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Dem Unfug auf der Spur

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Dem Unfug auf der Spur

Patrick Mülhauser über seine Arbeit beim Radio DRS

Er war Sportchef und Chefredaktor bei Radio Freiburg und machte seine Erfahrungen als Freischaffender bei verschiedenen Wochenzeitschriften. Sein erster Artikel erschien bei den FN. Seit April 2002 ist der Sensler Patrick Mülhauser Redaktor beim Schweizer Radio DRS 1.

Von IRMGARD LEHMANN

Nein, er glaube nicht, dass er mit seinen Beiträgen die Welt verbessern könne, meint der 35-jährige Patrick Mülhauser. Doch hoffe er wenig-stens den Anstoss zu geben, der Konsumwelt kritisch zu begegnen. Seit dem Frühjahr 2002 ist der studierte Sekundarlehrer Fachredaktor bei der Abteilung «Konsum, Geld, Arbeit». Sie produziert «Espresso», und so-mit ist Mülhauser dem «Bschiss», wie es intern heisst, konstant auf der Spur.

Inkognito unters Volk mischen

Der Redaktor als Geheimpolizist? Ja, das könne schon mal vorkommen, dass er sich inkognito unters Volk mische. So zum Beispiel, als kürzlich via Inserat Personen in ein Vier-Stern-Hotel gelockt wurden. Männer und Frauen sollten für einen dubiosen Versicherungsverkauf gewonnen werden. Dies nicht ohne zuvor selber eine Versicherung abgeschlossen zu haben.

Wenns sein muss, geht der Redaktor» aber auch mit auf Werbefahrt, um dann im «Espresso» offen zu legen, wie Unbedarfte reingelegt werden. Bettwäsche – angeblich aus Kaschmir – für mehrere Tausend Franken wurde feilgeboten.

Er ist aber auch denjenigen auf den Fersen, die für teures Geld Eltern das Blaue vom Himmel versprechen. Eine Privatschule stand damals im Visier von «Espresso». Mülhauser: «Leider ist unser Verwaltungswesen oft zu schwerfällig, um speditiv zu reagieren und möglichst schnell den Riegel zu schieben.»

Verständlich also, dass eine Espressosendung von gut 15 Minuten gar leicht drei oder auch mal vier Tage Arbeit in Anspruch nehmen kann.

Damit die Sprache der Sensler
auch bekannt wird

Zirka einmal pro Woche ist der Sensler um 8.08 bis 8.30 Uhr auf DRS 1 zu hören. Ob denn das nationale Parkett den unverkennbaren Senslerdialekt akzeptiere? Patrick Mülhauser lacht und erzählt. Da habe tatsächlich einmal ein Berner angerufen und tüchtig ausgerufen. «Es ist doch eine Frechheit, auf einem nationalen Sender mit einem solchen Senslerdeutsch aufzuwarten», schrie er mir ins Ohr. Doch das sei ein einziges Mal vorgekommen.

Schritt für Schritt nach oben . . .

Auf die Stelle bei Radio DRS ist Patrick Mülhauser per Inserat gestossen. Im Rahmen der Expo.02 wurde zusätzliches Personal gesucht. Mülhauser wurde vorerst für ein halbes Jahr angestellt.

Doch bis es so weit war, musste er manches Ungemach in Kauf nehmen. Vor allem in der Zeit als Freischaffender. «Das tönt so gut, und jeder meint, man könne machen, was man will.» Doch sei das Gegenteil der Fall, gibt Mülhauser zu bedenken. Ein Freischaffender lebe ein einsames Leben, verfüge über kein stützendes Team und sei dauernd auf Themensuche. Themen, die möglichst anders sein sollten als diejenigen der Kollegen.

Die Idee wiederum muss den Redaktionen schmackhaft gemacht werden. Und beim Umsetzen wisse man nie genau, wie viel Zeit man brauche. «Die Redaktion zahlt einen Zweitagesansatz, ich aber habe vielleicht drei, vier Tage dafür eingesetzt.»

Doch die Zeit als «Freier Journi» möchte Patrick Mülhauser nicht missen. Denn hier hat er erfahren, was es heisst, seinen Namen (Themenvorschläge) regelmässig ins Spiel zu bringen, und wie wichtig es ist, ein Beziehungsnetz aufzubauen. Das sagt er allerdings nicht ohne Bedenken. «Wie viel Nähe darf und soll ein Journalist zulassen, um Informationsbedarf und Unabhängigkeit auf einen Nenner zu bringen?»

. . . und stets hellhörig durch die Welt

Dass die Themensuche nicht immer einfach ist, bestätigt der erfahrene Journalist. So haben Seinesgleichen mit offenen Augen und Ohren durch die Welt zu gehen, auch wenn nicht Dienstzeit ist. «Auf Themen stosse ich oft in meinem privaten Umfeld.» Ansonst geben Hörerhinweise, die Tagespresse, Inserate, Pressekonferenzen und Gespräche den Stoff her. «Manchmal plagen mich schon Befürchtungen, brisante Themen könnten eines Tages ausgehen.»

Presse – Radio – Fernsehen?

Was für ihn wohl das Beste sei – Zeitung, Radio oder Fernsehen? Obwohl er das Fernsehen nicht kennt, gilt sein Plädoyer eindeutig dem Radio: «Radio ist Kino im Kopf.» Kein anderes Medium könne mehr Emotionen vermitteln als das Radio. Auch das Fernsehen nicht. «Hier kommen einem die Bilder in die Quere.» Trotzdem würde ihn eine Informationssendung beim Fernsehen auch reizen.

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