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Der Ferrari unter den Keramikern

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Seine Leidenschaft für das Keramikhandwerk hat Maurizio Ferrari schon als Kind entdeckt: «Den allerersten Kontakt mit Keramik hatte ich in der Primarschule», erzählt der Kerzerser. «Die Lehrerin hatte einen kleinen Ofen, in dem wir unsere Stücke brennen konnten.» Zu Hause habe er dann versucht, aus einer elektrischen Zitronenpresse eine Drehscheibe zu konstruieren, sagt der Keramiker und lacht. Das Handwerk habe ihn schon früh fasziniert und nicht mehr losgelassen.

Ferrari ist im Tessin geboren und aufgewachsen. Während des Studiums in Biologie nahm er an Keramikkursen teil. Das Studium schloss er ab, machte sich danach aber auf Richtung Bern: «Ich begann die Ausbildung als Keramiker an der Schule für Gestaltung in Bern, weil ich gemerkt habe, dass das Handwerk für mich mehr ist als ein Hobby.» Es sei nicht so gewesen, dass ihn die Biologie nicht interessiert hätte, «aber die Keramik hat sich quasi vorgedrängt». «Zu Beginn verstand ich gar kein Schweizerdeutsch», sagt Ferrari in fliessendem Deutsch. «Aber es gibt nur drei Schulen in der Schweiz für Keramiker, und das Angebot in Bern sagte mir am meisten zu.»

Die Verwandlung

Während seiner Zeit an der Schule für Gestaltung und in den Jahren darauf habe er seine Werkstücke oft auf Märkten, Galerien oder in Blumenläden verkauft, daneben arbeitete Ferrari als Betreuer von geistig behinderten Menschen. «Von Geschirr zu leben ist sehr schwierig», sagt der Vater von zwei Kindern. Seit drei Jahren lebt Ferrari in Kerzers und hat ein eigenes Keramikatelier. An vier Tagen die Woche arbeitet er als Werkstattlehrer der Keramikklasse an der Schule für Gestaltung in Bern.

Seine Werkstücke stellt er aus und freut sich über Käufer. Doch neben dem Unterricht und der Familie bleibe nicht mehr viel Zeit: «Ich wäre gerne mehr im Atelier», sagt der 46-Jährige und schaut durch den Raum. Weshalb ihn gerade Ton begeistert und nicht ein anderer Rohstoff? «Es ist für mich sehr faszinierend, wie sich das Material im Vergleich zu anderen Materialien innert kurzer Zeit verwandeln kann», sagt Ferrari. «Keramiker beschleunigen den natürlichen Prozess, der sonst Jahrtausende dauert», sagt er und lacht. «Im Ofen geht ganz schnell, was in der Natur Tausende Jahre andauert.»

Keramiker sind auch Köche

Ferrari greift nach einem Sack Ton. «Es gibt sehr unterschiedliche Tonsorten.» Er arbeite am liebsten mit Porzellan. «Auch weil ich mich mehr für die Form interessiere als für das Dekor», sagt Ferrari. Denn Porzellan als Rohstoff erlaube scharfe Ecken und Kanten, weil dieses Material besonders hart wird. Ferrari lässt den körnigen Rohstoff durch seine Hand gleiten. «Es ist ein natürliches Material.» Deshalb sei es auch nie genau gleich.

Doch bevor der Rohstoff Erde überhaupt in Form gebracht werden kann, muss der Keramiker dem Pulver Wasser beifügen. Durch Rühren entsteht im Zuber eine Porzellangiessmasse. Die Mischung muss einige Tage ruhen, damit die Luftblasen entweichen können. Ferrari rührt die vorbereitete Giessmasse mit einem Teigschaber. Es sieht aus wie ein flüssiger Kuchenteig. «Das Handwerk hat schon etwas mit Kochen zu tun, die meisten Keramiker kochen auch gerne», sagt Ferrari und lacht. Aus dem Teig soll es eine Vase geben. Dafür giesst Ferrari die Masse in eine Gipsform. Grundsätzlich kreiert er gerne Gefässformen, wie er sagt. Die Formen seiner Vasen sind prägnant und kantig. «Die Form soll sich auf die Umgebung ausdehnen und mit dem Raum vermischen», erklärt der Künstler. «Damit die Werkstücke schwieriger sind zum Wahrnehmen.» Nach rund zehn Minuten giesst Ferrari den Rest der Porzellanmasse aus der Gipsform wieder zurück in den Zuber. Was sich an der Gipswand gefestigt hat, wird zur Vase. Ausser das Resultat entspricht nicht den Vorstellungen: «Solange das Material nicht gebrannt ist, lässt es sich immer wieder neu formen», sagt der Keramiker.

So unterschiedlich, wie die verschiedenen Tonsorten sind, so vielfältig seien auch die Varianten des Brennens: «Wir können die Werkstücke im Elektro-, im Gas- oder im Holzofen brennen», sagt Ferrari. Je nachdem sei die eine oder die andere Variante von Vorteil. Und je nachdem brauche die Masse 200 Grad mehr oder weniger Hitze. Seine Porzellanvasen brennt Ferrari im Elektroofen bei rund 1250 Grad. Es sei wirklich wie beim Kochen, «zuerst das Rezept, dann die Mischung und die Form, und zuletzt die Hitze.»

www.maurizioferrari.ch

Schule Bern: www.sfgb-b.ch

«Keramiker beschleunigen den natürlichen Prozess, der sonst Jahrtausende dauert.»

Maurizio Ferrari

Keramiker aus Kerzers

Die Porzellangiessmasse. Pinsel eines Keramikers. Maurizio Ferrari mischt die Masse in einem Zuber. 

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