Lange Zeit stand das alte Zeughaus der Schweizer Armee in Flamatt leer. Nun haucht ihm die Kulturkommission Wünnewil-Flamatt für kurze Zeit neues Leben ein. «Wir haben nach einer Möglichkeit gesucht, Vereinen und Künstlern in unserer Gemeinde eine Auftrittsmöglichkeit zu geben», sagt René Schneuwly, kulturverantwortlicher Gemeinderat in Wünnewil-Flamatt. Die Suche nach Ideen lief parallel zu den Überlegungen, wo diese umgesetzt werden können. «Das Zeughaus ist ideal», sagt er. Das grosse Gebäude mit zwei grossen Hallen und kleinen Holzabteilungen in den Obergeschossen biete sich geradezu an, um verschiedene kulturelle Angebote unter einem Dach zu vereinen. Die Gemeinde hat den Bund angefragt und eine Zusage bekommen. «Weil wir eine öffentliche Institution sind. An Private wird es nicht vermietet», hält René Schneuwly fest.

Über 20 Künstler

Gestern waren die ersten Künstler daran, sich in den kleinen Abteilungen einzurichten. Dort, wo einst die Kompanien ihre Ausrüstung lagerten, wird ab morgen Freitag Kunst zu sehen sein. «Die Spannweite ist sehr gross», sagt der Gemeinderat. Zu sehen sind grosse Plastiken, Wanddekorationen, Bilder, Skulpturen und Installationen. Insgesamt 20 Künstlerinnen und Künstler zeigen ihr Schaffen, dazu sind auch Werke der Primarschulen Wünnewil und Flamatt sowie der OS Wünnewil zu sehen. «Einige Aussteller haben wir direkt angefragt, andere haben sich auf unseren Aufruf gemeldet.» Die Kulturkommission sei sehr erstaunt und erfreut gewesen, wie leicht sich die Teilnehmerliste füllte. Alle Beteiligten wohnen oder arbeiten entweder in der Gemeinde, sind dort geboren oder haben sonst einen Bezug zu Wünnewil-Flamatt.

Diese Kriterien galten auch bei der Zusammenstellung des übrigen Programms. Unter dem Motto «Begegnung» sind am kommenden Samstag Konzerte der fünf Dorfchöre geplant: Jakobs-Chor, Cäcilienchöre Wünnewil und Flamatt, Jodlerklub Edelweiss und «2 Generations». Musikalisch geht es am Sonntag weiter, mit einer Matinée desKammermusikensembles «Con Affetto», welches Werke aus der Barockzeit spielt.

 Gesichter zu den Stimmen

Weiter geht die Veranstaltungsreihe in Flamatt mit einem Podiumsgespräch am Dienstag, 11. Juni. Die Freiburger Radio- und Fernsehgesellschaft lädt unter dem Motto «SRF-Stimmen und -Gesichter» zum Talk unter der Leitung von Herbert Ming ein. «Dort kommt es zu einer Begegnung mit Leuten, die man sonst nur am Radio hört», erklärt René Schneuwly. Die Stimmen von Patrick Mülhauser, Rolf Dietrich, Pia Kaeser und Conny Brügger bekommen an diesem Abend ein Gesicht. Umrahmt wird der Anlass von Darbietungen des Duos Doris und Heidi. Am Tag darauf, am Mittwoch, 12. Juni, ist Christian Schmutz zu Gast in Flamatt. Er liest aus seinem Roman «Bach ab» rund um den Erdrutsch Falli Hölli. Zur Unterhaltung spielt das Trio «Aditi yeah» aus Wünnewil.

Das Wochenende drauf findet «Kunst im Zeughaus» seine Fortsetzung. Der Freitag, 14. Juni, steht unter dem Zeichen «Offene Bühne». «Dieser Abend gehört der Jugend und dem Nachwuchs», sagt René Schneuwly. Neben der Jugendmusik Wünnewil zeigt auch die Tanzsport-Nachwuchsbewegung Sense ihr Können.

Ausserdem präsentiert das Trio Daniela, Isabelle und Gabriel klassische Musik, die Gruppe «Lauro und die Gebrüder Grimm» bieten Mundart-Pop und Thom Roberts alias Thomas Schweizer tritt als Singer-Songwriter auf.

Auch am Samstag, 15. Juni, zeigen junge Talente ihr Können: Musikantinnen und Musikanten der Musikschule Wünnwil-Flamatt laden zum Sommerkonzert ein.