Mit dem Baubeginn beim neuen Schulbauernhof sei der Grundstein für den Campus gelegt worden, blickt Landwirtschaftsdirektor Didier Castella (FDP) im Tätigkeitsbericht auf einen Höhepunkt des Jahrs 2019 für das Landwirtschaftliche Institut Grangeneuve zurück. Der Campus Grangeneuve-Posieux, mit dem die Agrarforschung des Bundes und die landwirtschaftliche Ausbildung, Beratung und Produktion an einem Ort vereint werden, stärke die Position Freiburgs im Agrar- und Lebensmittelbereich.
Die freiburgischen Unternehmen werden sich auf dieses Kompetenzzentrum und ein Netzwerk von Experten stützen können, so Castella. Der Campus Grangeneuve werde so zum Kern eines Netzwerks von in Freiburg und den angrenzenden Kantonen ansässigen Akteuren, meint er.
Bauarbeiten sind im Gang
Der Campus Grangeneuve umfasse zahlreiche Standorte, die für die Berufsbildung genutzt werden könnten, kündigt Direktor Pascal Toffel im Bericht an: die Infrastruktur des Schulbauernhofs, die Schulkäserei, die Versuchsparzellen von Thioleyre, die Lebensmitteltechnologiehalle und der Lehrgarten.
Die Bauarbeiten für den Schulbauernhof sind im Gang. Nach der Fertigstellung wird das bisherige Stallgebäude in eine Mehrzweckhalle umgebaut und soll somit zur Vergrösserung der Lebensmitteltechnologiehalle dienen. Als nächstes Projekt stehe der Bau des neuen Gebäudes der Eidgenössischen Forschungsanstalt Agroscope an, schreibt Toffel.
Berufsbildung gibt Takt an
Seit 2017 bietet die Landwirtschaftsschule den Lernenden im dritten Lehrjahr EFZ zweisprachigen Unterricht an. Das einzigartige Angebot erleichtert es den Lernenden, ihre Ausbildung an einer Fachhochschule in einer anderen Sprachregion fortzusetzen, zum Beispiel der HAFL in Zollikofen, heisst es im Bericht. Über 1000 Lernende besuchen jährlich die verschiedenen Bildungsgänge. Etwa 40 Prozent der Lernenden haben ihren Wohnsitz ausserhalb des Kantons. Mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden (in 92 Vollzeit- und 111 Teilzeitpensen) erteilen Unterricht. In den verschiedenen Sektoren wurden im Verlauf des Jahres 40 Lernende, Praktikanten und Assistenten ausgebildet.
Auch dieses Jahr gibt es eine Erweiterung des Bildungsangebots: Im Herbst 2020 wird die Höhere Fachschule für Gartenbau eröffnet – die einzige dieser Art in der Westschweiz. In der Höheren Fachschule für Lebensmitteltechnologie läuft das letzte Schuljahr mit Vollzeitausbildung. Danach erfolgt der Wechsel zur berufsbegleitenden Ausbildung.
Budget von 37 Millionen
Die Gesamtausgaben der verschiedenen Berufsbildungszentren und Dienste des Instituts Grangeneuve beliefen sich 2019 auf 37,5 Millionen Franken. Davon übernimmt der Kanton 19,2 Millionen Franken oder 51,3 Prozent. Der Bund bezahlt 5,1 Prozent. Die Einnahmen der Betriebe machen 25,3 Prozent aus; die übrigen Kosten werden durch Beiträge von Dritten und verschiedene andere Einnahmen gedeckt.
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