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«Der Enthusiasmus ist noch da»

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Autor: Imelda Ruffieux

Vor über zehn Jahren hatten ein paar Radioverrückte die Idee, im Sensebezirk ein eigenes Lokalradio zu gründen. Niemand hat damals an morgen oder gar übermorgen gedacht. «Wir haben es genommen, wie es kam», sagt Christian Baeriswyl, der seit dem zweiten Jahr dabei ist. Die Freude am Radiomachen sei im Vordergrund gestanden, viele Zukunftspläne habe man nicht gemacht.

Heute, zehn Jahre später, ist der damalige Enthusiasmus bei Radio Kaiseregg immer noch zu spüren. «Sonst hätten wir längst aufgehört.» Vom ursprünglichen Kernteam ist zwar niemand mehr aktiv dabei, doch sind neue Leute nachgerückt, welche die Idee weiterführen. Wie Christian Baeriswyl ausführt, sind momentan 30 Freiwillige bei Radio Kaiseregg tätig: vom 15-jährigen Schüler über Gymnasiasten, Studenten bis zum 60-jährigen Mann; hinter dem Mikrofon, in der Technik, der Administration oder dort, «wo es halt gerade jemanden braucht». Einige arbeiten regelmässig, andere kommen für wenige Stunden bei speziellen Anlässen zum Einsatz. «Niemand von uns hat beruflich mit Radio zu tun. Das ist alles Hobby.» Einige fragen von sich aus an, ob sie mitmachen können. Studenten, zum Beispiel, schätzen es, bei einem kleinen Sender erste Radioerfahrungen zu machen. Manchmal werden auch Ferienpasskinder vom Radiovirus erfasst und wollen sich weiter für das Radio engagieren.

Kontinuität gewährleisten

Die Macher hätten auch heute noch viel Freiheit, vor dem Mikrofon zu tun und zu sagen, was immer sie wollen, bestätigt Christian Baeriswyl. Wichtig sei vor allem, dass eine gewisse Kontinuität gewährleistet werden könne. Das «Drachenradio», die Sendung, die alle Auswärtsspiele von Freiburg-Gottéron überträgt, ist für ihn ein gutes Beispiel für ein solches Engagement. Eine grosse Herausforderung für das Freiwilligenradio sind die vielen Wechsel. «Für Musik und Unterhaltung fanden wir eigentlich immer rasch Ersatz. Schwieriger war es, jemanden zu finden, der Beiträge mit redaktionellen Inhalten produzieren wollte und konnte.»

Keine Hörerzahlen

Die Finanzen sind ein weiterer Dauerbrenner. «Die Radio- und TV-Gebühren der Billag gehen an die grossen Schweizer Radio- und TV-Stationen. Wir sehen nichts davon», erklärt er. Radio Kaiseregg finanziert sich über Mitgliederbeiträge des Trägervereins sowie über Werbe- und Sponsoring-Pakete mit lokalen Firmen. «Wir können unser Radio nicht immer einfach verkaufen, weil es keine offiziellen Erhebungen über unsere Hörerzahlen gibt.» Man wisse deshalb, dass man keine grossen Sprünge machen könne, und müsse zum Beispiel, was die Technik angeht, mit Occasiongeräten arbeiten. «Im Kopf und zum Teil auch schon auf Papier haben wir unzählige Konzepte für Sendungen, Programme und Partnerschaften, mit denen wir ein ganzes Tagesprogramm bestreiten könnten», hält er fest.

Da Radio Kaiseregg die meiste Zeit im Jahr aber nur über Kabel oder Internet zu hören ist, sieht es nicht so aus, als ob sich in nächster Zeit viel ändern würde. «Es ist nicht einfach, neue Hörer zu finden, wenn ein Sender nicht die ganze Zeit über UKW zu empfangen bist.» Viele Radiohörer seien es noch nicht gewohnt, Sendungen gezielt als Podcasts runterzuladen.

Beim zehnjährigen Bestehen im Studio dabei (v.l.): Paul Portmann, Christian Baeriswyl und Alexius Baumeler, alle drei Mitglieder der Geschäftsleitung.Bild Charles Ellena

Jubiläum

Für einen Monat über UKW

Seit letztem Samstag ist Radio Kaiseregg wieder für einen Monat über UKW zu empfangen, statt wie sonst nur über Kabel und Internet. Diese vier Wochen bis zum 26. Juni nutzen die Radiomacher intensiv: Der Lokalsender überträgt zum Beispiel alle Konzerte des Schmittner Openair live. Es gibt eine Quizshow, bei der drei Hörer gegeneinander antreten. In einer dieser Quizsendungen messen sich die Teammitglieder von Radio Kaiseregg mit jenen des DRS-Regionaljournals. Montags gibt es Volkstümliches und Schlager, mittwochs startet der «MetalExpress» und für die ganz Kleinen gibt es Märchenstunden. Das Jubiläum wird am 11. Juni gefeiert. Dann kommt es zu einem Kaiseregg-Revival: Es werden alte Ausschnitte und Pannen wiederholt und ehemalige Mitglieder treten noch einmal vors Mikrofon. Neu ist auch, dass während des von Musik geprägten Tagesprogramms in regelmässigen Abständen kurze Spotlights mit redaktionellen Inhalten gesendet werden. im

Radio Kaiseregg: UKW im Sense-Oberland: 97,1 MHz, im Sense- Unterland: 91,5 MHz.

Rückschlag:Wieder im alten Studio

Die ersten neun Jahre hat Radio Kaiseregg von Schwarzsee aus gesendet, bevor es nach Tafers ins Vereinshaus gezogen ist. Dort ist im letzten Dezember ein Brand ausgebrochen, der auch das Radiostudio vollkommen verrusste. Provisorisch hat Radio Kaiseregg deshalb in den letzten sechs Monaten aus Schwarzsee gesendet, wo noch ein altes Sendepult gelagert worden war. Seit wenigen Tagen ist der Sender nun wieder im Pfarreizentrum in Tafers stationiert. «Dieser Vorfall hat das Team noch enger zusammengeschweisst», sagt Christian Baeriswyl im Rückblick. Das Sendepult ist da, natürlich ist es wieder eine Occasionanlage. So ist Radio Kaiseregg bereit, Jahr elf in Angriff zu nehmen – in den nächsten knapp drei Wochen über UKW. im

«Niemand von uns hat beruflich mit Radio zu tun. Das ist alles Hobby.»

Autor: Christian Baeriswyl

Autor: Mitglied der Geschäftsleitung

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