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Der Balkon wird zur Alphorn-Bühne

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Felix Boschung ist ein grosser Freund der Volksmusik und ein begeisterter Alphornspieler. So richtig angefangen habe er mit dem Alphornspielen erst nach seiner Pensionierung, sagt er, da ihm vorher die Zeit dafür gefehlt habe. Das ist jetzt fast dreissig Jahre her. Felix Boschung, ehemaliger kantonaler Feuerwehrinspektor bei der Gebäudeversicherung, ist heute 94  Jahre alt und dem Alphorn immer noch treu. Kaum etwas macht er lieber, als irgendwo in die Natur zu fahren und dort auf seinem Instrument zu spielen. Wegen der Corona-Pandemie geht das zur Zeit aber nicht. «Ich bleibe konsequent zu Hause, um mich zu schützen», sagt der lebhafte Senior. «In meinem Alter darf ich kein Risiko eingehen, umso mehr, als ich auch noch einige Operationen hinter mir habe.»

Dankbare Nachbarn

Auf sein geliebtes Alphornspiel aber will Boschung auch in diesen Zeiten nicht verzichten. Er habe angefangen, in der Stube seiner Wohnung in Düdingen zu spielen, erzählt er. «Das tönte aber überhaupt nicht gut, das war keine Musik.» Also zügelte er auf seinen Balkon, der gerade gross genug ist für das Instrument. «Ich dachte, vielleicht hört mir ja jemand zu und hat Freude daran.» Und tatsächlich: Kaum begann Boschung zu spielen, traten die Menschen in seinem und den benachbarten Häusern auf ihre Balkone, hörten ihm zu, klatschten und jubelten. So beschloss Boschung, das Mini-Konzert zu wiederholen und spielt nun jeden Abend pünktlich um 19 Uhr drei, vier Stücke, die weit herum zu hören sind. Die Reaktionen seien überwältigend: Leute riefen ihn an oder schrieben ihm Karten, um sich zu bedanken, und nicht selten finde er eine Flasche Rotwein oder eine Süssigkeit in seinem Briefkasten.

«Ich bekomme viel mehr Anrufe als früher, auch von Leuten, von denen ich es nicht erwartet hätte.»

Felix Boschung

Alphornspieler

Es seien längst nicht nur Bekannte, die sich meldeten, sagt er. «So viele Leute kenne ich in Düdingen gar nicht.» Tatsächlich wohnt Boschung erst seit gut einem Jahr in der Gemeinde; davor lebte er in der Stadt Freiburg. Er sei nach Düdingen gezogen, um in der Nähe von zweien seiner vier Kinder zu sein, die sich so besser um ihn kümmern könnten. Nun bringt ihn sein Alphorn in Kontakt mit vielen Menschen, ausgerechnet in einer Zeit, in der physische Nähe nicht möglich ist. «Ich sehe die Leute auf den anderen Balkonen. Viele sind ebenfalls Senioren, die nicht nach draussen können. Mein Spiel tut nicht nur mir gut, sondern auch ihnen. In Zeiten wie diesen merkt man, wie wenig es braucht, um Freude zu bereiten.»

«Das Virus macht mir Angst»

Das allabendliche Alphornspiel auf dem Balkon ist darum zum Fixpunkt in Boschungs Tagesablauf geworden. Nicht nach draussen gehen zu dürfen, falle ihm schon schwer, sagt er. Nachdem er die Warnungen anfangs nicht allzu ernst genommen habe, halte er sich jetzt strikt an die Weisungen und gehe höchstens einmal kurz vors Haus. «Meine Kinder haben mir ins Gewissen geredet. Das Virus macht mir Angst, und ich will keine Dummheiten machen.» Boschungs Tag beginnt um acht Uhr morgens. Nach dem Aufstehen frühstückt er und liest die FN. Danach setzt er sich an seinen Computer, liest Nachrichten und checkt seine E-Mails. Den Rest des Vormittags verbringt er mit Spielen: Er jasst oder spielt Solitaire am Computer oder beschäftigt sich mit einem Puzzle. Das Mittagessen bereitet er entweder selber zu oder lässt es sich von einem seiner Söhne bringen. Nach einem Mittagsschläfchen schaut er im Fernsehen die Nachrichten. Danach spiele er wieder, lese Noten oder telefoniere, erzählt er. Er telefoniere viel mehr als vor der Corona-Zeit, etwa mit seinen Geschwistern. «Ich bekomme viel mehr Anrufe als früher, auch von Leuten, von denen ich lange nichts gehört habe oder von denen ich es nicht erwartet hätte.» Das sei vielleicht etwas Positives an dieser Zeit: Dass man mehr aneinander denke und sich umeinander kümmere. Er sei auch froh, seine vier Kinder zu haben. Seinen Sohn, der in Freiburg wohnt, besucht er inzwischen sogar ab und zu zum Abendessen – immer unter strikter Einhaltung der Distanz- und Hygieneregeln. «Man muss konsequent sein.»

«In Zeiten wie diesen merkt man, wie wenig es braucht, um Freude zu bereiten.»

Felix Boschung

Alphornspieler

Er hoffe und wünsche sich, dass die Krise bald vorbeigehe und wieder mehr möglich sei, sagt Felix Boschung. Dann möchte er auch wieder mir seinem Alphornpartner Arthur Rappo spielen, mit dem er früher regelmässig als «Duo Galterntal» aufgetreten ist. So lange das nicht geht, spielt er weiterhin für sich und für seine Nachbarschaft – und lässt die Menschen so jeden Abend für einen Moment das Virus vergessen.

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