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Das Windrad auf dem Käseberg muss weg

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Windrad auf dem Gipfel des Käsebergs wird nicht mehr lange dort stehen. Neben dem Gipfelkreuz ist es dort für Wanderer in den letzten Jahren eine zweite Wegmarke geworden. Kathrin Herwig, Ko-Initiantin des Windrades, erzählt von ihren Beobachtungen: «Auf dem Gipfel angekommen, steuern viele Wanderer auf das Windrad zu, um zu verweilen und die Inschriften daneben zu lesen.»

Bewegliches Andenken

Drei Meter ist es hoch, auf den Seiten des Masts aus galvanisiertem Stahl sind Zeichnungen angebracht, und die orangen Flügel drehen sich, wenn der Wind weht. Seit fünf Jahren steht es auf dem Käseberg; Ende Monat wird es definitiv abgebrochen, weil keine Baubewilligung vorliegt.

Auslöser für den Bau des Windrades war der Unfalltod in den Bergen von Kathrin Herwigs Schwester. Ihr Grab liegt in der Ostschweiz, doch Familie und Freunde wohnen in der Region Freiburg und vermissten eine Gedenkstätte in der Nähe. «Meine Schwester war eine sehr aktive Person; voller Energie», erzählt Kathrin Herwig. «Sie und ihr Freund joggten oder fuhren mit dem Mountainbike oft auf den Käseberg. Je schlechter das Wetter, desto mehr mochte sie das.» Der Freund der Verstorbenen hatte denn auch die Idee, auf dem Käseberg ein Windrad zu errichten–ein bewegliches Andenken.

Der ganze Freundeskreis half mit, es zu bauen. Dem Grundbesitzer und Wirt der Hütte auf dem Käseberg, Ferdinand Betschart, gefiel die Idee, und er erlaubte das Errichten des Windrades. Im Spätsommer 2007 stellten Herwig und die anderen Angehörigen das Windrad auf–ohne amtliche Bewilligung.

Prompt erhob jemand ein Jahr später eine Einsprache beim Kanton, woraufhin die Initianten ein nachträgliches Baugesuch einreichten. Weil das Windrad ausserhalb der Bauzone stand, wäre eine Spezialbewilligung nötig gewesen. Doch die Gemeinde La Roche sowie das Bau- und Raumplanungsamt des Kantons Freiburg lehnten das Gesuch ab.

Kein Präzedenzfall

«Wir wollten keinen Präzedenzfall schaffen, auf den sich später ähnliche Projekte berufen könnten», sagt Gilbert Piller, Verwalter bei der Gemeinde La Roche auf Anfrage. Die Gemeinde wolle verhindern, dass jeder Private Monumente ausserhalb der Bauzone aufstelle. Nun sind die Angehörigen auf der Suche nach einem neuen, legalen Standort–draussen in der Natur, an einem Ort, wo kräftiger Wind das Windrad dreht.

Gedenkstätte für viele

Auch für andere Menschen ist das Windrad zur Gedenkstätte geworden. Drei weitere Bergsteiger aus dem Freundeskreis von Kathrin Herwig sind verunglückt, seit das Windrad steht–auch für sie soll es sich drehen, sagt sie. Aber auch ihr unbekannte Menschen gedenken beim Windrad verstorbener Angehöriger und haben selbst Dinge am Windrad angebracht. So erinnert eine Holztafel an einen abgestürzten Gleitschirmpiloten. Wie viele Personen regelmässig zum Windrad pilgern, weiss Herwig nicht, aber es seien viele. Im Frühling hat sie ein Buch beim Windrad hinterlegt, das über die Demontage informiert und worin Interessierte eine Botschaft hinterlassen können. Laut Herwig sind «bereits mehrere Seiten vollgeschrieben».

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