? «Sicher die Ängste vor den finanziellen Konsequenzen, welche von den Gegnern geschürt wurden. Aber auch die neue Form von Zusammenarbeit über die Sprachgrenze hinaus, welche das Volk verunsichert, und die Angst vor einem Autonomieverlust», erläutert Hodel. Sie gibt auch zu verstehen, dass die Anti-Kampagne nicht nur der Angelegenheit Agglomeration an sich galt, sondern auch dem Gemeinderat. Dieser hatte sich im Dezember 2007 dazu entschlossen, keine Konsultativabstimmung durchzuführen. «Einige Nein-Stimmen sind sicher Trotzreaktionen auf diesen Entscheid», so Hodel. Dieser Meinung ist auch das Düdinger Unterstützungskomitee der Agglomeration.

Für André Schneuwly ist das Abstimmungsresultat auch darauf zurückzuführen, dass die Düdinger Bevölkerung in punkto Veränderungen in letzter Zeit stark, «vielleicht sogar zu stark gefordert ist». Auch das Nein aus Tafers habe auf die Nachbargemeinde ausgestrahlt.

Am Volk vorbeipolitisiert?

Hat denn der Gemeinderat völlig am Volk vorbeipolitisiert? «Wir haben die Aufgabe, zu führen. Dies möchten wir natürlich möglichst nahe am Volk tun, aber man kann ja nicht nur gehorsam sein», meint Hodel. «Wir haben die Wichtigkeit des überregionalen Denkens für die Bevölkerung überschätzt», gibt André Schneuwly zu. Mit dem Beitritt zur Agglomeration wolle der Gemeinderat dem grossen Entwicklungspotential der Gemeinde gerecht werden. «Diese Entwicklung wollen aber nicht alle», so Hodel.

Trotz der Abstimmungsschlappe fühlt sie sich als Gemeindepräsidentin legitimiert. «Es wäre zu einfach, wenn ich jetzt zurücktreten würde. Man ist nicht nur für einfache Zeiten gewählt, sondern auch dafür, schwierige Zeiten durchzustehen», betont sie. «Ein Gemeinderat darf nicht aufhören, weitsichtig zu denken und das Volk ab und zu mit schwierigen Fragen zu konfrontieren.»

Hildegard Hodel und André Schneuwly sind sich einig, dass die Agglomeration nun ein Zeichen setzen und Düdingen sowie der Zweisprachigkeit besondere Aufmerksamkeit schenken muss. «Der Präsident der Agglomeration muss zweisprachig sein», so die Forderung der beiden.

Auch Oberamtmann Nicolas Bürgisser erwartet einiges von der Agglomeration Freiburg. «Die Agglomeration ist gefordert und muss nun alles, was sie versprochen hat, auch erfüllen. Wenn sie all diese Leistungen erbringt, lassen sich viele Düdinger von der Agglomeration überzeugen und in drei Jahren sieht die Situation ganz anders aus», meint er.

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