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Der Bonsai unter den Handwerksberufen

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Vor etwa 15 Jahren stand der Hufschmiedeberuf kurz vor dem Aussterben. «Die Zahl der Lehrlinge lag praktisch bei null», erinnert sich Stefan Egger. Traktoren hatten die Arbeitstiere ersetzt, doch war die Pferdehaltung als Freizeitbeschäftigung noch zu wenig verbreitet. Der Projektleiter für Berufsbildung bei der Schweizerischen Metall-Union (SMU) sagt: «Wir haben viel in die Ausbildung investiert, damit sich das ändert.»

Heute sieht die Berufswelt der Hufschmiede wieder etwas rosiger aus: Rund 250 Betriebe gibt es in der Schweiz, jährlich entscheiden sich 20 bis 25 Jugendliche für das traditionelle Handwerk, und auch die Anzahl Pferde, die den Arbeitsumfang ausmachen, steigt.Trotzdem bleibt der Hufschmied ein Nischenberuf, ein «Bonsai» unter den Handwerksberufen.

Kein Muskelpaket nötig

Dabei verdient ein Schmied heute gut–wenn er sich gut verkaufen kann. Denn auch wenn sich das handwerkliche Rüstzeug kaum verändert hat, sind andere Berufskompetenzen zur Ausbildung hinzugekommen. «Zum einen lernen sie, was mit einem verletzten oder kranken Tier zu tun ist», so Egger. «Zum anderen sollen sie auch wissen, wie sie ihre Kundschaft aufbauen und halten können–denn darauf basiert später hauptsächlich der berufliche Erfolg.»

Wie bei jeder handwerklichen Lehre müssten die Berufsanwärter zupacken wollen und Durchhaltewillen zeigen. «Als Orthopäde der Pferde brauchen Hufschmiede einegute Beobachtungsgabe», meintder Projektleiter weiter. Und: «Heisse Eisen zu schmieden ist eine dreckige Angelegenheit–das muss man aber können.» Doch was ist mit der körperlichen Arbeit? «Technik ist beim Schmieden weit wichtiger als Muskelkraft–man braucht also keine Oberarme wie Arnold Schwarzenegger», so Egger schmunzelnd.

Einen Beweis dafür liefert die Frauenquote unter den Auszubildenden: Im bernischen Bildungszentrum Aarberg machen Lehrtöchter rund einen Viertel der angehenden Hufschmiede aus. Allerdings liegt auch die Anzahl jener, die ihre Ausbildung vorzeitig abbrechen oder den erlernten Beruf später nicht ausüben, deutlich höher als bei den männlichen Kollegen. «Oft entscheiden sich Frauen für den Beruf, weil sie gerne mit Pferden arbeiten möchten», versucht Egger zu erklären. Doch trotz der Nähe zu den Tieren stehe beim Hufschmied hauptsächlich die Metallbearbeitung im Mittelpunkt.

Dazu kommen die Arbeitsverhältnisse der Handwerker: Schmiede machen sich meist und rasch selbständig, arbeiten vorwiegend allein und fahren, ihre Werkstatt im Geschäftsauto untergebracht,von einem Kunden zum nächs-ten. Für Ferien, eine Weiterbildung oder Familie bleibt da wenig Raum und Zeit.

Solide Basis

Trotzdem wehrt sich Stefan Egger gegen die oft vertretene Meinung, Handwerksberufe böten Jugendlichen zu wenig Perspektiven. «Die Lehre bietet eine solide Ausbildung, auf der sich aufbauen lässt–egal, ob man später die eingeschlagene Richtung weiterverfolgen will oder nicht.» Hufschmiede etwa könnten in allen Bereichen, die mit Metallverarbeitung zu tun haben, eine Stelle finden.

Praktische Infos

220 Berufe an sechs Tagen entdecken

Die Berufsmesse Start! bietet Einblicke in 220 Berufe und soll helfen, Kontakte zu Fachleuten zu knüpfen. Sie richtet sich besonders an OS-Schüler der 7. und 8. Klasse. Wer bereits seinen Beruf gewählt hat, kann an der «Nacht der Lehre» genaueres darüber erfahren und mögliche Arbeitgeber kennenlernen. Jüngere Besucher entdecken Start! anhand einer Schatzkarte, die sie durch die Berufswelt führt. Die Dokumentation ist wie 2011 mehrsprachig, auch Dolmetscher stehen auf Anfrage zur Verfügung. Die Messe dauert bis Sonntag, der Eintritt ist gratis.cf

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