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Demission mit sofortiger Wirkung

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Untersuchungsrichter Patrick Lamon wirft das Handtuch

Autor: Von WALTER BUCHS

Zu Beginn der gestrigen Medienorientierung zum Gutachten über die Arbeitsweise der Untersuchungsrichter hat Staatsratspräsidentin Ruth Lüthi die Demission von Untersuchungsrichter Patrick Lamon bekannt gegeben. Diese tritt sofort in Kraft. Er wird allerdings noch gewisse Mandate übernehmen.

Wie es in der Pressemitteilung der Staatskanzlei heisst, bezahlt der Staat Patrick Lamon sein gegenwärtiges Gehalt bis Ende 2000 weiter. Als Grund werden die zahlreichen Dienstjahre (rund ein Dutzend) und die «geleisteten guten Dienste» angegeben.

Administrativuntersuchung eröffnet

Auf Grund des Expertenberichtes über die Strafuntersuchung im Kanton Freiburg hatte das Wahlkollegium (Staatsrat und Kantonsgericht zusammen) bereits am 31. Mai beschlossen, eine Administrativuntersuchung gegen Patrick Lamon zu eröffnen. Das Gremium habe feststellen müssen, dass «das Vertrauen im Verhältnis zur Polizei, das zur Ausübung seiner Funktion unbedingt notwendig ist, nicht mehr gegeben war».

Der Entscheid wurde dem Betroffenen am 5. Juni mitgeteilt. Bei dieser Gelegenheit liess er bereits wissen, dass er gedenkt, sich beruflich neu auszurichten, wie die Staatsratspräsidentin vor den Medien bekannt gab. Am letzten Freitag hat er nun seine Demission eingereicht mit der Begründung, «dass das Vertrauen zwischen ihm und gewissen Polizisten, das zur Fortsetzung seiner Arbeit unbedingt notwendig ist, nicht mehr gegeben ist». Das Wahlkollegium hat am Dienstag von der Kündigung Kenntnis genommen.

Adressat zahlreicher Vorwürfe

Gemäss Bericht Piquerez-Cornu war Patrick Lamon der Ansicht, «dass gegen ihn wegen Vorkommnissen, welche die Polizei zu verantworten habe, ein Mobbing betrieben werde». Die Experten kommen zum Schluss, dass seine Lage sehr schwierig geworden ist. Es stelle sich die Frage, ob er «unter diesen Voraussetzungen seine Arbeit mit der nötigen Gelassenheit weiterführen kann». Ende April hatte übrigens der ausserordentliche Untersuchungsrichter ein Verfahren gegen Lamon eingestellt.

Ebenfalls stark der Kritik ausgesetzt und im Expertenbericht belastet wurde Untersuchungsrichter Jacques Rayroud. Seine Amtszeit läuft zufälligerweise am 30. Juni aus. Das Wahlkollegium hatte seine Bestätigung für eine weitere Amtsdauer um eine Woche verschoben. In dieser Zeit hat die Strafkammer bei diesem Richter eine Inspektion durchgeführt. Nun ist er für weitere fünf Jahre wieder gewählt worden.

Strafkammer neu zusammengesetzt

Die Gutachter hatten festgestellt, dass ein oder mehrere Mitglieder der Strafkammer des Kantonsgerichts den Untersuchungsrichtern Ratschläge erteilen, wie sie in einem laufenden Verfahren vorzugehen haben. Die Unterstützung erfolgte in regelmässigen Gesprächen. Da die Strafkammer als Aufsichts- und Rekursbehörde amte, würden dadurch die Unabhängigkeit der Untersuchungsrichter und die Unparteilichkeit der vorgesetzten Behörde in Frage gestellt. Nach Meinung der Gutachter sind solche Praktiken einzustellen.

Das Kantonsgericht hat nun bereits ein Zeichen gesetzt und die Strafkammer am 15. Juni neu zusammengesetzt. Kantonsrichter Paul-Xavier Cornu ist nun nicht mehr Präsident und auch nicht mehr Mitglied der Strafkammer. Den Vorsitz der Strafkammer hat neu Pierre Corboz inne, der bereits Mitglied war. Neben Roland Henninger nimmt neu Fabienne Hohl Einsitz in diese Kammer. Diese betonte am Mittwoch, dass mit dieser Massnahme das Vertrauen in die Aufsichtsbehörde wieder hergestellt werden solle.
Auf eine entsprechende Frage hin äusserte sich Staatsrat Claude Grandjean auch zur Stimmung in der Polizei, welche im Gutachten mehrmals angesprochen wird. Das Klima in der Gendarmerie sei gut. Auf Grund der Ereignisse nicht so bei der Sicherheitspolizei. Er werde sich zusammen mit dem neuen Kripo-Chef der Sache annehmen. Für ihn sei es aber schwierig einzugreifen. Sowohl die Untersuchungsrichter als auch die Polizisten wünschten sich nämlich mehr Unterstützung von Seiten der Behörden.

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