Autor: Kurt Ming
Fussball 2. Liga Mit sieben Punkten aus drei Partien hatte Aufsteiger Ursy in den letzten Wochen den Rückstand am Strich fast wieder aufgeholt; jetzt stoppte das Team von Trainer Martin Lengen die Welschen mit einem 2:1-Erfolg. Aufgrund der Chancen hätte eine Punkteteilung dem Spielgeschehen besser entsprochen; die Seeländer machten aber aus ihren wenigen Möglichkeiten mehr als der vor dem gegnerischen Tor viel zu ungestüm agierende Heimklub. Für den Unterschied in einem hochstehenden und offensiven 2.-Liga-Meisterschaftsspiel sorgte am Donnerstagabend Kerzersgoalie Michel Spicher, der mit unglaublichen Paraden in der Startphase seinem Team den Weg zum späteren Erfolg sicherte.
Chancen im Minutentakt
Die wenigen Zuschauer bekamen beim nasskalten Frühlingswetter, aber erstaunlich gut bespielbarem Terrain von den beiden Teams Torchancen in Hülle und Fülle zu sehen. Dass es am Schluss nur gerade drei Treffer zu vermelden gab, lag vor allem an der schlechten Chancenauswertung des Verlierers, aber auch an den Torhüterleistungen. Goalie Raphael Alfieri musste allerdings das erste Tor von Yves Schlapbach nach gut einer Viertelstunde mit seinem zögerlichen Herauslaufen auf seine Kappe nehmen. Zuvor hatte es das Angriffsduo McDonald/Mottier auf der anderen Seite verpasst, seine Mannschaft selber in Front zu schiessen. Entweder waren die Angriffe zu unpräzis, oder Siffert vereitelte mit Händen und Füssen Abschlüsse aus kurzer Distanz.
Kerzers mit mehr Abschlussglück
Der Ausgleich mit einem gekonnten Kopfballheber ins verwaiste Tor durch Captain und Spielmacher Yannick Vincent kurz vor dem Seitenwechsel war dann nur eine logische Folge der Überlegenheit von Ursy in den ersten 45 Minuten.
Auch im zweiten Umgang hatte Ursy, das in der zweiten Runde neu vom ehemaligen Gumefens-Trainer Duilio Sarvadio trainiert wird (Sarvadio ist zudem auch noch Coach des 4.-Liga-Vereins Gruyère-Lac), eigentlich mehr Spielanteile. Das matchentscheidende Tor schoss aber Kerzers bei einem seiner seltenen, aber gefährlichen Konter. Schiedsrichter Adelino zeigte nach einem unübersichtlichen Zweikampf im Sechzehner plötzlich auf den Elfmeterpunkt, und Yves Schlapbach liess sich diese Chance zur 2:1-Führung nicht entgehen. In der Schlussphase versuchten die Glanebezirkler, mit allen Kräften den Ausgleich zu erzielen. Ausser einem knapp verzogenen Schuss von Mottier schaute allerdings nichts Zählbares heraus. Im Gegenteil, in der 66. Minute traf Vasca Gonçalves mit einem Weitschuss nur den Pfosten. Ein weiteres Tor für die Gäste wäre jedoch des Guten zu viel gewesen.
Mit dem am Ende glückhaften Auswärtssieg hat Kerzers nicht nur seinen Platz in der vorderen Ranglistenhälfte zementiert, sondern natürlich den beiden abstiegsgefährdeten Sensler Klubs Giffers/Tentlingen und Plaffeien einen Freundschaftsdienst erwiesen. Eines ist allerdings sicher: Mit Ursy wird im Abstiegskampf noch zu rechnen sein; das Team wurde an diesem Tag unter Wert geschlagen.
Telegramm
Ursy – Kerzers 1:2 (1:1)
Stade Comunal. – 80 Zuschauer. – SR: Adelino Fernandes.Tore: 17. Schlapbach 0:1; 43. Vincent 1:1; 59. Schlapbach (Foulpenalty) 1:2.
FC Ursy: Alfieri; B. Panchaud (81. Isljami), Azizi, Raboud, Deillon (68. Vetroff); S. Panchaud (58. Omerovic), Conus, Vincent, Esteves; Mottier; McDonald.
FC Kerzers: Siffert; Spycher, Flühmann, Kaltenrieder, Meyer (53. Dysli); Gonçalves, Fürst, Forster, Comba; Pfister (92. Moser); Schlapbach.
