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Der Beginn eines langen Jubeljahres

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Juristen haftet aufgrund ihrer Materie der Ruf an, trockene Zeitgenossen zu sein. Dass sie aber bei Bedarf humorvoll und begeisterungsfähig sein können, bewies gestern Abend Pascal Pichonnaz, Privatrechtsprofessor an der Universität Freiburg, vor der Zeremonie zum Start des Jubiläumsjahres seiner Fakultät. Er erzählte eine Anekdote, wonach der Rektor der Universität früher jeden neuen Studenten mit einer Zigarre und einem Bier begrüsste. Das sei heute nicht mehr so.

An der kleinen Zeremonie in einem Zimmer des Albertinums nahmen Persönlichkeiten aus der Politik und der Universität teil. Staatsrat Erwin Jutzet beglückwünschte die Fakultät, an welcher er selbst seine Ausbildung genoss, und sprach über die früher nicht einfache Beziehung zwischen Staat und Hochschule. «Sie war ambivalent und geprägt durch die Unschlüssigkeit der Behörden darüber, welche Gestalt dieser Rechtsschule zu geben sei.» Heute sei das Verhältnis besser und die beiden Institutionen seien aufeinander angewiesen.

Uni-Rektor Guido Vergauwen betonte die Wichtigkeit, welche die Rechtsschule für die Universität und für deren Identität habe. Die Universität sei darauf angewiesen, dass sie ins gesellschaftliche Geschehen integriert sei. Und die 250-Jahr-Feier der Rechtsfakultät, welche nur ein Jahr vor der 125-Jahr-Feier der Universität stattfindet, sei wichtig für das Gedächtnis der Universität.

Zweisprachigkeit als Regel

Im Rahmen der Zeremonie wurde auch die neue Festschrift der Fakultät eingeweiht, «250 Jahre Recht in Freiburg». Ein zweisprachiges Buch für eine Schule, die sich von Anfang als zweisprachig, ja mit der alten Juristensprache Latein sogar als dreisprachig verstand, wie Herausgeber und Rechtshistoriker René Pahud de Mortanges sagt.

Er erklärte: «Die Zweisprachigkeit internalisiert man nicht bloss im Hörsaal, sondern auch und vor allem im Alltag.» Er wies darauf hin, dass in der Rechtsfakultät in Freiburg seit 1906 die zweisprachige Ausbildung Pflicht ist. Und er betonte die wichtige Position von Freiburg nicht nur auf der Sprachgrenze, sondern auch auf der Grenze der Rechtskulturen: der «germanischen» Rechtskultur der Deutschschweiz und der von Frankreich beeinflussten der Romandie.

Für eine katholische Klientel

Pichonnaz erinnerte an die bewegten und schwierigen Anfänge der Schule. Er begann seinen Vortrag mit den ers- ten Ideen einer Hochschule in Freiburg aus dem Jahr 1751. «Damals kam es für das katholische Patriziat Freiburgs nicht in Frage, ihre Söhne in die Universitäten in den reformierten Kantonen, nach Zürich, Basel, Bern oder Lausanne zu schicken. Und die Ausbildung im Ausland war teuer. Da bot sich eine eigene Hochschule als Alternative an.

Freiburg stach Ende des 19. Jahrhunderts nicht zuletzt auch wegen der Existenz der Rechtsschule die Stadt Luzern als Standort für die erste Universität in den katholischen Gebieten des Landes aus, erinnerte Pichonnaz. Die Rechtsschule und danach auch die Universität sollten die Katholiken aus ihrer hochschulpolitischen Isolation befreien.

Pahud sprach über die drei bisherigen Standorte der Freiburger Juristenausbildung: das Albertinum (1763–1812), das Lyzeum des Kollegiums St. Michael (1812–1942) und denheutigen Hauptstandort im Gebäude Miséricorde. Zwei weitere Nebenstandorte kamen mit den Jahren dazu. Er wünschte sich am Schluss seines Vortrags, dass die Fakultät, die heute auf drei Standorte verteilt ist, dereinst unter einem Dach vereint werden könnte. Die Planung dieses Projekts «Tour Henri» sei schon weit gediehen.

Jubiläumsfeier 2013: Alles, was Recht ist und noch einiges mehr

D ie Anfänge der rechtswissenschaftli chen Lehre in Freiburg sind auf das Jahr 1763 zu datieren. Am frühen Nachmittag des 7. Februars beschloss die Regierung die Gründung einer Juristenhochschule. Dies mit der Absicht, «junge Menschen aus regierungsfähigen Familien in der Jurisprudenz und anderen politischen Wissenschaften zu unterrichten». Dies helfe, Geld zu sparen, da die zukünftigen Eliten nicht in ausländische Universitäten ge schickt werden mussten.

Am 21. März 1763, also gestern vor genau 250 Jahren, wurde im Albertinum die erste Vorlesung gehalten, 30 Studenten waren damals eingeschrieben. Erst seit 1863 bietet die Rechtsschule und spätere Fakultät eine vollständige Ausbildung an. Sie bildete das Fundament der heutigen Universität Freiburg mit ihren fünf Fakultäten. Die Grundsteinlegung der Universität mit der Integration der Rechtsfakultät war im Jahr 1889. Heute zählt die juristische Abteilung 1600 Studierende, die Mehrheit sind Frauen.

Zu den Jubiläumsveranstaltungen gehören ein Themenspaziergang durch die Stadt Freiburg, Vortragsreihen zu juristischen und rechtshistorischen Themen, Veranstaltungen mit rechtsfremden Persönlichkeiten sowie als Höhepunkt ein Schauprozess, an dem sich Studenten vor einem fiktiven Gericht bewähren müssen. fca

Das genaue Programm mit der Liste aller Veranstaltungen findet sich im Internet unter: www.unifr.ch/ius/250

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