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Der 2000er – ein Jubiläums-Faverges

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Auf dem Freiburger Staatsgut im Lavaux wird bereits der Herbst anvisiert

Autor: Von MARCELWAEBER

Auf den steilen Terrassen unterhalb des Rebgutes Faverges konzentrierten sich am Dienstagnachmittag die Arbeiterinnen und Arbeiter voll auf die Stöcke, die bereits mit heranreifenden Trauben besetzt sind. Es galt die Schatten spendenden Blätter beziehungsweise die überzähligen Triebe herauszuschneiden. Damit sollen die besten Voraussetzungen für den symbolträchtigen Jahrgang 2000 geschaffen werden. «Wir sind sehr zuversichtlich», sagte Felix Aeby, Dienstchef im Landwirtschaftsdepartement, «denn die Vegetationsfortschritte ähneln dem Jahr 1945, und das war ein Spitzenjahr.»

Der Test mit der Faust

In der ersten Phase der Vorbereitung auf den Traubenmost 2000 ist man in den Kellern des Rebgutes, wo in den bis zu 7500 Liter fassenden Eichenfässern zum Teil allerdings noch der letztjährige Wein heranreift. Fass um Fass wird in diesen Tagen und Wochen geleert und in Flaschen abgefüllt. Im kühlen Untergeschoss des prächtigen Hauses, das einmal die Trotte beherbergte, wurde im Hinblick auf die Ernte 2000 durch Felix Aeby vom Landwirtschaftsdepartement die Probe aufs Exempel gemacht. Dreimal schlug er mit seiner Faust auf die konkave Stirnseite des Fasses Nummer zwölf, und zur Verblüffung von Staatsrat Pascal Corminboeuf und der anwesenden Medienvertreter, die zu einer Stippvisite geladen waren, kamen drei Echos zurück. «Dieses Fass hat keinen Schimmelpilz», war die Erklärung für sein zunächst nicht nachvollziehbares Verhalten. Aber Fass ist ist nicht gleich Fass, davon konnten sich die Anwesenden bei der anschliessenden Degustation des weissen Faverges 1999 überzeugen. Die Eigenheiten (oder das Eigenleben?) der etwa hundertjährigen Behältnisse «widerspiegelten» sich im Glas. Je nach Fass lauteten die zurückhaltenden Kommentare der sonst um Wortfantasien nicht verlegenen Journalistenzunft «fein», «rauh», «hat einen Hauch von Bittermandeln». Wein-erprobte Zeitgenossen und Kenner der Chasselas-Trauben sowie der Bodencharakteristik von Faverges stellten die Medienvertreter in Sachen Wortschöpfung in den Schatten: Im Abgang war von Beeren in ihrer ganzen Vielfalt die Rede, das war irgendwie noch verständlich, aber die Wertung «etwas Banane» wirkte doch gar exotisch und weit hergeholt. Oder kann man davon ausgehen, dass in grauer Vorzeit am Ufer des Genfersees einmal Bananen statt Trauben gewachsen sind?

Das Fass Nummer 15

Grosses Lob erhielt der Saft, der aus dem Fass Nummer 15 in die Gläser floss. Habitués sprachen plötzlich vom le Coq (der Hahn); damit wird ein Wein bezeichnet, der herausragt. Faverges hatte sich damit an einer professionellen Degustation 18 Wertungspunkte mit Diplom geholt. Das war ein Trost für alle, denn die Weissen des Jahrgangs 99 sind generell von leichterer Struktur als jene von 1998. Felix Aeby: «Die Blüte fand bei guten klimatischen Bedingungen statt, doch musste der sich abzeichnende grosse Ertrag, zugunsten einer guten Qualität, im Juli und August eingeschränkt werden. «Mir kam fast das Augenwasser, als ich die Menge sah, die weggeschnitten werden musste», meinte Staatsrat Corminboeuf. Trotz der vielen Niederschläge konnten die Trauben in einem gesunden Zustand und mit durchschnittlicher Zuckermenge geerntet werden. Gekeltert wurden schliesslich 1100 Hektoliter weisser Faverges, 200 Hektoliter weisser Ogoz und 310 Hektoliter roter Faverges. An Öchslegraden wurden beim Gutedel 70, Blauburgunder 89, Gamay 83 und beim Gamaret 87 erreicht.

Besonders zu überzeugen vermochte an den Degustationen der rote 98er, der sich nach einer Lagerung von 18 Monaten von der besten Seite präsentierte. «Im Bukett kann eine saubere, intensive Frucht wahrgenommen werden», heisst es in einem Urteil. Er gelangt ab sofort in den Verkauf, doch hat bereits ein «Run» eingesetzt, so dass er nur kontingentiert abgegeben wird. Sympathisch ist, dass der rote Faverges zum gleichen Preis wie letztes Jahr zu haben sein wird: die 7,5-dl-Flasche zu Fr. 14.80, der weisse Faverges kostet 12.40 und der Ogoz 12 Fr. Ein Wein, von dem noch zu hören sein wird, ist der Gamaret, eine Gamay-Rechsteiner-Veredelung, die an den Hängen des Faverges ausgezeichnet gedeiht und die in der geplanten Assemblage 75% Pinot, 15% Gamay und 10% Gamaret dem Faverges noch mehr Pfiff verleihen dürfte.

«Perlen des Lavaux»

Die Rebgüter Faverges (10 ha) und Ogoz (5 ha) sind seit 1848 im Eigentum des Staates Freiburg, zuvor waren sie im Besitz der Klöster Altenryf und Humilimont. Gegenwärtig werden die «Perlen des Lavaux» (die den Freiburgern durch die Waadtländer immer wieder geneidet werden) von zwei Pächtern in der so genannten Halbpacht bewirtschaftet, die auch die erzielte Qualität des Weins als Kriterium berücksichtigt, ganz nach dem Prinzip des New Public Managements. Und der Kanton profitiert dabei: Rund
180 000 Franken fliessen jährlich in die Staatskasse.

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